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ÖSV-Speedfahrer auf der Suche nach der Trainingspiste

Für Cheftrainer Marko Pfeifer wäre der Standort Innerkrems die Ideallösung. Aktuell habe man kaum Möglichkeiten, zu trainieren.

ÖSV-Speedfahrer auf der Suche nach der Trainingspiste Foto: © GEPA

Weltcuppisten eignen sich freilich für gute Abfahrtstrainings. Oft gibt es für die Nachwuchsläufer aus Österreich auch keine Alternative dazu, gern nützen sie daher die Möglichkeit.

Denn nach wie vor fehlt dem ÖSV eine permanente, stets verfügbare Strecke. Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer hat diesbezüglich klare Vorstellungen. "Ideallösung" wäre für ihn ein Zentrum in der Innerkrems, wo man von Abfahrt abwärts alles trainieren könne. Dort stehen aber die Lifte still.

Pfeifer: "Das würde so viele Probleme lösen"

Nur das Kinderland ist in der Kärntner Innerkrems in diesem Winter in Betrieb, Insolvenzen bei den Liftgesellschaften verhinderten einen Regelbetrieb. Früher einmal stellten sich im "Alpinen Leistungszentrum" auch Nationen wie die Schweden – mit damals Pfeifer als Coach – und Kroatien zum Training an, bis hoch zum Europacup fanden Rennen statt.

"Die Innerkrems wäre das Paradebeispiel, wenn das der ÖSV als Trainingsstätte hätte. Da kannst du von Ende November bis Mitte April fahren, da kannst du Rennen machen. Das würde so viele Probleme lösen", sagt Pfeifer.

Man habe abgesehen von Saalbach kaum Möglichkeiten zu trainieren. Freilich müsse man in der Innerkrems investieren, aber angesichts dessen, dass es sich um einen Nordhang handelt und alle Geländeformen bietet, wäre das "aus meiner Sicht Gold wert".

Gute ÖSV-Ausbeute in Europacup-Speedrennen

Funktionierender Nachwuchsbetrieb ist essenziell für spätere Erfolge im Elitebereich. Daran mangelt es derzeit etwas im Männer-Speedbereich. Man habe nach dem Rücktritt von Matthias Mayer sowie einiger verletzungsbedingter Ausfälle, u.a. von Max Franz und Daniel Danklmaier, schon in der vergangenen Saison eine schwierige Situation gehabt, sagte Pfeifer.

"Es war nicht leicht, die Abfahrtssaison gut durchzukriegen." Ihm sei bewusst gewesen, dass man schauen müsse, auf Weltcupniveau Leute nachzubringen. Weshalb er die Athleten auch auf zwei Gruppen geteilt und die Jüngeren integriert hatte.

Natürlich sei es nicht lustig, mit nur vier Läufern in Wengen an den Start zu gehen. "Aber ich habe das tun müssen. Zur gleichen Zeit waren die Europacuprennen in Saalbach. Strategisch wäre es dumm gewesen, die Leute nicht einzusetzen. In den ersten Europacup-Speedrennen haben unsere dominiert, das freut mich, denn ich möchte nächstes Jahr Fixplätze haben."

In den vier Saisonrennen siegten in der Abfahrt je einmal Vincent Wieser und Stefan Rieser sowie im Super-G Felix Hacker.

Langfristiges Denken angesagt

Man müsse die Kirche im Dorf lassen, ergänzt Pfeifer. Und spricht das Skifahrerische an.

"Die neue Abfahrtsgeneration fährt einen brutalen Riesentorlaufschwung, die fahren die Kurven nicht nur durch, sie machen richtig Tempo, wenn man Odermatt oder Sarrazin hernimmt. Und das hat auch der Blacky (der derzeit verletzte Marco Schwarz/Anm.) drauf. Da sind wir gefordert."

Der Plan ist daher, am Ende der Saison den Riesentorlauf bei den Abfahrern auf ein höheres Level zu bringen und dann auch Rennen zu bestreiten.

Auch wenn die Jungen auf Starts im Weltcup brennen, so müsse man da vorsichtig vorgehen. "Ich sage ihnen, wir müssen langfristig denken. Wir wollen ja nicht nur einmal im Weltcup starten, sie sollten ja letztendlich dann irgendwann Rennen gewinnen." Daher sage er ihnen, dass sie ihm das Vertrauen geben müssen, wann er sie einsetze.

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