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Speed-Triple in Lake Louise mit einigen Comebacks

Die Speed-Damen dürfen sich in Lake Louise über einen richtig heißen Start in den Winter freuen.

Speed-Triple in Lake Louise mit einigen Comebacks Foto: © GEPA

Gleich zum Beginn der Weltcup-Saison dürfen sich die Ski-Damen über ein Speed-Triple aus zwei Abfahrten (Freitag und Samstag jeweils um 20:30 Uhr im LIVE-Ticker) und einem Super-G (Sonntag um 19:00 Uhr im LIVE-Ticker) in Lake Louise freuen.

Besonders die Comebacks von Anna Veith und Cornelia Hütter nach schweren Verletzungen sind aus ÖSV-Sicht erfreulich.

Aber auch im Rennen um die begehrten Olympia-Plätze müssen die rot-weiß-roten Athletinnen erstmals Position beziehen.

Aufsteigerin Venier: "Bin ein Rennpferd"

Gute Karten auf die Olympia-Quali scheint Stephanie Venier zu haben. Mit WM-Silber in St. Moritz sowie den Weltcup-Rängen zwei und drei in Garmisch-Partenkirchen und Crans-Montana war sie die Aufsteigerin der Saison 2016/17 in Österreichs Team - auch über das Skilager hinaus. Denn die Tirolerin durfte sich vor vier Wochen im Rahmen der Sportlerwahl auch über die Auszeichnung als Österreichs "Aufsteigerin des Jahres" freuen.

"Das ist schneller gegangen als gedacht", sagte Venier in Lake Louise zu ihren heuer gemachten sportlichen Fortschritten. Mit dem dadurch entfachten Trubel musste sie erst umgehen lernen, ihre Nummer steht nun nicht mehr im Telefonbuch. "Ich habe lernen müssen, einmal 'Nein' zu sagen. Ich war komplett ausgelaugt, war fix und fertig mit der Welt. Aber mittlerweile weiß ich, was wichtig ist für mich und was nicht."

Mit Beginn der Sommertrainings sei es der Tirolerin recht rasch gelungen, den Schalter umzulegen. "Das war intensiv, es ist viel weitergegangen." Ein Sieg fehlt Venier noch in ihrer Sammlung, Druck möchte sie sich diesen Winter deswegen aber nicht machen. "Wenn es nicht heuer passiert, dann nächstes Jahr." Mit noch 23 Jahren dürfte die Mode-Expertin im Lager der ÖSV-Damen noch etliche Saisonen vor sich haben.

Trainingsergebnisse dienen bei Venier nicht als Maßstab. "Ich tu mir immer sehr schwer, dass ich mich im Training überwinde. Im Rennen funktioniert es dann immer ganz gut. Ich bin keine Trainingsweltmeisterin, sondern eher ein Rennpferd", erklärte sie. Aufschlüsse gibt ihr das Training dennoch. War die Oberperfußerin beim ersten Lake-Louise-Training 2016 2,03 Sekunden zurück, waren es nun 1,2 Sekunden.

Vonn jagt Stenmark

Venier mag die Strecke in Lake Louise ganz gerne, unzweifelhaft ist das auch bei Lindsey Vonn der Fall. Nicht von ungefähr hat die 33-Jährige diese Piste in Kanada für ihr Vorhaben gewählt, dort 2018 auch im Rennen der Herren fahren zu wollen. Ob sie das dann auch darf, ist noch offen. 18 Siege, davon 14 in der Abfahrt, in Lake Louise machen Vonn jedenfalls über die Geschlechtergrenze hinaus im Weltcup unantastbar.

Vonn macht sich auf die Jagd nach Weltcupsieg Nummer 78, nur noch neun fehlen auf die Allzeitbestmarke des Schweden Ingemar Stenmark. In diesem Winter wartet die US-Amerikanerin aber noch auf Punkte, nachdem sie Ende Oktober nach überraschendem Antreten im Riesentorlauf von Sölden im ersten Lauf nur 34. geworden war. Lake Louise ist aber eben für sie der beste Ort, um nun ordentlich anzuschreiben.

"Das Adrenalin ist wieder da und das ist ein schönes Gefühl", hatte die Olympiasiegerin von 2010 nach dem Dienstag-Training gesagt, ehe die Mittwoch-Einheit abgesagt wurde. "Jetzt fangen die echten Rennen an, mein Lieblingssport. Ich bin schon in Form. Das Niveau in der Abfahrt ist ein bisschen höher, Ilka ist nicht da", meinte Vonn über die Absenz zu Kugelgewinnerin Ilka Stuhec. Die Slowenin erlitt einen Kreuzbandriss.

Hohe Qualitätsdichte hinter Vonn

Ohne ernsthafte Konkurrenz sieht sich die vierfache Gewinnerin des Gesamtweltcups deswegen aber lange nicht. Die Liechtensteinerin Tina Weirather zeigte mit der Dienstag-Bestzeit auf, die Gewinnerin des Super-G-Weltcups 2016/17 ist Kandidatin für ihren zweiten Abfahrtssieg. Die Deutsche Viktoria Rebensburg, Siegerin in beiden bisherigen Riesentorläufen, ist sicher auch im Vorderfeld zu erwarten.

Hoch einzuschätzen sind die Italienerinnen, angeführt von Sofia Goggia. Die Gewinnerin des Olympia-Tests in Jeongseon sowohl in Abfahrt wie auch Super-G hat alle ihre fünf Weltcup-Abfahrtspodestränge im vergangenen Winter errungen. Am Dienstag wies sie als Drittplatzierte nur 3/100 Rückstand auf Weirather auf. Die zurückliegenden Österreicherinnen hatten im Donnerstag-Training die Chance, sich heranzutasten.

Für die wie Vonn in Sölden nach einer Verletzungspause zurückgekommene Lara Gut gilt es, sich Schritt für Schritt anzupirschen. Die Schweizerin hatte sich im Februar das Kreuzband gerissen, überzeugte aber schon am Dienstag als Sechste (+0,17 Sek.). Die 26-Jährige hat 2013, 2014 und 2016 in Lake Louise gewonnen, durchwegs im Super-G. Die anderen vier der jüngsten sieben Super-G in Lake Louise entschied Vonn für sich.

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