Lindsey Vonn sucht Abstand.
Nach ihrer Bekanntgabe, aus Verletzungsgründen die Saison beenden zu müssen, flüchtete die US-Amerikanerin nach Barcelona, um auf andere Gedanken zu kommen. Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton lud die 31-Jährige ein, ihn bei den Testfahrten in Montmelo zu besuchen. Von Liebe wollen beide nichts wissen, sie beteuern gebetsmühlenartig, "gute Freunde" zu sein.
Schutz suchte Vonn indes auch bei Dietrich Mateschitz, der seiner Athletin im Red Bull Motorhome Trost spendete.
Mateschitz stärkt Vonn den Rücken
"So leicht gibt Lindsey nicht auf", erklärte der Multi-Milliardär gegenüber dem Schweizer "Blick". Der 71-Jährige, der laut aktueller "Forbes"-Liste 13,2 Milliarden Dollar schwer sein soll und damit auf Platz 64 der reichsten Menschen der Welt rangiert, ist sich sicher, dass die Rekord-Weltcupsiegerin schon bald wieder auf Skiern steht und der Konkurrenz ein Schnippchen schlägt.
"Sie kommt nächsten Winter stärker denn je zurück", kündigt der Steirer an und stärkt ihr damit bewusst öffentlich den Rücken. Zuletzt hatte Vonn ja vermehrt für Aufsehen gesorgt, jedoch nur teilweise aufgrund ihrer sportlichen Erfolge.
Vonn omnipräsent in den Medien
Zunächst war es ihr Fotoshooting für die "Sports Illustrated", bei dem sie sich nur von einem Bodypainting-Print bedeckt ablichten ließ. Wenige Tage später sorgte ihr Aggro-Anfall nach dem Ausfall in La Thuile für Aufsehen.
Nachdem Vonns Bindung aufging und sie ausschied, erklärte sie: "Ich bin sauer. Mein Ski ist aufgegangen. Das sollte nicht passieren." Aus Wut zerstörte sie ihr Arbeitsgerät und postete das Video auf ihrer Facebook-Seite, um es wenige Minuten später wieder zu löschen.
Ihr Ausrüster war darüber alles andere als begeistert. "Was da passiert ist, ist für mich ein absolutes No-Go", erklärte Christian Greber, ehemaliger Speed-Spezialist und nunmehriger Damen-Rennchef bei Head.
Gut gegen Vonn
Kaum war Ruhe eingekehrt, folgte der nächste Schocker: Die 76-fache Weltcupsiegerin kam im Super-G in Soldeu zu Sturz und wurde mit dem Akja abtransportiert.
Zunächst musste man vom Schlimmsten ausgehen, doch nach wenigen Stunden gab Vonn Entwarnung und stellte sogar ihre Teilnahme in der Kombination am folgenden Tag in Aussicht. Sie sollte tatsächlich starten und zog sich damit den Unmut ihrer großen Rivalin Lara Gut zu.
"Sie macht das immer so", ätzte die Schweizerin im "ZDF". "Sie macht immer ein Theater. Das war nicht das erste Mal und es wird nicht das letzte Mal sein."
Beweisfoto sollte helfen
Vonn war gekränkt. "Jede denkt, es war nur Drama", vermutete die US-Amerikanerin und hielt mit einem "Beweisfoto" dagegen. Sie postete das MRI-Bild ihrer Verletzung, das "einen signifikanten Riss in meinem Schienbeinkopf" zeigte.
Zwei Tage später folgte das bittere Saisonaus für den US-Superstar. Als "eine der schwersten Entscheidungen meiner Karriere" bezeichnete sie ihr Vorgehen, den Kampf um die große Kristallkugel aufzugeben, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden.
Bei genaueren Untersuchungen stellte sich heraus, dass sie drei Brüche erlitt und diese so stark sind, "dass mein Knie nicht mehr stabil genug ist, um ein sicheres Skifahren zu garantieren."