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Verletzungen: ÖSV-Chef nimmt Trainer in Pflicht

Peter Schröcksnadel erklärt seine Sichtweise auf die ÖSV-Verletzungsmisere:

Verletzungen: ÖSV-Chef nimmt Trainer in Pflicht Foto: © GEPA

Die ÖSV-Alpinen stecken in einer echten Verletzungs-Misere. Besonders die Meldungen über Kreuzbandrisse fanden in den vergangenen Monaten kein Ende. 16 Kreuzbandrisse stehen in den letzten 23 Monaten in der unrühmlichen Bilanz.

Beim "Standard" erklärt Peter Schröcksnadel die hohe Zahl zwar auch mit der Größe des Teams, in deren Relation andere Nationen genauso viele Verletzungen zu beklagen hätten. Extremfälle wie Stephanie Brunner - die in 17 Monaten drei Kreuzbandrisse hinnehmen musste - seien aber mit mehr Vorsicht zu vermeiden.

"Ein Faktor kann sein, dass die Leute nach Verletzungen zu früh zurückkehren. Nach einem Kreuzbandriss braucht man normal ein Jahr", so der ÖSV-Präsident, der künftig darauf schauen will, "dass die Leute wirklich ein Jahr lang nicht starten" - deswegen solle der Verletztenstatus bei der FIS verlängert werden, um keine Rückfälle in den Startlisten zu riskieren.

Auch die eigenen Trainer wären in der Pflicht: "Es ist unnötig, dass im Training bis ins Flache gesprungen wird."

Dass wesentlich mehr Läuferinnen als Läufer betroffen seien, könne mitunter auf das Material zurückgeführt werden - hier würde es etwa bei den Riesentorlauf-Skiern trotz anderer körperlicher Voraussetzungen zu wenig Unterschiede geben.

Waldner fordert Fahrer auf: "Muss nicht immer Vollgas sein"

Auch im Speed-Bereich wird mit Verletzungen gekämpft. "Das müssen wir unbedingt in den Griff bekommen, das kann so nicht weitergehen", sagt FIS-Renndirektor Markus Waldner in Lake Louise. Man hätte im vergangenen Winter pro Rennen im Schnitt zwei Läufer mit teils schweren Verletzungen verloren. 

Deshalb werde man in Zukunft besonders auf Pistenpräparierung und Kurssetzung achten, sagt der Südtiroler. "Aber auch ihr Trainer müsst mit euren Athleten reden. Auch sie müssen da mithelfen. Es muss nicht immer Vollgas sein. Sagt das den Fahrern", nimmt Waldner auch die Teams in die Pflicht. 

Die Fahrer selbst sind davon naturgemäß wenig begeistert. "Wollen die mit der Radarpistole auf uns warten? Wir sind zum Rennfahren da", sagt etwa Hannes Reichelt gegenüber der "Krone". 

Vincent Kriechmayr meint: "Vollgas liegt in meiner Natur. Wie bei 99 Prozent in diesem Starterfeld."

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