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Rimls Netzwerk gibt ÖSV-Athleten neue Chancen

Durch Networking: So will Patrick Riml den Alpinen einen Vorteil verschaffen.

Rimls Netzwerk gibt ÖSV-Athleten neue Chancen Foto: © GEPA

Über 20 Jahre war Patrick Riml als Alpindirektor von Kanada und den USA tätig. Seit April steht fest, dass der Tiroler zum ÖSV zurückkehrt. Hier soll er die Funktion des Networkers übernehmen.

Riml gilt als einer der erfahrensten Trainer und Manager. Lindsey Vonn, Mikaela Shiffrin, Bode Miller und Teg Ligety sind nur vier Top-Athleten, die unter ihm glänzten. Nun soll er die Alpinstrukturen auch beim ÖSV perfektionieren. Dort wird die Zusammenarbeit eng mit den alpinen Rennsportleitern Christian Mitter (Damen) und Andreas Puelacher (Herren) verlaufen.

Riml will Strukturen optimieren

Die Bereiche von Reisen bis Training sollen optimiert und Synergien genützt werden. Die Frage "wo können wir es perfekter machen, um das Optimale in der Vorbereitung der Athleten auf die Aufgabe anzubieten?", will Riml klären.

Im Winter sollen zwischen den Rennen die Wege möglichst kurz gehalten, die Regenerationszeiten ausgenützt und die Qualität der Trainingsmöglichkeiten optimiert werden. Österreichs Alpinskifahrer verfügen über keine eigenen Sportstätten, sind vom guten Einvernehmen mit den Skigebieten abhängig.

"Wir betreiben den Alpinsport auf für den Tourismus erbauten und betriebenen Flächen", erklärte Neo-Sportdirektor Toni Giger. "Wir sehen im Schaffen von Rahmenbedingungen für temporäre Sportstätten mittelfristig eine Riesenchance, unseren Athleten was zu bieten, was andere vielleicht nicht haben. Das ist vorrangig die Aufgabe von Patrick." Dieser schuf einst für das US-Team in Sölden eine Europa-Homebase, was nicht zuletzt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel - allerdings nicht nachhaltig - verärgerte.

Gutes Netzwerk soll helfen

Die Hartnäckigkeit und guten Kontakte von Riml will der ÖSV nun für sich nützen. Im In- und Ausland.

"In der Vorbereitung gibt es Phasen, da müssen wir nach Übersee gehen, nach Chile, Neuseeland oder im November für das Abfahrtstraining nach Amerika. Es ist wichtig, dass wir Beziehungen haben und aufbauen. Dass wir auf diesem Gebiet beide Füße im Geschäft drinnen haben. Wir sind immer Gäste, aber dass wir da ein bisschen eine Priorität haben, dass wir auch sagen können, das brauchen wir, das möchten wir. Und dass wir das auch bekommen", sagte Riml im Gespräch mit der APA.

Eine Trainingsstrecke mit entsprechenden Sicherheitsaufbauten wie etwa in Copper Mountain im November und Dezember steht auch in Österreich in Saalbach zur Verfügung. Abhängig vom Schnee aber erst ab Dezember, dann aber gegebenenfalls bis April.

"Bei einer permanenten Strecke muss man sich die Frage stellen, wie wird die ausgelastet und macht das Sinn? Da muss man schauen, wie viel Training man in der Rennsaison braucht, das sind pro Mannschaft zwischen acht und zehn wirkliche Abfahrts-Trainingstage", klärte Riml auf.

Wichtig sei es aber, die Jahreszeiten hundertprozentig auszunützen. "Speziell auch mit den Jungen, in der Athletenentwicklung, im April, Mai haben wir wirklich Schnee, da können wir viele Sachen machen. Und dann ist es ein Ziel, dass wir so schnell wie möglich im September auf unseren Gletschern hochqualitativ trainieren können."

Beziehungen im Mölltal, Pitztal und Ötztal vertiefen

Da gehe es nicht nur um die ÖSV-Teams, sondern auch um gute Bedingungen für Landesverbände, Regionen und Vereine. "Das ist unsere Zukunft, auf die müssen wir auch schauen. Dass was nachkommt und das System gefüttert wird." Mölltal, Pitztal, Ötztal nannte er als Gletscher-Beispiele, wo man die guten Beziehungen vertiefen müsse.

"Meine Aufgabe ist es, das Ganze noch auszubauen. Wir dürfen ihre Flächen benutzen, die haben sie nicht für uns gebaut. Die haben sie für Touristen gebaut, um was zu verdienen. Da sind wir genauso Gast. Aber wir wollen mehr vom Betreiber. Wir wollen Wasser benützen, damit die Piste härter wird. Wir wollen einen Zaun aufstellen, dass die Sicherheit da ist. Wir verlangen schon sehr viel. Drum ist es wichtig, was zurückzugeben. Es muss für beide passen."

Den Kontakt zu den Athleten sucht er nach wie vor. "Es ist eine gute Kombination. Aber bei mir ist nicht wichtig, dass ich bei jedem Rennen dabei bin und im Ziel unten stehe. Sondern dass die Athleten, wenn sie am Mittwoch eine Vorbereitung brauchen, wo sie zum Trainieren hinfahren können und dort alles perfekt ist." Sein Job sei es, Optionen anzubieten. "Dass ich vor Kitzbühel beispielsweise sagen kann, ihr könnt nach Kirchberg, Westendorf oder Going gehen, dort ist präpariert."

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