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ÖSV sieht Kitz und Schladming als WM

Besondere Vorbereitung! Schwarz, Feller und Matt sollen Heim-Fluch beenden:

ÖSV sieht Kitz und Schladming als WM Foto: © GEPA

Drei Tage, zwei Rennen. Erst der Slalom-Klassiker am Ganslernhang in Kitzbühel (So, 10:30 Uhr im LIVE-Ticker), dann das spektakuläre Nightrace in Schladming. 

Für Österreichs Slalom-Herren stehen die beiden wichtigsten Rennen des Jahres an. Das Team von Slalom-Cheftrainer Marko Pfeifer hat sich besonders auf das Heim-Doppel vorbereitet. 

„Wir haben es so angelegt, dass wir die Rennen in Kitzbühel und Schladming als WM betrachten“, erklärt Pfeifer. 

Hintergedanke dabei war, dass man sich bei den Großveranstaltungen mit einer gezielten Vorbereitung immer sehr gut geschlagen hat. „Das war unsere Stärke in den letzten Jahren.“

Kitzbühel-"Fluch" soll enden

Deshalb hat Pfeifer bereits im Sommer die „Mission Kitzbühel“ ausgerufen. „Wir haben uns im Sommer schon vorgenommen, dass wir bei den Österreich-Rennen besser werden wollen. Wir waren die letzten Jahre mit keinem aus der aktuellen Mannschaft, die eigentlich gut ist, in Österreich am Stockerl. Das ist uns nie gelungen. Deshalb habe ich gesagt, diesen Fluch oder wie auch immer man das nennen will, müssen wir verarbeiten.“

Schon in der Saisonvorbereitung wurde deshalb ein Konditionskurs in Kitzbühel abgehalten, im Rahmen dessen es auch eine Wanderung auf der Strecke gab. „Das haben wir sehr bewusst gemacht. Der Kreis wird sich hier am Sonntag schließen“, erklärt Pfeifer. 

In den vergangenen Tagen hat das ÖSV-Team versucht, analog zu einer Olympia- oder WM-Vorbereitung "mit Simulierung von Geländeformen" auf die spezifischen Gegebenheiten der Österreich-Rennen einzugehen. 

"Wir haben in Going eine Piste gehabt, die sehr anspruchsvoll ist, mit sehr viel Gelände", berichtet Pfeifer über den Versuch, den Kitzbüheler Ganslernhang nachzubilden. Zusätzlich hat man in Kössen auf einem Hang trainiert, "der ähnlich ist wie Schladming“.

Pfeifer: "Habe das erste Mal richtig fitte Sportler"

Die Österreicher fühlen sich jedenfalls gut vorbereitet. „Wir freuen uns total auf Sonntag. Ich bin sicher, wir fahren um das Podium mit oder vielleicht sogar um den Sieg. Das traue ich mich zu sagen“, so Pfeifer.

Die Hoffnungen bei den beiden Heimrennen ruhen vor allem auf dem Trio Marco Schwarz, Manuel Feller und Michael Matt. "Ich bin das erste Mal in diesem Rennwinter zufrieden, weil ich das erste Mal richtig fitte Sportler habe", sagt der Trainer. 

Schwarz befindet sich nach seinem Kreuzbandriss im Aufwärtstrend und sorgte mit Rang drei in Adelboden für den ersten ÖSV-Podestplatz in dieser Slalom-Saison. Auch Feller habe nach seinem Bandscheibenvorfall im Dezember wieder einen Fortschritt gemacht und bei Matt sei nach den verkorksten letzten Rennen eine Trendwende möglich. 

"Schwierige Situation" nach Hirscher-Rücktritt und Verletzungen

„Wir fahren diese Saison nicht schlecht, aber es waren schwierige Umstände“, spricht Pfeifer die Verletzungen von Schwarz, Feller und auch Christian Hirschbühel an. 

Aber auch der Rücktritt von Marcel Hirscher hat sich auf das ÖSV-Team ausgewirkt. Auf Schwarz, Feller, Matt und Co. lastet plötzlich viel mehr Druck. 

"Das ist ein totaler Reifeprozess für diese Jungs", sagt Pfeifer. „Es ist eine ganz andere Bürde, wenn ich weiß, ich sollte für ein ganzes Land gewinnen. Früher war das Ziel, Marcel zu schlagen. Jetzt ist es anders, seit er nicht mehr da ist. Das ist jetzt eine neue Situation.“

Eine schwierige Situation, wie Pfeifer zugibt. „Aber das gefällt mir wieder, weil ich weiß, das macht sie noch stärker.“

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