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Weltcupwinter der Absagen neigt sich in Saalbach dem Ende zu

Die Wetterkapriolen nehmen immer mehr zu, jedes fünfte Rennen konnte nicht wie geplant durchgeführt werden. In Saalbach ist man aber optimistisch.

Weltcupwinter der Absagen neigt sich in Saalbach dem Ende zu Foto: © GEPA

Bereits 19 wetterbedingte Absagen haben den alpinen Ski-Weltcup in diesem Winter getroffen, davon wurden nur fünf Rennen anderswo nachgetragen.

Das ergibt netto 14 Absagen, was knapp 16 Prozent aller bei Frauen und Männern angesetzten Bewerbe entspricht. Vergleichbares gab es zuletzt nur in der Saison 2019/20, als 19 Rennen ersatzlos gestrichen wurden - damals allerdings hauptsächlich wegen des Coronavirus. Beim Finale in Hinterglemm soll alles plangemäß über die Bühne gehen.

Jede Menge Absagen

Bei den Männern fielen neun Rennen dem Wetter zum Opfer, wenn man die drei erfolgreichen Nachtragungen berücksichtigt. Bei den Frauen wurden zwei Bewerbe woanders nachgeholt, fünf Rennen blieben ohne Ersatz.

Alles in allem konnte jedes fünfte Rennen nicht an dem ursprünglichen Termin stattfinden - eine rekordverdächtige Zahl, sofern man 2019/20, die erste Saison unter Corona-Bedingungen, ausklammert.

Ein klares Muster ist bei den Gründen hinter den Absagen nicht erkennbar. Zu viel an Schnee und Wind im November und Dezember, zu hohe Temperaturen im Februar in Chamonix, zu viel Neuschnee in Val di Fassa im Februar, starker Regen im März in Kranjska Gora - das nur ein Auszug aus der Liste.

Jedenfalls scheint es, dass die ungünstigen Wetterereignisse in Mitteleuropa zunehmen und in ihrem Ausmaß extremer werden. Die beim Weltverband FIS für Kalenderplanung zuständigen Männer und Frauen sind für die Zukunft gefordert.

Greenpeace mit deutlicher FIS-Kritik

"Trotz der eskalierenden Klimakrise und den damit einhergehenden Wetterextremen werden Athletinnen und Athleten weiterhin von der FIS mehrfach um den Globus geschickt, um an Rennen teilzunehmen. Die FIS muss ihren Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise leisten und ihre Wintersport-Events nachhaltig ausrichten", forderte Greenpeace-Österreich-Sprecherin Ursula Bittner in einer Stellungnahme. "Ein wichtiger Schritt wäre, den Rennkalender an die veränderten Klimabedingungen anzupassen."

In Saalbach-Hinterglemm soll den Wetterkapriolen getrotzt und zum Saisonabschluss nichts mehr abgesagt werden.

Noch jeweils vier Rennen haben beide Geschlechter an den kommenden zwei Wochenenden im Glemmtal zu absolvieren, wo zuletzt überdurchschnittlich hohe Temperaturen im zweistelligen Bereich und dazwischen Regen angesagt waren. Auch für den ersten Wettkampftag am kommenden Samstag kündigen die Prognosen Niederschlag an, die Temperaturen bleiben hoch.

Streckenchef Fritz Steger betont jedoch, dass genügend Schnee produziert worden sei und der Stock auf den beiden Rennpisten ("Ulli Maier" und "Schneekristall") ausreichend dick sei.

Schon bisher hätte das Wetter dem Untergrund nichts anhaben können. "Die Rennen waren und sind nicht in Gefahr", sagte Steger.


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