news

Das lange Warten! ÖSV gegen Abfahrts-Durststrecke

Erfolgreichste Abfahrts-Nation wartet schon lange auf WM-Gold:

Das lange Warten! ÖSV gegen Abfahrts-Durststrecke Foto: © GEPA

Weißt du, wer Österreichs letzter Weltmeister in der Abfahrt ist? Und in welchem Jahr?

Man muss schon lange zurückblicken, um fündig zu werden: Im Jahr 2003 schlug die große Stunde von Michael Walchhofer, der sich in St. Moritz zum Weltmeister krönte. Er setzte damit eine ÖSV-Serie fort, war nach Hermann Maier (1999) und Hannes Trinkl (2001) der dritte rot-weiß-rote Abfahrts-Champ in Folge.

Dass danach eine Durststrecke folgen sollte, war nicht abzusehen. Bei den folgenden acht Weltmeisterschaften gab es für die erfolgreichste Abfahrts-Nation der WM-Geschichte keine Goldene mehr. Selbst bei der Medaillenvergabe waren die ÖSV-Abfahrer häufig nur in der Zuschauerrolle, teilweise setzte es sogar schwere Pleiten.

Seit 2003 reichte es gerade Mal zu drei Bronze-Medaillen: Michael Walchhofer erweiterte 2005 seine Medaillensammlung. Es war die letzte ÖSV-Medaille bis zu Bronze durch Max Franz in St. Moritz 2017. In Aare zwei Jahre später war Vincent Kriechmayr ebenfalls als Dritter bei der Siegerehrung mit dabei.

Abfahrt in Cortina - Sonntag ab 11 Uhr im LIVE-Ticker>>>

Die ÖSV-Durststrecke in WM-Abfahrten:

Jahr Ort Sieger Bester Österreicher
2003 St. Moritz Michael Walchhofer (AUT)
2005 Bormio Bode Miller (USA)
  1. Walchhofer
2007 Are Aksel Lund Svindal (NOR)
  1. Scheiber
2009 Val d'Isere John Kucera (CAN)
  1. Maier
2011 Garmisch Christof Innerhofer (ITA)
  1. Baumann
2013 Schladming Aksel Lund Svindal (NOR)
  1. Kröll
2015 Beaver Creek Patrick Küng (SUI)
  1. Mayer
2017 St. Moritz Beat Feuz (SUI)
  1. Franz
2019 Aare Kjetil Jansrud (NOR)
  1. Kriechmayr

Pleite bei WM 2015

2011 schrammte Romed Baumann als Vierter ebenso knapp an Edelmetall vorbei wie Klaus Kröll zwei Jahre später bei der Heim-WM in Schladming.

Richtig bitter endete die WM-Abfahrt 2015 in Beaver Creek: Beim Sieg des Schweizers Patrick Küng war Matthias Mayer als bester Österreicher erst auf Rang 12 zu finden.

Wird 20-Jahr-Jubiläum verhindert?

Der Kärntner ist nun sechs Jahre später mit Super-G-Weltmeister Vincent Kriechmayr die große Hoffnung, dass die Durststrecke endlich ein Ende findet und wir bei der WM 2023 nicht das 20-Jahr-Jubiläum "feiern" müssen.

Mit vier Podestplätzen in Folge überzeugte Mayer in der bisherigen Abfahrts-Saison. In Bormio stand er bei einem ÖSV-Doppelsieg am obersten Treppchen.

Saison-Ergebnisse der ÖSV-Starter:

Val d'Isere Gröden Bormio Kitz 1 Kitz 2 Garmisch
Mayer 8. 10. 1. 2. 3. 3.
Kriechmayr 41. 13. 2. 9. 17. 11.
Franz 12. 9. 13. Out 13. 4.
Striedinger 2. 30. 24. 13. 8. 16.

Stimmen der ÖSV-Starter vor der WM-Abfahrt

Vincent Kriechmayr: "Ich freue mich sehr, das wird sicher ein enges Rennen. Es ist nicht die längste Abfahrt, es könnte ein ziemliches Gemetzel werden."

Matthias Mayer: "Es ist unruhig und schlagig, das hat man bei der Besichtigung nicht so gesehen. Routine hilft dir hier runter nicht so viel wie auf einer Abfahrt, die jedes Jahr im Weltcup ist. Deshalb ist der Favoritenkreis wahrscheinlich auch ein bisschen größer. Man kann die Abfahrt nicht mit Bormio, Kitzbühel oder Garmisch vergleichen, die zuletzt im Weltcup waren. Es ist einfach nicht die Geschwindigkeit da, das muss man sagen. Es geht relativ langsam hin und her. Aber auf das muss man sich einstellen."

Max Franz: "Videoschauen und einen guten Plan für zurechtlegen, das ist, glaube ich, hier runter das beste Rezept."

Otmar Striedinger: "Mir taugt die Piste, mir taugt der Schnee, mir taugt das Wetter. Es passt alles. Ich fühle mich wohl, das ist gut, denn wenn ich mich wohlfühle, kann ich attackieren. Das werde ich morgen sicher machen."

Ewiger Medaillenspiegel - Abfahrt Herren:

Gold Silber Bronze Gesamt
Österreich 16 7 12 35
Schweiz 14 13 15 42
Frankreich 5 8 4 17
Norwegen 3 5 1 9
Deutschland 2 4 4 10
Italien 2 5 4 11
Kanada 2 2 1 5
USA 1 2 2 5
Australien 0 0 1 1
Liechtenstein 0 0 1 1
Schweden 0 0 1 1

Alle ÖSV-Medaillen in WM-Abfahrten;:

Jahr Ort Läufer
GOLD (16)
1932 Cortina: Gustav Lantschner
1935 Mürren: Franz Ziegerle
1954 Aare: Christian Pravda
1956 Cortina: Toni Sailer
1958 Badgastein: Toni Sailer
1962 Chamonix: Karl Schranz
1964 Innsbruck: Egon Zimmermann II
1974 St. Moritz: David Zwilling
1976 Innsbruck: Franz Klammer
1978 Garmisch: Sepp Walcher
1980 Lake Placid: Leonhard Stock
1982 Schladming: Harti Weirather
1996 Sierra Nevada: Patrick Ortlieb
1999 Vail: Hermann Maier
2001 St. Anton: Hannes Trinkl
2003 St. Moritz: Michael Walchhofer
SILBER (7)
1948 St. Moritz: Franz Gabl
1952 Oslo: Othmar Schneider
1954 Aare: Martin Strolz
1970 Gröden: Karl Cordin
1974 St. Moritz: Franz Klammer
1980 Lake Placid: Peter Wirnsberger
2001 St. Anton: Hermann Maier
BRONZE (12)
1933 Innsbruck: Hans Hauser
1950 Aspen: Egon Schöpf
1952 Oslo: Christian Pravda
1954 Aare: Ernst Oberaigner
1956 Cortina: Anderl Molterer
1962 Chamonix: Egon Zimmermann II
1972 Sapporo: Heini Messner
1978 Garmisch: Werner Grissmann
1982 Schladming: Erwin Resch
2005 Bormio: Michael Walchhofer
2017 St. Moritz: Max Franz
2019 Aare: Vincent Kriechmayr

Kommentare