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Kriechmayr: "Einer meiner schönsten Siege"

"Alles oder nichts" führte für Kriechmayr in Kitz zum Erfolg. Mayer kann nicht klagen.

Kriechmayr: Foto: © GEPA

Vincent Kriechmayr erlebte in Kitzbühel eine Achterbahnfahrt. Auf die Bestzeit im abschließenden Abfahrts-Training folgten mit den Rängen neun und 17 auf der Streif herbe Enttäuschungen. Mit dem Sieg im Super-G sorgt der Oberösterreicher für einen mehr als versöhnlichen Abschluss der Hahnenkammrennen. 

"Die Erleichterung ist sehr groß", gibt Kriechmayr nach seinem ersten Kitzbühel-Triumph zu. "Ich bin auf alle Fälle sehr happy mit dem Rennen, ich bin stolz auf mein Skifahren, das ist einer meiner schönsten Siege!"

Einer der schönsten und vor allem der erste Sieg des Oberösterreichers in einer bisher nicht nach Wunsch verlaufenen Saison. "Es ist eine große Genugtuung, dass es so ausgegangen ist. Ich habe von oben bis unten probiert, hundert Prozent zu geben und volles Risko zu gehen. Ich habe mir gedacht: Lieber draußen stehen als mit einer oder zwei Sekunden Rückstand abschwingen."

Diese "Taktik" ist voll und ganz aufgegangen, auch wenn Kriechmayr erneut Fehler bei seiner Fahrt ausmacht. "Vorgekommen ist es mir nicht ganz so gut. Am Hausberg hat es mich rausgedrückt, aber da ist es heute schwer zu fahren gewesen. In der Traverse sind vielleicht noch zwei Zehntel drinnen - aber ich habe es trotzdem noch gut rübergebracht. Mit meiner Fahrt bin ich zufrieden. Es war nicht fehlerfrei, aber ich war ziemlich am Limit. Ich hab ihn wie vorgenommen kompromisslos runtergelassen. Das ist mir gut gelungen. Es war eine harte Woche, ich bin froh, dass es erfolgreich für mich zu Ende gegangen ist."

Seine erste Golde Gams hat beim nun siebenfachen Gewinner von Weltcuprennen einen hohen Stellenwert. "Wenn man weiß, welche Personen hier runter den Super-G schon gewonnen haben, ist das wirklich eine coole Geschichte. Dass ich mich in die Siegerliste eintragen kann, ist eine coole Sache." 

Mayer: "Vinc ist ein Kämpfer"

Neben Kriechmayr steht mit Matthias Mayer ein alter Bekannter am Podest. Insgesamt sechs Mal durften die ÖSV-Kollegen nun schon zusammen am Stockerl jubeln, Mayer hat dabei einen Sieg "Vorsprung". 

Auch wenn Mayer mit seinem schon sechsten Super-G-Podestplatz in Kitzbühel - 2017 Sieg, 2013, 2015 und 2020 jeweils Zweiter, 2018 ebenfalls Dritter - Schlagzeilen schreibt, diesmal fühlt er auch mit Kriechmayr mit: "Ich freue mich sehr für ihn, er hat es sich voll verdient. Der Vinc ist ein Kämpfer."

Der Kärntner nimmt nach den Rängen zwei und drei in der Abfahrt insgesamt drei Gämse aus Kitzbühel mit. "Ich kann nicht klagen. Ich habe zwar heute wieder einen Fehler gemacht, aber der Grundspeed ist auf alle Fälle da", sagt Mayer. 

Der Abfahrtssieger von 2020 attestiert der eisigen Streif am Montag mehr Schläge als noch in den Abfahrten. "Da muss man gefühlvoll fahren. Bis zum Oberhausberg ist mir das sehr gut gelungen, da habe ich den Schwungansatz dann total verpasst, habe mich nur mehr in das nächste Tor gerettet. Ich habe gedacht, dass ich da noch viel mehr verliere - ich war gute fünf Meter unter der Ideallinie, musste bergauf fahren", braucht Mayer die 0,55 Sekunden Rückstand nicht zu suchen. 

Dass es dennoch für Rang drei gereicht hat, freut umso mehr: "Ich habe eigentlich gedacht, dass ich mehr Zeit liegenlassen habe". Die Kitzbühel-Bilanz des 30-Jährigen fällt mit drei Podestplätzen positiv aus. "Es war ein super Wochenende, so kann es auf jeden Fall weitergehen."

Rotes Trikot hat für Kriechmayr noch keine Bedeutung

Weiter geht es für die Speed-Herren nach einer kurzen Pause in der ersten Feber-Woche in Garmisch-Partenkirchen. Dorthin reist Kriechmayr dann mit dem Roten Trikot des Führenden im Super-G-Weltcup. Weltcup-Stände >>>

Ein Umstand, der den Oberösterreicher nicht sonderlich berührt. "Das hat keine Bedeutung. Man muss schon erwähnen, dass Caviezel und Kilde verletzt sind. Das Rote Trikot ist mitten in der Saison nicht ausschlaggebend, am Ende der Saison sollte man es haben. Wichtig ist, dass man dran bleibt und jedes Rennen voll am Limit ist", sagt Kriechmayr. 

In Kitzbühel ist diese Taktik jedenfalls voll aufgegangen. 

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