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"Sind ein würdiger Kandidat": Gröden will die Ski-WM 2029

Das Grödnertal hegt den Traum von einer zweiten WM-Ausrichtung nach 1970.

Foto: © GEPA

Die Grödner Ortschaften Wolkenstein, St. Christina und St. Ulrich haben einen Traum: 2029 sollen zum zweiten Mal nach 1970 Alpine Ski-Weltmeisterschaften im Dolomiten-Tal in Südtirol stattfinden.

Dass zum doppelten Jubiläum in dieser Woche - die 55. Ausgabe beinhaltet das 100. Weltcup-Rennen in Gröden - gleich drei Saslong-Sieger gekürt werden, sehen die Veranstalter als große Chance. Die von Beaver Creek übernommene Abfahrt macht am Donnerstag den Auftakt.

"Die diesjährigen Weltcuprennen sind ein äußerst wichtiges Marketingtool", sagte Rennleiter Rainer Senoner, der auch Präsident des Saslong Classic Club ist. "Wir können zeigen, dass wir ein würdiger Kandidat sind. Durch die Austragung des dritten, zusätzlichen Rennens beweisen wir einmal mehr, dass wir in Gröden bereit sind, wenn man uns braucht."

Auch Wolkensteins Bürgermeister Roland Demetz freute sich: "Ausgerechnet zu unserem 100. Weltcup-Rennen haben wir eine zusätzliche Abfahrt bekommen - zum ersten Mal in unserer langen Geschichte."

Saslong ist in hervorragendem Zustand

Die Speed-Rennen am letzten Wochenende vor Weihnachten haben in Gröden Tradition. Auch vor dem 55. Aufguss des Klassikers im Weltcup ist alles angerichtet. Die Saslong ist laut FIS-Renndirektor Markus Waldner in einem hervorragenden Zustand. Der Neuschnee und die kalten Temperaturen der vergangenen Wochen sind rechtzeitig gekommen und haben die Landschaft winterlich gekleidet.

Für Donnerstag und Freitag hat sich zwar in mäßiger Form Schlechtwetter angesagt, was aber gerade hinsichtlich der WM-Kandidatur eine Möglichkeit für die Veranstalter sein könnte, um Problemlösungskompetenz und Flexibilität zu demonstrieren.

Erwartet werden in diesem Jahr einige wichtige Persönlichkeiten aus Politik und Sport. So haben etwa der italienische Sportminister Andrea Abodi, Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher und Flavio Roda, der Präsident des italienischen Wintersportverbandes FISI, als Gäste zugesagt. Und auch Johan Eliasch hat sein Kommen angekündigt, der streitbare FIS-Präsident schwärmte bereits im vergangenen Jahr bei seinem Besuch regelrecht von Gröden.

Keine neuen Pisten für die WM

Ein wesentliche Hürde Richtung WM-Austragung hat man im vergangenen Jahr schon genommen. Da setzte sich Gröden im Rennen um die Unterstützung der FISI gegen Sestriere durch, seitdem ist man offizieller Kandidat Italiens. Den Ausschlag gegeben habe das Konzept, das auf Nachhaltigkeit und den Schutz der Umwelt durch die Nutzung bestehender Infrastruktur setzt, wurde damals nach der entscheidenden Abstimmung kommuniziert.

Dass für die Weltmeisterschaften keine neuen Pisten gebaut würden, ist ein zentraler Punkt dieses Versprechens. Abfahrt und Super-G würden auf der Saslong ausgetragen werden, auf der bereits 1970 genutzten Piste Ciampinoi 3 mit Ziel direkt in Wolkenstein die technischen Disziplinen.

Das Skigebiet Alta Badia im benachbarten Gadertal ist nach einem Entschluss des Gemeinderats nicht Teil der Bewerbung. Dieser entschied sich aus Umweltgründen gegen eine Teilnahme.

Die Vergabe der Ski-WM 2029 wird voraussichtlich auf dem FIS-Kongress 2024 erfolgen.

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