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"Talentierteste" ÖSV-Riesentorläuferin soll vorangehen

Die Leidenszeit von Stephanie Brunner ist endlich zu Ende. Nach Rang 18 im ersten Riesentorlauf am Zauberberg soll am Mittwoch eine weitere Steigerung erfolgen.

Foto: © GEPA

Riesentorläuferin Stephanie Brunner fährt am Semmering aktuell um ihren weiteren Saisonverlauf.

"Wenn es wieder so geht wie in Sestriere, dann müssen wir die Reißleine ziehen und uns was anderes überlegen", hatte ÖSV-Rennsportleiter Thomas Trinker seiner Athletin im Vorfeld der Heimrennen schon eine Weltcup-Pause in Aussicht gestellt.

Als 18. im ersten von zwei Riesentorläufen wehrte die von Knieverletzungen leidgeprüfte Brunner dieses Schicksal am Dienstag vorerst ab.

Der zweite Risentorlauf am Semmering steigt am Mittwochvormittag (ab 10:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>).

Lädiertes Knie soll keine Ausrede sein

Im Wegstecken von Rückschlägen ist Brunner angesichts von drei Kreuzbandrissen im linken Knie längst geübt, wie auch Chefcoach Trinker weiß. "Das Mentale ist bei ihr nicht das Hindernis. Es ist das Knie, das sie einschränkt. Sie sieht es, glaube ich, noch nicht hundertprozentig so, dass sie sachter damit umgehen muss - wie etwa Manuel Feller mit seinem Rücken". Nachsatz: "Aber das ist eine Sache, die muss sie mit sich selbst bereinigen."

Brunner selbst kann Fragen nach ihrer Gesundheit schon lange nicht mehr hören. "Ich bin ja da zum Rennen fahren, von dem her kann es mir nicht so schlecht gehen", hatte die inzwischen 28-jährige Tirolerin gemeint und vor den Heimrennen selbstbewusst betont: "Ich habe die technischen Fähigkeiten, um vorne mitzufahren."

Dabei ist sie seit einer neuerlichen Knieblessur im Oktober - sechs Tage vor dem Saisonstart in Sölden stürzte sie im Training erneut fatal - laut eigenem Bekunden auf keine "zehn Schneetage" Training gekommen.

Nach Problemen mit dem Knorpel lag sie zwischendurch erneut unter dem Messer. "Natürlich war die Zielsetzung vor dem Sturz eine andere. Das mit dem Knie hat sich sehr, sehr lang gezogen."

"Die Stärkste, die wir im RTL haben"

Während Trinker durchblicken ließ, dass Brunners Knie einen Draufgänger-Stil wie früher nicht mehr zulässt, unterstrich er gleichzeitig das Potenzial seiner Athletin.

"Vom Ansatz, vom Potenzial und Talent ist sie sicher die Stärkste, die wir im Riesentorlauf haben." Gemeinsam mit seinem Team treibt den Trainer aktuell die Frage um: "Wie schaffen wir es, dass sie dort hinkommt, wo sie eigentlich hinkönnte?"

Der große Durchmarsch auf die Podestränge ist Brunner bisher verwehrt geblieben. Nach 103 Weltcup-Starts stehen ein Podestplatz (Killington/2018) sowie elf Top-fünf-Ergebnisse (inklusive WM) zu Buche.

Dabei könnte das ÖSV-Technikteam den schnellsten Schwung der Tuxerin aktuell gut gebrauchen. Nachdem am Dienstag ihre ersten Saison-Punkte in die Ranglisten gewandert waren, meinte Brunner stellvertretend für das Team: "Wir können schon Skifahren und brauchen uns nicht verstecken."


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