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High Five für einen ÖSV-Streif-Sieg

Einer mit breiter Brust, einer, der weiß, wie es geht, ein Außenseiter. ÖSV-Kandidaten für den Streif-Sieg:

High Five für einen ÖSV-Streif-Sieg Foto: © GEPA

Können Sie sich noch an den letzten österreichischen Sieg in der Abfahrt in Kitzbühel erinnern?

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Es war 2014. Hannes Reichelt gewann auf der Streif vor Aksel Lund Svindal und Bode Miller. Seit nunmehr fünf Jahren wartet der ÖSV also auf einen Heimsieg beim spektakulärsten Rennen des Jahres. 

In diesem Jahr gehören neben den „üblichen Verdächtigen“ wie Dominik Paris und Beat Feuz gleich mehrere Österreicher zum Favoritenkreis. 

"Die Möglichkeit besteht, dass einer gewinnt, wir werden alles daran setzen", sagt Matthias Mayer vor dem Showdown am Freitag (11:30 Uhr im LIVE-Ticker).

Die ÖSV-Kandidaten für den Streif-Sieg: 

Der mit der breiten Brust

Der mit der breiten Brust
Foto: © GEPA

Vincent Kriechmayr ist wohl das heißeste ÖSV-Eisen in Kitzbühel. Der Oberösterreicher kommt nach seinem Sieg bei der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen mit viel Selbstvertrauen und als Zweitplatzierter im Abfahrts-Weltcup daher. „Es gibt in Kitzbühel einige Favoriten und ich zähle mich selbst auch dazu. Ich komme sicher mit einer breiten Brust hierher“, sagt Kriechmayr. Für ihn spreche, „dass ich mich gut fühle. Und normalerweise ist der Wengen-Sieger in Kitzbühel auch immer recht stark.“ In den Trainings konnte der 27-Jährige das mit den Plätzen 10 und 11 noch nicht ganz unter Beweis stellen. Nervös mache ihn das nicht, sagt Kriechmayr nach dem 2. Training am Donnerstag. „Ich hoffe, ich habe mir die gute Fahrt fürs Rennen aufgehoben.“ Dass dieses nun schon am Freitag statt am Samstag über die Bühne geht, sei für ihn „kein Problem“. Was außerdem für Kriechmayr spricht: Ihm liegen anspruchsvolle und eisige Pisten - und das trifft auf die Streif zweifelsohne zu. 

Der Gams-Verteiler

Der Gams-Verteiler
Foto: © GEPA

Matthias Mayer hat in Kitzbühel bereits den "Streifalm-Code" geknackt, er gewann 2017 den Super-G. Zweimal war er zudem Zweiter, einmal Dritter. "Ich war jetzt viermal am Podest im Super-G, habe aber keine einzige Gams zu Hause stehen, die sind alle so ein bisserl verteilt. Vielleicht würde ich die Abfahrts-Gams daheim lassen", schmunzelt der Kärntner. Mit der Trainingsbestzeit am Dienstag hat er sich - trotz fehlenden Podestplatzes in dieser Saison - in den Favoritenkreis manövriert, daran ändert auch eine Schrecksekunde im 2. Training infolge von Grip-Problemen nichts. Auch die Vorverlegung der Abfahrt sei nur „ein bisschen eine Umstellung vom Kopf her. Das ist nicht der große Unterschied.“ Für Mayer, der bereits Doppel-Olympiasieger ist, wäre ein Triumph in der Abfahrt jedenfalls die "Krönung", die seine Laufbahn veredeln würde. "Aber das Problem ist halt immer, es gibt so viele, die die Krönung gern hätten.“

Der, der weiß, wie es geht

Der, der weiß, wie es geht
Foto: © GEPA

Trotz eines Bandscheibenvorfalls gewann Hannes Reichelt 2014 als bisher letzter Österreicher die Abfahrt. Am Donnerstag gab er nach einer bisher durchwachsenen Saison mit der Bestzeit im 2. Training erneut zu verstehen, dass er die Streif erneut besiegen kann. Kitzbühel-Sieger seien "oft ziemlich wilde Hunde. Ich habe es ein paar Mal bewiesen, immer ist es mir nicht geglückt", sagt Reichelt. Um auf der Streif zu gewinnen, braucht es die perfekte Mischung zwischen absolutem Risiko und Kalkül, weiß der 38-Jährige. "Man muss kämpfen, aber nicht hirnlos drauflosfahren. Das bestraft dann auch die Strecke.“ Oder wie man es laut Reichelt auch sagen könnte: „Die anderen müssen einfach langsamer fahren.“

Der Hin- und Hergerissene

Der Hin- und Hergerissene
Foto: © GEPA

„Jetzt drehen sich die Radln in meinem Kopf. Ich bin schon ein bisschen im Stress“, gibt Max Franz zu, nachdem er von der Programm-Änderung in Kitzbühel erfahren hat. Der Kärntner kommt generell mit gemischten Gefühlen in die inoffizielle Hauptstadt des Ski-Weltcups. Franz und die Streif, das fühlte sich anfänglich wie die mögliche große Liebe an. Ein paar Jahre lang verlief das Verhältnis auch recht vielversprechend, vier Top-13-Ränge von 2012 bis 2015 waren ein guter Start, doch danach stellten sich die Probleme ein. "In den letzten Jahren sind mir die Zielankünfte ein bisserl ausgeblieben. Einmal zerrissen, einmal Ski aufgegangen, einmal Darmpartie“, so die Bilanz. Aber: "Eine Gams habe ich schon zu Hause vom Super-G (Dritter 2014; Anm.). Im Grunde mag ich den Berg schon ganz gerne, weil es eine coole Abfahrt ist.“ Diese zu gewinnen, sei jedenfalls "ein ganz, ganz großes Ziel“, sagt Franz, der mit dem Sieg in Lake Louise und Platz zwei in Gröden auf Rang drei im Abfahrts-Weltcup liegt. 

Der gefährliche Außenseiter

Der gefährliche Außenseiter
Foto: © GEPA

Was Thomas Dreßen kann, kann Daniel Danklmaier salopp gesagt auch. Der 25-Jährige arbeitete sich dank zweier Kitz-Trainingsbestzeiten im Europacup, des Gewinns der Europacup-Abfahrt sowie der Ränge drei und vier im Weltcup-Training in die Rolle des gefährlichen Außenseiters. "Mir ist es lieber so, als wie wenn ich immer nachdenken muss, was ich falsch mache. Es läuft gerade einfach, das taugt mir richtig", meint der Steirer, dem die eisige, unruhige Piste offenbar entgegenkommt. In der ÖSV-Aufstellung stach er Romed Baumann aus. "In Österreich muss man so gute Leistungen bringen, dass man überhaupt dabei ist."

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