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"Impfwelle" im alpinen Skizirkus vor Saisonstart

Wer zu den Rennen in Kanada und Olympia will, braucht den Stich.

Foto: © GEPA

Sölden blickt dem Auftakt des Ski-Weltcups nächste Woche mit großer Freude entgegen, weil im Gegensatz zu den Pandemie-bedingten Geisterrennen vom Vorjahr nun wieder Zuschauer erlaubt sind.

Starten dürfen bei den Gletscherrennen der Damen (23. Oktober) und Herren (24.) dank 3G-Regel auch "Nur-Getestete". Insgesamt gibt es aber kurz vor dem Saisonstart offenbar eine gewisse "Impfwelle", weil sonst einige Asse nicht zu den Rennen nach Kanada einreisen könnten.

Dort wird trotz aller Urgenzen des Internationalen Skiverbandes (FIS) im Gegensatz zu den USA, wo ein spezielles Einladungsschreiben sowie ein PCR-Test genügen, weiterhin eine "komplette Immunisierung", sprich zumindest zwei Stiche, verlangt. In Lake Louise finden aber heuer auch bei den Herren gleich drei Speedrennen statt, ist eine Teilnahme für die Wahrung der Weltcupchancen also sehr wichtig.

"Man hat lange hin- und herdiskutiert. Die neue FIS-Führung hat aber dann entschieden, trotzdem in Kanada zu fahren", berichtet Herren-Renndirektor Markus Waldner. Der Südtiroler ist der Meinung, dass für die durchgehende Teilnahme am Weltcup eine Impfung aber letztlich ohnehin unerlässlich ist. Die FIS schreibe zwar ihren Athleten keine Impfpflicht vor - FIS-Passport und PCR-Tests nicht älter als 72 Stunden genügen - , es gehe aber um die Einreise in die jeweiligen Länder, von denen der Weltcup auf seiner Tour rund ein Dutzend besuchen wird. Und jedes Land hat seine eigenen Verordnungen.

"Olympia in China geht sowieso nicht ohne Impfung"

"Irgendwann braucht man die Impfung sowieso", ist Waldner deshalb überzeugt. "Die Maßnahmen können ja jederzeit strikter werden, weil sich die Protokolle ändern. Und Olympia in China geht sowieso nicht ohne komplette Impfung." Außerdem gäbe es etwa in langen Abfahrtswochen das Problem, dass Ungeimpfte oder Nicht-Genesene nach 72 Stunden einen weiteren PCR-Test benötigen würden.

Dass laut Waldner 20 oder gar mehr Alpin-Herren zuletzt noch nicht vollständig geimpft waren, ändert sich offenbar gerade. "Einige haben lange gewartet wegen der Kanada-Sache. Aber mittlerweile hat man bei Damen und Herren und Topfahrern verstanden, dass man geimpft sein muss, wenn man mitfahren will", sagt Waldner am Freitag zur APA.

Die Franzosen etwa, inklusive Weltcup-Titelverteidiger Alexis Pinturault, auch Italiener und Österreicher hätten die Situation geklärt und im Griff. "Alle lassen sich impfen, damit sie reibungslos in den Winter starten können", ist Waldner überzeugt.

"Bist du positiv, fährst du nicht mehr mit"

Trotzdem käme es natürlich weiter sehr stark auf Eigenverantwortung an. "Im Vorjahr waren wir alleine am Berg. Dort sind wir jetzt zwar eh weiter in unserer Blase, im Ort und in den Hotels treffen wir nun aber mit dem Wintertourismus zusammen", verweist Waldner auf die Problematik. "Die Möglichkeit einer Infektion ist also trotzdem immer da. Und bist du positiv, fährst du nicht mehr mit."

In Sölden freut man sich nach einem touristischen Rekord-August auf den Start der Wintersaison. Das komplette Gletscherskigebiet im Tiroler Ötztal ist seit 1. Oktober offen, für die Rennen über den spektakulären Steilhang am Rettenbachferner gab es am (gestrigen) Donnerstag grünes Licht.

Es gilt am Wochenende für Personen ab 13 Jahren am gesamten Gletscher die 3G-Regel sowie an den Renntagen eine Registrierungspflicht im Event-Gelände. Aufgrund der unveränderten aktuellen COVID-Regeln gibt es grundsätzlich keine Beschränkung der Zuschauerzahl.

Es stehen am Gletscher zwar eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung, es wird aber für Besucher die Auffahrt mit Shuttles empfohlen. 3G wird bereits im Tal bzw. an der Mautstelle kontrolliert, ohne das entsprechende COVID-Kontrollband kommt man nicht zum Rennen.

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