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ÖSV: "Es gibt keinen Skandal"

Schröcksnadel und Pum wehren sich gegen Außendarstellung des ÖSV:

ÖSV:

Nach Aufkommen der Missbrauchsvorwürfe versuchen ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Sportchef Hans Pum das Bild in der Öffentlichkeit zurechtzurücken.

"Überall steht schon wir haben einen Skandal. Wir sind nicht der Verband, als der wir aktuell hingestellt werden", sagt Schröcksnadel am Montagabend im "ORF".

Pum betont fast zeitgleich bei "Puls 4": "Es gibt keinen Skandal. Ich bin seit 40 Jahren beim ÖSV und ich habe nicht ein Mal von einer sexuellen Belästigung oder einem Missbrauch gehört."

"Uns interessiert nich, was vor 50 Jahren war"

Der ÖSV wolle aufklären, so Schröcksnadel, "aber die Vorwürfe, die uns betreffen, betreffen eigentlich nicht den ÖSV. Die Leute kommen zu uns ja frühestens mit 16, 17 Jahren, der Großteil noch später. Darunter gibt es Institutionen, die man sich sicherlich genauer anschauen muss."

Dass man sexuelle Übergriffe im Skizirkus nicht mitbekommt, sei laut Schröcksnadel "sehr unwahrscheinlich". Jedoch ist der ÖSV "ein sehr großer Verband mit 300 Trainern und bis zu 400 Athleten. Da kann immer was passieren, das ist klar", sagt der Präsident.

Schröcksnadel weiter: "Uns interessiert nicht, was vor 50 Jahren war. Aber Frau Werdenigg behauptet, im Jahr 2005 wäre etwas vorgefallen und alle hätten das gewusst. Dann verstehe ich nicht - wenn es alle gewusst haben - warum Frau Werdenigg dazu nicht steht.Wenn man nicht dazu steht, darf man es öffentlich nicht äußern."

Mit dem "Generalverdacht" kann auch Pum nur schwer leben. "Es steht im Raum, dass es auch im Jahr 2005 noch Vorfälle gegeben hat und die Verantwortlichen davon gewusst haben. Da geht es um uns, die da erwähnt worden sind. Das können wir nicht sitzen lassen auf all unseren Trainern und Betreuern."

Der ÖSV wolle wissen, was vorgefallen ist, um den Dingen nachgehen zu können. Ex-Läuferin Nicola Werdenigg will nach ihren Enthüllungen keine Namen nennen, sie möchte öffentlich niemanden an den Pranger stellen.

Schröcksnadel wurde "reingelegt"

Ein Gespräch mit Schröcksnadel lehnte Werdenigg laut dem ÖSV-Präsidenten ab. "Das tut mir leid, vielleicht hätten wir einiges ausräumen können."

Die Klagsdrohung gegen Werdenigg sei jedoch nie so gemeint gewesen, sagt Schröcksnadel. Er sei von einem Journalisten "ein bisschen reingelegt" und zu der Aussage verleitet worden.

Der ÖSV wolle abwarten, was die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben. "Wenn die sagt, da war nichts, dann würde uns eine Entschuldigung (von Werdenigg, Anm.) auch reichen."

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