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Neureuther: "Und dann bist du Terminator?"

Ski-Pensionist Felix Neureuther über sein Karriereende, Hirscher und Doping:

Neureuther: Foto: © GEPA

Seit etwas mehr als einer Woche ist Felix Neureuther nun Ski-Pensionist. Richtig realisiert hat er das noch nicht. 

"Ich konnte noch gar nicht so richtig abschließen", sagt der Deutsche im "ZDF Sportstudio". "Aber ich glaube, das kommt noch. Wenn ich im Sommer aufstehe und denke, ich muss trainieren und dann checke ich, ich muss gar nicht trainieren, dann wird es mir richtig bewusst."

Dass der 35-Jährige in seiner Karriere abgesehen von WM-Gold im Teambewerb 2005 nie einen Titel eingefahren hat, macht ihm rückblickend nichts aus. 

"Ich hatte wahnsinnig großes Glück, dass ich den Traum, den ich als kleines Kind hatte, so lange leben durfte. Ob ich jetzt Weltmeister bin oder nicht macht aus mir keinen anderen Menschen. Es hat halt nie bei Weltmeisterschaften oder Olympia für ganz oben gereicht. Marcel Hirscher hat sich halt leider auch dafür entschieden, Skirennfahrer zu werden. Der hatte immer ein bisschen was dagegen", sagt Neureuther mit einem Grinsen. "Aber es ist auch gut so, ich hab da überhaupt keinen Groll."

 

 

Neureuther graut vor Doping

Im Zuge des Interviews nimmt Neureuther auch zum jüngsten Doping-Skandal Stellung. "Da fehlen einem schon die Worte, man kann es nicht glauben."

Vor der Methode des Blutdopings graut dem Deutschen. "Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, wie da so ein Beutel Blut hängt und du pumpst dir das dann wieder hinein. Dieses Blut wird wochenlang woanders gelagert, du weißt ja gar nicht, ob das tatsächlich deines ist, und dann drückst du es dir wieder rein und bist plötzlich Terminator, oder wie?"

Der alpine Skisport sei hingegen so technisch, dass "man nicht sagen kann, du dopst jetzt, dann fährst du eine Sekunde schneller". Neureuther zweifelt auch daran, dass Doping für eine schnellere Regeneration nützlich sein könnte. "Also ich spreche jetzt Mal vom Slalom. Wenn man sieht, in welchem körperlichen Zustand ich bin, dann schaffen das andere auch. Dann braucht es kein Doping."

Außerdem gebe es strenge Kontrollen. "Du achtest ja schon darauf, wenn du in ein Restaurant gehst, ob das Steak nicht irgendwelche Spuren drin hat. Jetzt wo ich aufgehört habe, freue ich mich, wenn ich essen gehen kann und mir denke: Wenn es verunreinigt is, is es wurscht", erklärt Neureuther. 

 

 

 

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