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495 Tage nach Horror-Sturz: Bei Franz geht's endlich bergauf

Max Franz hat nach seinem verhängnisvollen Trainingssturz im November 2022 eine Tortur hinter sich. Ski-Rennen lassen ihn aktuell noch kalt.

495 Tage nach Horror-Sturz: Bei Franz geht's endlich bergauf Foto: © GEPA

Wie geht es dir? Diese Frage musste Max Franz am Freitag in Saalbach-Hinterglemm jedem beantworten, dem er beim Weltcup-Finale über den Weg gelaufen ist.

Die Antwort des Kärntners: "Es geht langsam bergauf."

Am 13. November 2022, vor 495 Tagen, stürzte Franz beim Speed-Training in den USA verhängnisvoll. Die niederschmetternde Diagnose: Beide Unterschenkel gebrochen, der Nerv zu 80 Prozent durchtrennt und das Gewebe stark beschädigt.

Franz hat eine Tortur hinter sich. Sieben Operationen musste er über sich ergehen lassen, lange Zeit war er auf den Rollstuhl angewiesen. In Saalbach-Hinterglemm ist Franz nun erstmals ohne Krücken unterwegs.  

"Längere Spaziergänge spielt es noch nicht"

"Die OP, die vor Weihnachten stattgefunden hat, trägt Früchte. Der Knochen wird endlich fest, beginnt zusammenzuwachsen", erzählt der 34-Jährige. "Speziell in den vergangenen drei Wochen sind ein paar Schritte weitergegangen."

Und wenn Max Franz "ein paar Schritte" sagt, dann kann man das auch wortwörtlich verstehen.

"Ich kann jetzt länger am Stück gehen, werde langsam belastbarer. Die Phase, bis der Schmerz kommt, ist länger geworden und die Phase, bis sich der Schmerz wieder beruhigt, ist kürzer geworden. Das ist sehr gut", sagt der Speed-Spezialist, um aber gleich zu relativieren: "Längere Spaziergänge mit den Hunden spielt es zum Beispiel noch nicht."

"Du spürst, das kann wieder was werden"

Franz' Alltag ist geprägt von Therapie und Training. "Viel andere Aktivitäten machst du nicht, weil du eh die Pausen und Regeneration brauchst. Für den Kopf ist das Training brutal anstrengend."

Tagtäglich aufs Neue Motivation für den Weg zurück in einen normalen Alltag und vielleicht auf die Ski-Piste zu finden, sei schwierig, gibt Franz zu. 

"Ziel ist es schon, dass Richtung nächste Saison was geht."

Max Franz will zurück auf Ski

Die Fortschritte der vergangenen drei Wochen spornen aber an. "Das gibt dir Aufschwung, wenn du siehst, es geht was weiter. Du spürst, das kann wieder was werden. Das motiviert richtig zum Weitermachen."

Ski-Rennen als Zuschauer: "Es lässt mich eigentlich kalt"

Wann Franz wieder auf Skiern stehen könnte, ist weiter nicht abschätzbar. "Ich habe aufgehört, auf Tage hinzuarbeiten", sagt der 34-Jährige. Zu oft in den vergangenen 16 Monaten habe er gesetzte Zwischenziele nicht erreicht, wurde er immer wieder zurückgeworfen.

"Ich muss einfach weiterarbeiten, der Tag kommt schon noch. Und wenn er dann da ist, freue ich mich umso mehr", sagt Franz, um dann doch zu verlauten: "Ziel ist es schon, dass Richtung nächste Saison was geht."

Seinen Teamkollegen schaut er beim Weltcup-Finale übrigens relativ emotionslos auf die Beine. "Ich bin noch viel zu weit weg, um zu sagen: Schade, dass ich da nicht dabei sein kann. Es fehlt halt einfach noch zu viel. Ich schaue es mir genüsslich an. Es lässt mich eigentlich kalt."

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