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Hütters Adrenalinkick: "F***, ich scheiß' mich grad an"

Der Arbeitstag von Conny Hütter in Val d'Isere dauerte nur 1:44 Minuten, hatte es aber richtig in sich.

Hütters Adrenalinkick: Foto: © GEPA

Cornelia Hütter hat für den ersten Stockerlplatz einer ÖSV-Abfahrerin im Ski-Weltcup seit über einem Jahr gesorgt.

Die Steirerin fährt am Samstag in Val d'Isere auf Rang drei und damit zu ihrem zweiten Podestplatz in dieser Saison. Rennergebnis >>>

Hütter bestätigt in der zweiten Saison-Abfahrt ihre starke Form, nachdem sie vergangenes Wochenende in St. Moritz als Vierte die Top drei nur knapp verpasst hatte.

Auf der harten Piste in Val d'Isere beendet die 31-Jährige nun die einjährige Durststrecke der rot-weiß-roten Abfahrerinnen, die zuletzt Anfang Dezember 2022 in Lake Louise mit den Rängen zwei (Nina Ortlieb) und drei (Hütter) den Sprung aufs Stockerl geschafft hatten.

"Das war ein Adrenalinkick", sagt Hütter im ORF-Interview. "Der Arbeitstag war nur eine Minute 44, aber der hatte es richtig in sich."

"Die Piste hat sich gut entwickelt, es ist schnell geworden, alles ist Schlag auf Schlag gekommen. Während der Fahrt habe ich mir gedacht: 'F***, ich scheiß' mich grad an', im nächsten Moment habe ich gedacht, du musst voll runterbrennen", beschreibt die Steirerin ihren Ritt.

Das einzige, das Hütter wirklich ärgert

Hütter, die auch von einer frühen Startnummer profitiert, lässt unter anderem die Italienerin Sofia Goggia (4.) und die Slowenin Ilka Stuhec (5.), die im Vorjahr den Abfahrts-Weltcup dominiert hatten, hinter sich.

Auf die Zweitplatzierte Joana Hählen fehlen nur zwei Hundertstel, die sie im Finish liegengelassen hat. Der Rückstand auf Siegerin Jasmine Flury beträgt 0,24 Sekunden. 

"Ich bin teilweise ein bisschen unsauber skigefahren, daher sind auch Fehler gekommen. Aber es war am Limit. Das einzige, was mich wirklich ärgert, ist, dass es mir vor dem Zielsprung die Ski verschlagen hat. Da wären auf den zweiten Platz locker die zwei Hundertstel drin gewesen", erklärt Hütter, die sich über die richtige Taktik beim Material freut. "Was ich richtig cool gefunden habe, dass wir gestern ein bisschen gepokert haben mit einem anderen Skimodell", offenbart sie.

Rädler: "Das war keine Wohlfühl-Abfahrt"

Neben den Schweizerinnen mit fünf Läuferinnen unter den ersten elf gelingt auch den Österreicherinnen ein mannschaftlich gutes Ergebnis. Zweitbeste ÖSV-Fahrerin ist Ariane Rädler, die auf Rang sieben fährt und damit ihr bestes Weltcup-Resultat seit fast zwei Jahren schafft.

"Das Ziel war Top 15. In der Abfahrt fühle ich mich zurzeit total wohl, die Freude ist riesengroß. Das war keine Wohlfühl-Abfahrt, aber ich mag das eh so", erklärte die Vorarlbergerin.

Mirjam Puchner landet nach einem Fehler im unteren Abschnitt auf Rang zehn. "Oben hui, unten pfui", resümiert die Salzburgerin.

"Der Anfang hat gepasst, aber beim Tunnelsprung bin ich brutal weit rausgekommen. Danach waren Tore, wo man den Speed mitnimmt, da war ich nur noch hinten nach. Da habe ich in einem Teilabschnitt alleine sieben Zehntel verloren. Irgendwann muss ich zusammenkriegen, dass ich von oben bis unten meine Leistung abrufe", meint Puchner.

Flury holt sich dank einer starken Fahrt im unteren Abschnitt ihren zweiten Weltcupsieg, den ersten in der Abfahrt.

"Heute war es noch etwas schneller und schwieriger, härter, etwas unruhig. Ich habe versucht, sauber auf dem Ski zu bleiben und zu ziehen", sagt die Schweizerin, die im einzigen Training am Freitag Zweite gewesen war, im ORF-Interview. Ihren davor einzigen Weltcupsieg hat sie vor sechs Jahren im Super-G gefeiert.

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