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Dieses Schicksal prägte Kitz-Sieger Dreßen

Kitz-Sieger Thomas Dreßen hat in jungen Jahren Tragisches erlebt:

Dieses Schicksal prägte Kitz-Sieger Dreßen Foto: © GEPA

"Ich bin schon eher ein Feiertyp", grinste Thomas Dreßen.

Der Deutsche hatte am Samstag auch allen Grund zu feiern. Mit dem Abfahrts-Triumph auf der Streif in Kitzbühel gelang dem 24-Jährigen nicht nur sein erster Weltcup-Sieg und damit der größte Erfolg seiner jungen Karriere, sondern auch der endgültige Durchbruch.

Dreßens Weg an die Spitze war ein harter und wurde von einem Schicksalsschlag geprägt.

Das bedeutet die "44" auf Dreßens Helm

Im Jahr 2005, damals war Dreßen elf Jahre alt, verlor er seinen Vater. Dirk Dreßen kam bei einem Unfall in Sölden ums Leben, als ein Hubschrauber genau über der Seilbahngondel einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel verlor. Der ehemalige Biathlet, der zu dem Zeitpunkt eine Schülergruppe betreute, war einer von neun Menschen, die ihr Leben verloren.

"Das ist mir durch den Kopf gegangen", sagte Dreßen im Moment seines bisher größten Triumphes. "Wer weiß, vielleicht hat von oben wer zugeschaut und hat die Sonne ein bisschen mehr scheinen lassen bei mir."

Zu Ehren seines Vaters ziert die "44" Dreßens Helm. Der vierte Buchstabe im Alphabet ist das D, „DD“ steht also für die Initialen seines Vaters.

„Mir ist wichtig, dass an ihn erinnert wird“, erklärte Dreßen und fügte an: "Der Dank geht nicht nur nach oben, sondern auch zu meiner Mama. Wenn die mich nicht so unterstützt hätte und hinter mir gestanden wäre, wäre ich jetzt nicht da."

Martina Dreßen verlor damals ihren Mann und den Vater ihrer Söhne Thomas und Michael. Nichtsdestotrotz ging Thomas Dreßen seinen Weg.

Dreßens Bezug zu Österreich

Dieser Weg begann am 22. November 1993, als Dreßen in Garmisch-Partenkirchen geboren wurde. Nach der Grundschule zog es den Deutschen nach Österreich, wo er zunächst die Skihauptschule Neustift im Stubaital und später das Skigymnasium in Saalfelden besuchte.

Im Alter von 17 Jahren gab er sein Debüt im Europacup, 2012 überraschte er bei der Junioren-WM mit der Silbermedaille im Riesentorlauf. 2014 folgte ebenfalls bei der Junioren-WM Silber in der Abfahrt.

Im Februar 2015 gab Dreßen sein Debüt im Weltcup und beendete die Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm als 39.

In seiner erst dritten Weltcup-Saison gelang ihm zu Beginn dieses Winters mit Rang drei in der Abfahrt in Beaver Creek der erste Stockerlplatz, womit er für das erste deutsche Abfahrts-Podest seit 2004 sorgte.

Dreßen noch immer Außenseiter

Seit Samstag darf sich Dreßen Kitzbühel-Sieger nennen. Der in Scharnstein bei Gmunden Lebende ist der erste Deutsche seit Sepp Ferstl 1979, der das Hahnenkammrennen gewinnen konnte. Außerdem bescherte der Schützling des Vorarlberger Cheftrainers Matthias Berthold dem DSV den ersten Abfahrtssieg seit 2005.

Trotzdem bezeichnete sich Dreßen noch immer als Außenseiter. "Ich weiß aufgrund meiner Erlebnisse, wie schnell etwas passieren kann und dass man manches nicht in der Hand hat", wurde der 24-Jährige im "Standard" zitiert.

Diese Bescheidenheit ist nur eine von vielen Tugenden, die aus Thomas Dreßen einen Sieger gemacht haben.

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