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Siebenhofer: "Der Damm wird brechen"

Endet Siebenhofers Hundertstelpech in der WM-Kombi?

Siebenhofer: Foto: © GEPA

Eine Woche später als geplant wird in Cortina am Montag die Kombinations-Weltmeisterin ermittelt.

Der Favoritenkreis hat sich mit Petra Vlhova, Michelle Gisin, Mikaela Shiffrin, Wendy Holdener und Federica Brignone nicht verändert. Shiffrin jedoch erhielt mit Super-G-Bronze die Bestätigung, dass die Speedform passt. Auch Ramona Siebenhofer als größte ÖSV-Hoffnung tankte als Abfahrtsfünfte Selbstvertrauen. Und hofft, dass die Hundertstel nun einmal auf ihre Seite fallen.

Vor zwei Jahren in Aare verpasste Siebenhofer als Vierte die Bronzemedaille nur um vier Hundertstel-Sekunden, in der Abfahrt waren es als Siebente auch nur 15 Hundertstel. Am Samstag fehlten ihr in der Abfahrt 13 Hundertstel auf Bronze. "Irgendwann kommt es zurück", sagt Siebenhofer nach der neuerlich zu ihren Ungunsten ausgegangen Hundertstelschlacht.

Der Super-G ab Originalstart und der nicht so schwierige Slalomhang könnten Siebenhofer zugutekommen, meint Damen-Rennsportleiter Christian Mitter. "Aber das ist brutal schwer zu sagen. Aber sie fühlt sich wohl, sie fährt im Speed ganz gut. Ich hoffe, dass sie vorne reinkracht und eine gute Nummer kriegt (im Slalom/Anm.), dann schauen wir, was passiert. Irgendwann wird der Damm brechen."

Kombi: Einmal so, dann wieder so

Österreichs WM-Team bilden für den Super-G und Slalom (Beginnzeiten noch offen) weiters Franziska Gritsch, Katharina Huber und Ariane Rädler. Letztere hat den WM-Super-G (16.) und zwei Abfahrtstrainings in den Beinen und damit wie Siebenhofer schon reichlich Bekanntschaft mit der Speedstrecke "Olympia delle Tofane" gemacht, auf der auch die Herren den Speed-Teilbewerb bestreiten werden. Gritsch war nach der Kombi-Absage am vergangenen Montag zum Training heimgereist. Vor zwei Jahren in Aare war sie Achte.

Es sei komisch, dass die Kombination "einmal mit Super-G ist und einmal mit Abfahrt gefahren wird. Es ist auch einmal die Startreihenfolge so, dann wieder so", merkt Siebenhofer an.

Es sei schwierig, da den richtigen Weg zu finden. Da wegen der Corona-Pandemie die Speed- und Technik-Trosse im Weltcup weitgehend getrennt wurden, fand in diesem Winter keine Kombi statt. "Mir wär auch lieber, es wären mehr, weil dann würde man vielleicht dem Bewerb einmal eine Wertigkeit geben. Es ist trotzdem eine Medaillenentscheidung."

Doppelte Titelverteidigerin ist die Schweizerin Holdener, die sich vor zwei Jahren drei Hundertstel-Sekunden vor der Slowakin Vlhova durchsetzte, die Norwegerin Ragnhild Mowinckel fuhr zu Bronze. Die Italienerin Brignone gewann die vergangenen vier Weltcup-Kombis, die Olympiazweite Shiffrin (USA) bestreitet ihre erste WM-Kombi.

Für die auf den Hattrick losgehende Holdener bedeutete die Verschiebung, dass sie sich erst einmal zum Training nach Südtirol zurückzog und nun innerhalb von sieben Tagen fünf Rennen hätte. Allerdings erklärte sie, ihre Pläne "laufend anzupassen".

Schweres Programm für Gritsch

Ähnlich intensiv wird es für Gritsch werden. "Die Franziska hat jetzt natürlich schon ein schweres Programm vor sich, aber dafür trainieren wir", erklärt Mitter. Sie ist als Vierte der Kombi-WCSL die bestplatzierte Österreicherin.

"Ich möchte einfach befreit und locker Skifahren und zeigen, was in mir steckt", sagt die Tirolerin. All Allrounderin findet sie die "Abwertung der Kombi extrem schade", wenn man die Geschwindigkeit und den Slalom gut beherrsche, zeige man, dass man eine "richtig gute Skifahrerin" sei.

Technikerin Huber "taugt das Speedfahren auch sehr", für sie wird es nach einem Europacuprennen (12.) die erste Kombi auf ganz hohem Level, denn im Weltcup hat sie noch keine bestritten.

"Von Erwartungen sprechen, ist ein bisschen schwierig. Wenn das Ganze anders gelaufen wäre, wäre ich wahrscheinlich heuer Weltcup-Kombis gefahren. Dann könnte man das wahrscheinlich ein bisschen besser einschätzen, so ist es schwierig."

Rädler muss ihre Erinnerungen auspacken: "Super-G ist meine Lieblingsdisziplin. Slalom war früher auch eine von meinen Lieblingsdisziplinen, aber durch die Verletzungen hat es sich so ergeben, dass ich in den Speed-Bereich bin. Ich hoffe, dass mir meine Technik irgendwie hilft."

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