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Feller legt "Highsider" in Kitzbühel hin

Der Ganslernhang in Kitzbühel wirft Manuel Feller im Training ab:

Feller legt Foto: © GEPA

Nach coronabedingten Verschiebungen fällt der Weltcup-Slalom in Kitzbühel heuer aus. Österreichs Techniker reisten als Vorbereitung auf das Nightrace in Schladming aber Samstag zum Training am Ganslernhang an.

Manuel Feller legt dabei einen Sturz hin, nimmt diesen aber mit Humor. "Ich habe einen kleinen Highsider in der Kompression gerissen. Ich habe mir gedacht, ich fühle mich seit zwei Wochen so gut, das bin ich nicht gewohnt, jetzt muss ich unbedingt einen Blödsinn machen", sagt der Tiroler.

Es sei aber alles halb so schlimm, versichert der Weltcup-Premierensieger von Flachau, der in seiner Karriere schon so oft von Rückenproblemen geplagt und in diesem Winter deshalb auch verspätet in die Saison gestartet ist. "Bisserl gestaucht, aber das sollte kein Problem machen. Ich bin gleich noch einen Lauf drauf gefahren, der sehr gut war. Ein bisserl Zwicken gehört dazu."

"Sie haben einen ziemlichen Heizer runtergesetzt"

Coaches und Helfer des Kitzbüheler Skiclubs hatten den präparierten Slalomhang mit Salz und Wasser behandelt, die Trainer einen schnellen Kurs gesetzt. "Sie haben einen ziemlichen Heizer runtergesetzt auf dem Hang, der von Haus aus schon unrhythmisch ist und viele Wellen drinnen hat. Zum Schluss hat die Piste ein bisserl nachgelassen, was es nicht einfacher macht. Da hat man sich bissl überwinden müssen."

Es sei aber definitiv ein gutes Training gewesen, und der Kurs von den Trainern mit einem gewissen Hintergedanken gesetzt worden, weiß Feller.

"Das ist das Rennen, das ich unbedingt einmal gewinnen will", sagt der Fieberbrunner am Fuße des Ganslern mit sehnsüchtigem Blick nach oben. Es heißt zumindest noch ein weiteres Jahr auf die Chance zu warten, genau wie darauf, wieder von Fanmassen angespornt zu werden.

"Der Mensch will immer, was er nicht haben kann. Von dem her nehmen wir das, was wir kriegen und hoffen auf nächstes Jahr." Gekriegt hat er dafür zuletzt aber zwei Rennen in Flachau, das erste brachte ihm den Debüterfolg im Weltcup "und nette Worte und von überall Gratulationen".

Da tags darauf gleich ein weiterer Slalom folgte, sei mehr als ein Bier nicht drinnen gewesen. "Ich habe mir gedacht, das habe ich verdient. Ansonsten habe ich mich gleich wieder vorbereitet. Es ist keine Zeit geblieben zu genießen oder zu feiern." Auch in den folgenden Tagen habe er mit Ausnahme seiner Freundin und seines Kindes niemanden getroffen. "Das wäre in den letzten Jahren schon ein bisserl mehr eskaliert. Dafür bin ich mehr als fit und freue mich auf ein cooles Nightrace."

Voller Fokus auf Schladming

Das Leben und der Sport seien schnelllebig, Flachau sei Vergangenheit, Schladming heißt die Zukunft. "Ich muss mich auf das konzentrieren, was kommt. Zählen tut nur der Moment, das ist der nächste Dienstag."

Er versuche, den Flow mitzunehmen, aber so einfach sei es nicht, dass man sich jetzt jedes Mal einen Sieg oder ein Podium erwarten könne. Das zweite Flachau-Rennen sei ja nicht fehlerfrei gewesen (17.), von dem her gäbe es jeden Tag noch etwas zu verbessern. "Der Speed passt. Aber man hat in Adelboden und in Flachau gesehen, wie schnell man einen Fehler macht", erinnert Feller.

In der Slalomwertung führt der Kärntner Marco Schwarz, der in Adelboden seinen ersten Weltcup-Slalom gewonnen hat, mit 65 Punkten Vorsprung auf Feller. In den kommenden zwei Tagen ist für die ÖSV-Herren Training in Kössen angesetzt, falls Montag ein Hangfahren in Schladming angeboten wird, dürfte dieses den Vorzug erhalten.

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