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ÖSV-Technikerinnen nehmen Aufwind aus Killington mit

Die USA-Rennen dienten dem ÖSV-Team als willkommenes Levi-Korrektiv.

ÖSV-Technikerinnen nehmen Aufwind aus Killington mit Foto: © GEPA

Nach einem verpatzten Saisonauftakt in Levi haben Österreichs Frauen im alpinen Ski-Weltcup in Killington erstmals zugeschlagen.

Im Slalom heimste Katharina Truppe als Slalom-Dritte den ersten rot-weiß-roten Podestplatz in dieser Saison ein. Gerade Truppe, die niedergeschlagen von Finnland weitergereist war, steht sinnbildlich für einen spürbaren Aufschwung bei den Technikerinnen. Denn auch Katharina Liensberger und Franziska Gritsch zeigten im US-Staat Vermont auf.

"Nach Levi war es wirklich mehr als bescheiden", sagte Truppe im ORF-Interview. Die Kärntnerin hatte die beiden ersten Slaloms des Winters als 15. und 21. beendet und danach mit sich gehadert.

Sieben Tage später stand sie zum dritten Mal in ihrer Karriere als Dritte auf einem Weltcup-Podium. "Heute bin ich einfach wirklich ohne Erwartungen und ohne Druck reingegangen. Dass der Ausgang so ist, hätte ich mir nicht gedacht", freute sie sich nach dem dritten Saisonrennen.

Gritsch freut sich über Laufbestzeit

Der zweite Slalom-Durchgang sei zwar "zum Kämpfen" gewesen, sie habe sich darauf aber gut einstellen können. "Es hat sich wirklich gut angefühlt", resümierte die 26-Jährige ihren Lauf. Nur 0,22 Sekunden lag Truppe am Ende hinter den Ex-aequo-Siegerinnen Anna Swenn-Larsson und Wendy Holdener, die beide erstmals einen Slalom gewannen.

Liensberger hatte Levi mit den Plätzen acht und elf verlassen. Auch sie wusste, dass sie es besser kann, und bestätigte das in Killington mit einem fünften Platz im Riesentorlauf.

Am Sonntag war die Vorarlbergerin zur Hälfte des Rennens nur 22 Hundertstelsekunden hinter der Führenden Mikaela Shiffrin gelegen und griff dann im Finale an - ein Ausfall folgte. Dennoch habe sie "sehr gute Eindrücke aus Killington mitnehmen können", wie sie nachher erläuterte. "Heute hat auch der erste Durchgang super gepasst. Auf dem kann ich aufbauen, um hoffentlich das nächste Mal mit einem Lächeln nach beiden Läufen ins Ziel zu kommen."

Mit Laufbestzeit in zweiten Durchgang zeigte auch Gritsch, was im Slalom potenziell in ihr steckt. "Sehr, sehr wertvoll, das nehme ich mega-gerne mit", sagte die Allrounderin, nachdem sie ihre Startnummer eins in der Entscheidung gut umgesetzt hatte.

"Vor allem ist es für mich einfach eine Bestätigung, dass es schon stimmt, was ich mache, und dass es, wenn ich das abrufe, was im Moment geht, nicht so schlecht ausschauen würde."

Lob von den Chefs

Spezielles Lob kam von ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. "Sehr, sehr erfreulich", lobte der Niederösterreicher den 22-Plätze-Sprung von Gritsch nach vorne. Das erste Podium der Saison bezeichnete Mandl als "ganz, ganz wichtig".

"Levi ist natürlich in die Hose gegangen, Killington umso besser. Da freuen wir uns natürlich sehr", meinte auch Frauen-Rennsportleiter Thomas Trinker, der versicherte, dass man sich gründlich vorbereitet und die Lehren gezogen hatte. "Die Stimmung war nie im Keller. Wir haben die Analyse gemacht, wir wissen, warum wir dort nicht gut gefahren sind."

Das Zwischenmenschliche stimme im Team, betonten Läuferinnen und Betreuer unisono. Truppe bedankte sich nicht nur bei ihrer Familie, die ihr nach dem Levi-Schlamassel geholfen habe, sondern auch bei "den Kolleginnen, die zusammenhalten". Trinker sagte: "Wir schauen natürlich, dass wir uns gut verstehen, dass wir die Laune oben halten und dass wir uns skifahrerisch einfach verbessern."

Weiter geht es für die Technikerinnen-Fraktion nun erst wieder am 10./11. Dezember in Sestriere, wo erneut ein Riesentorlauf und ein Slalom anstehen. In dieser Woche gehört das Feld den Speed-Spezialisten, die in Lake Louise zwei Abfahrten und einen Super-G bestreiten.

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