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Jansrud gewinnt Hundertstel-Krimi in Kvitfjell

Lokalmatador gewinnt Hundertstel-Krimi bei 2. Kvitfjell-Abfahrt. ÖSV weit zurück.

Jansrud gewinnt Hundertstel-Krimi in Kvitfjell

Bei bedecktem Himmel (schlechte Bodensicht) erleiden die ÖSV-Abfahrer in der 2. Abfahrt von Kvitfjell eine bittere Niederlage.

Lokalmatador Kjetil Jansrud entscheidet den Hundertstel-Krimi auf der Olympia-Strecke 1994 für sich. Der 31-Jährige siegt 0,08 Sekunden vor Peter Fill (ITA) und 0,14 vor Abfahrts-Weltmeister Beat Feuz (SUI).

Osborne-Paradis (CAN/+0,26), Guay (CAN/+0,28) und Janka (SUI/+0,32) verpassen das Podest knapp.

Vincent Kriechmayr (+0,74) belegt als bester ÖSV-Läufer den 10. Rang.

Hannes Reichelt ist nach Rang 11 (+0,82) aus dem Rennen um die Abfahrts-Kristallkugel. Vor dem Finale in Aspen liegt Jansrud 33 Zähler vor Titelverteidiger Fill. Einzig dieses Duo hat noch Chancen auf die kleine Kugel.

Mayer nur 16., Kröll tritt zurück

Matthias Mayer, am Freitag in der ersten Abfahrt noch Zweiter, verpatzt seinen Lauf und wird mit einer Sekunde Rückstand als Drittbester der ÖSV-Truppe 16.

Der 36-jährige Steirer Klaus Kröll schafft mit seiner 156. Weltcup-Abfahrt neuen Rekord, verpasst das Finale der besten 25 Läufer in Aspen und erklärt noch im Zielraum seinen Rücktritt.

Ergebnis der 2. Abfahrt in Kvitfjell>>>

Statistik: Alle Abfahrtssieger in Kvitfjell>>>

"Zu Hause ist es am allerschönsten"

Für Jansrud war es der bereits sechste Erfolg bei seinem Heim-Weltcup, für Colorado gibt es nur ein Ziel. "Ich gehe auf einen Sieg los, ich bin in einer guten Form. Aber Peter hat gezeigt, dass er nicht kampflos aufgeben wird. Nach Kitzbühel und dem 36. Platz hätte man das nicht mehr gedacht, dass ich um die Kugel mitfahre", sagte Jansrud.

"Alle Siege sind schön, aber zu Hause ist es am allerschönsten", meinte der Norweger. Bereits am Sonntag will er im Super-G den Kugelgewinn perfekt machen, er hat 329 Zähler auf dem Konto, es folgen bei zwei noch ausstehenden Bewerben Dominik Paris (192), sein Landsmann und Titelverteidiger Aleksander Aamodt Kilde (189) und Matthias Mayer (167). Super-G-Vizeweltmeister Jansrud könnte wie 2015 zwei Disziplinwertungen und eine WM-Silbermedaille gewinnen.

"Spannung bis zum Schluss"

"Spannung bis zum Schluss", sagte Fill zum Abfahrtskugelkampf und ärgerte sich über den knappen Rückstand im Rennen. "Aber es war eine gute Fahrt. Ich fahre momentan Rennen gegen Kjetil. Das einzige Ziel für Aspen ist es, ihn zu schlagen", kam die Kampfansage.

Vortagessieger Bostjan Kline aus Slowenien landete in der dieses Mal über die gesamte Distanz gefahrenen Abfahrt an der siebenten Stelle, auch den Österreichern blieb das Podest verwehrt.

Reichelt ist "planlos"

Kriechmayr versuchte im Vergleich zum Vortag, die Fehler zu minimieren, den Rückstand konnte er sich nicht ganz erklären. "Ich weiß nicht, vielleicht war es der Wind, oder die anderen sind eine bessere Hocke gefahren", sagte der Oberösterreicher.

Für Reichelt erledigte sich die kleine Chance, im Abfahrtsweltcup noch mitzureden. "Ich habe schon vorher gesagt, dass da wohl ein Wunder passieren müsste. Der Rückstand im Rennen ist nicht so groß, aber ich bin ein bisserl planlos. Bei dem trockenen Schnee habe ich Probleme mit der Abstimmung, da muss ich für das nächste Jahr was tun. Für den Super-G schaut es aber besser aus."

Sein Tipp für das Abfahrts-Kugelduell: "Jansrud, wenn ich mir die Form anschaue, Fill, was die Konstanz betrifft über die ganze Saison. Das wird spannend, schauen wir es uns aus der zweiten Reihe an."

Das muss auch Mayer, der nach dem zweiten Platz am Freitag mit dem 16. vorliebnehmen musste.

Stimmen:

Kjetil Jansrud: "Mit meiner Fahrt bin ich zufrieden - stark gefahren bis kurz vor dem Ende, da hat man gesehen, dass Leute aufholen - daher war es noch spannend. Ich kann verstehen, dass Peter (Fill) mit dem knappen Rückstand beim Abschwingen sauer war. Aber so ist der Sport und es wird spannend im Abfahrts-Weltcup. Mein Vorsprung kann beim Finale weg sein. Beim Finale werde ich auf jeden Fall auf Sieg fahren. Der Kampf um die Abfahrtskugel ist für mich ein Bonus - nach Kitzbühel habe ich eigentlich gedacht, es ist alles gelaufen."

Peter Fill: "Es war eigentlich eine gute Fahrt - aber wegen des knappen Rückstands war ich sauer. Ich fahre ja das Rennen vor allem gegen Jansrud. In Aspen habe ich nur ein Ziel: Jansrud schlagen und das mit so viel Vorsprung wie möglich. Gestern war es kein guter Lauf von mir - da bist du dann schnell aufgeschmissen auf dieser Piste. Die Strecke in Aspen kennt keiner von uns - es wird aber sicher interessant."

Matthias Mayer: "Oben habe ich gut angefangen, vielleicht den Schwung ins Flachen nicht ganz so gut mitgenommen wie gestern. Unten habe ich vergeigt. Es waren ein bisschen andere Verhältnisse, aber es war okay. Die Zeit für ganz vorne hat halt gefehlt."

Hannes Reichelt: "Wegen der Kristallkugel bin ich nicht enttäuscht, da habe ich vor dem heutigen Rennen schon gewusst, dass es schwer wird. Ich ärgere mich über das Rennen selber. Der Rückstand ist eigentlich nicht ganz so groß. Ich bin aber ein bisschen ratlos - ich habe alles probiert, aber schnell war ich nicht. Ich war so viel in der Hocke wie noch nie da runter - aber vielleicht war das das Problem, dass ich zu viel wollte. Der Schnee ist speziell geworden, da bin ich nicht zurecht gekommen."

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