Die abgelaufene Ski-Saison war beinahe für das gesamte ÖSV-Technik-Team der Frauen zum Vergessen.
Ein Teil davon war Katharina Truppe, die ebenfalls weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.. Die 27-Jährige spricht in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" offen über ihre Gefühle im letzten Winter und lässt nur erahnen, wie stark sie die Negativserie emotional mitgenommen hat.
"In der vergangenen Ski-Saison war mir eher zum Plärren. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, weiß ich nicht, wie ich diesen Winter überstanden habe. Da ist mir das Lachen vergangen", beginnt Truppe.
Truppe: "So viele Tränen habe ich noch nie vergossen"
Die Kärntnerin konnte sich die Krise selbst nicht erklären: "Mir war nicht klar, dass man so oft eine auf den Deckel bekommen kann. Ich war so leer, dass ich nicht mehr wusste, wie ich aus diesem Strudel herauskomme. Was auch immer ich gemacht habe, es hat nichts funktioniert, nichts."
"So ging es mir noch nie. Und so viele Tränen habe ich noch nie vergossen. Ich war echt fertig", schildert Truppe emotional weiter. Sie habe dann nur noch gehofft, dass die Saison so schnell wie möglich vorbei ist.
"Ich habe an allen Ecken und Enden gepfaucht, irgendwann musste alles raus. Ich war einfach langsam und gerade dann, fängt man zum Hadern an. Ich weiß nicht, wann der Knacks gekommen ist", blickt die Olympiasiegerin von 2022 fragend zurück.
Truppe hat aus der schweren Zeit aber auch ihre Lehren gezogen.
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Probleme im Team? "Muss etwas falsch gelaufen sein"
Dass das ganze ÖSV-Technik-Team so weit hinter den Erwartungen geblieben ist, kann für die Kärntnerin kein Zufall sein: "In unserer Gruppe muss generell etwas falsch gelaufen sein, weil sonst kann es ja nicht nur so rückwärts laufen." Was genau falsch lief, erläutert Truppe nicht.
Nach dem "Horrortrip" soll es in der kommende Saison wieder besser laufen. Dafür hat die 27-Jährige einen Neustart gewagt und ist zur Ski-Marke Völkl gewechselt.
Die neuen Ski kann Truppe schon bald ausgiebig testen. Mitte August hebt das ÖSV-Team zu einem vierwöchigen Trainingslager Richtung Argentinien ab.