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Ski-WM: Kritik an Reiseverbot für Trainerin

Das Reiseverbot gegen die iranische Trainerin sorgt für Aufsehen.

Ski-WM: Kritik an Reiseverbot für Trainerin Foto: © getty

Das Reiseverbot gegen Irans Ski-Cheftrainerin Samira Sargari zur WM nach Cortina durch ihren Ehemann sorgt weiter für Aufsehen.

In der islamischen Republik wird das Gesetz von Menschenrechtlern als rückständig kritisiert und mit Sklaverei verglichen. Bei den Weltmeisterschaften sagt die iranische Rennläuferin Forough Abbasi am Donnerstag nach dem ersten Lauf des Riesenslaloms: "Es ist eine Regel im Iran. Wir versuchen, sie zu ändern."

Abbasi hofft auf eine Abkehr vom Gesetz: "Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Ich wünschte, wir könnten es verändern - alle Frauen im Iran zusammen. Wir haben so viele starke Frauen, die diese Regel ändern wollen."

"Grenzt an Sklaverei"

Grundsätzlich sei das Leben für eine Frau im Iran nicht so hart, betont Abbasi. "Wir können machen, was immer wir wollen. Es gibt ein paar Regeln wie diese, aber nicht für jeden. Vielleicht eine von tausend Frauen hat diese Probleme."

Auch ihre Trainerin Sargari sei "wirklich eine freie Frau, wenn du siehst, wo sie überall auf der Welt war und wie viel sie gereist ist. Manchmal passiert das eben."

Im Iran war die Kritik teils deutlich schärfer. Dass Männer ihren Frauen die Ausreise verbieten können, sei "ein Gesetz, das im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr hat", sagt die renommierte Anwältin Farideh Ghejrat der Nachrichtenagentur ILNA. Im Ausland werde die Regel nicht akzeptiert, ein Imageverlust insbesondere bei internationalen Großveranstaltungen sei die Folge.

Der Menschenrechtsaktivist Hassan Assadi-Sejabadi wirft der iranischen Justiz gar Sklaverei vor. "Wir haben es mit einem Rechtssystem zu tun, in dem eine Person über das Schicksal einer anderen Person entscheiden darf, (...) dies grenzt an Sklaverei", schreibt der Aktivist auf Twitter.

In den sozialen Medien erklären viele ihre Solidarität mit Sargari und machen gegen deren Ehemann mobil.

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