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Causa Kirchgasser: "Das hat er so nie gesagt"

Verwunderung nach Schröcksnadels Rücktritts-Aufforderung. Wen meinte er wirklich?

Causa Kirchgasser:

Die mutmaßliche Rücktrittsaufforderung von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel an Michaela Kirchgasser sorgt im ÖSV-Damen-Team für Verwunderung.

"Das hat er so nicht gesagt. Er hat sie nie wörtlich genannt, das weiß ich von ihm persönlich", stellt Cheftrainer Jürgen Kriechbaum klar. "Er kann sie gar nicht gemeint haben. Sie ist für uns, wenn sie fit ist, bei der WM nach wie vor eine Medaillen-Kandidatin in der Kombination. Es wäre ein Selbstfaller, wenn er sie gemeint hätte."

Wen Schröcksnadel gemeint haben könnte, war auch für den Coach ein Rätsel. "Vielleicht jemanden bei den Herren? Das muss man ihn persönlich fragen", sagt Kriechbaum. "Er beurteilt sehr viele Dinge und hat eine kräftige Meinung, das ist zu respektieren. Aber wenn er jemand konkret gemeint hat, sollte er es denen direkt sagen und nicht über die Presse."

"Fühle mich nicht angesprochen"

Angesprochen fühlen könnte sich auch die bald 36-jährige Elisabeth Görgl. Die Doppel-Weltmeisterin von 2011 hat in diesem Winter noch keine nennenswerte Ergebnisse gebracht, peilt aber nach wie vor einen WM-Start in St. Moritz an.

"Natürlich gehören Leistungen her. Aber ich fühle mich nicht angesprochen. Unser Chef müsste uns so gut kennen, dass er weiß, dass wir wissen, worum es geht", erwidert die Steirerin, bei der es zuletzt im Training wieder deutlich besser gelaufen ist.

Görgl, in der "bereinigten" Weltcup-Abfahrtsstartliste die Nummer zwei hinter Mirjam Puchner, nahm auch Kirchgasser in Schutz. "Sie hat sehr schnelle Schwünge und oft ist es nur eine Nuance, und es läuft wieder. Auch mich hatte man vor drei Jahren schon abgeschrieben und dann habe ich in Val d'Isere wieder gewonnen."

Unzufriedenheit über Arrivierte

Kirchgasser selbst ist Zweite der Kombinations-Jahreswertung und war zuletzt in Val d'Isere Kombi-Fünfte geworden. Auf den Flachau-Slalom hatte die dreifache Team-Weltmeisterin aus Salzburg verzichten müssen, weil ihr verletztes Knie wieder zu schmerzen begonnen hatte. Zudem ist die sogenannten Baker-Zyste geplatzt.

Schröcksnadel hatte nach dem Nachtslalom in Flachau zwar vor allem die jungen ÖSV-Läuferinnen wie Katharina Truppe - die Kärntnerin schaffte mit Platz sechs den Sprung zum City Event in Stockholm - gelobt, aber Unzufriedenheit über einige "Arrivierte" geäußert.

"Wenn es nicht mehr geht, ist es eben vorbei. Dann muss man eben aufhören und einfach gehen", wurde Schröcksnadel in der "Kleine Zeitung" zitiert. Laut der Zeitung sei damit die verletzt fehlende Kirchgasser (31) gemeint gewesen.

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