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Clement Noel: Darum ist Hirscher kein Vorbild

Das steckt hinter dem Slalom-Shootingstar und Kitz-Sieger Clement Noel:

Clement Noel: Darum ist Hirscher kein Vorbild Foto: © GEPA

Nicht nur aufgrund seiner 1,91 Meter Körpergröße überragt ein Mann derzeit alles. 

Clement Noel ist der Shootingstar im Slalom-Weltcup. Eine Woche nach seinem ersten Weltcup-Sieg in Wengen gewann der 21-Jährige auch den anspruchsvollen Slalom am Ganslernhang in Kitzbühel. 

Was den Franzosen aktuell schneller als alle anderen macht? „Ich weiß es nicht“, sagt Noel nach seinem Kitz-Sieg fast verlegen. „Ich fahre eben so. Ich versuche nur, schnell zu sein.“

Seine Konkurrenten wissen genau, wo die Stärken des Youngsters liegen. „Er ist technisch brillant. Er fährt im Moment eine engere Linie als alle anderen“, sagt der neunfache Saisonsieger Marcel Hirscher. 

"Er ist definitiv die Zukunft dieser Disziplin", meint Noels Landsmann Alexis Pinturault. 

"Das ist schön, wenn man das von arrivierten Läufern hört", zeigt sich Noel geehrt. "Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich versuche einfach, schnell zu sein." 

Ausgezogen, um die Ski-Welt zu erobern

Noel ist in den Vogesen aufgewachsen, also keinem hochalpinen Skigebiet in den französischen Alpen. Für seine Skikarriere hat er als Jugendlicher sein Elternhaus verlassen und ist nach Val d’Isere übersiedelt. 

"Ich wollte diesen Weg gehen, weg von zuhause, weg von der Familie. Ich bin dadurch reifer und autonomer geworden“, sagt er rückblickend im ORF. 

Noel, der in der Schule Deutsch gelernt hat, feierte im November 2016 beim Slalom in Levi sein Weltcup-Debüt. Erstmals so richtig aufzeigen konnte er mit Rang acht im Kitzbühel-Slalom im vergangenen Jahr. Seither geht es steil bergauf. 

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In der Ruhe liegt die Kraft

Nach Rang vier in Zagreb Anfang Jänner fuhr Noel mit Platz zwei in Adelboden erstmals im Weltcup aufs Podest, danach folgte der erste Sieg in Wengen. 

Am Lauberhorn lag er erstmals in seiner Karriere nach dem ersten Durchgang in Führung. Eine neue Situation für den 21-Jährigen, der sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt.

„Ich war in Wengen zwischen den beiden Läufen nervös, es war das erste Mal, dass ich in dieser Situation war“, erzählt Noel. „Aber ich muss einfach ruhig bleiben und am Start nicht über das Resultat nachdenken. Wenn ich ruhig bleibe, fahre ich schnell Ski. Das hört sich einfach an, ist es aber nicht.“

Dennoch hat er es in Kitzbühel vor 39.000 Zuschauern am Ganslernhang wieder geschafft und sich nach Zwischenrang zwei mit einer abgeklärten Fahrt den Sieg geholt. 

"Es ist ein Traum"

„Es ist ein Traum, es fühlt sich sehr gut an“, sagt Noel. Der 21-Jährige scheint trotz der Erfolge bei den beiden Klassikern bescheiden geblieben zu sein. 

Der Junioren-Weltmeister von 2018 wisse seit Längerem, dass er prinzipiell schnell Skifahren kann. "Ich weiß, dass ich einer der Besten in einem Rennen sein kann, aber ich muss konstanter werden und in jedem Rennen meine Leistung bringen." 

Natürlich will er seinen Lauf fortsetzen, betont Noel, "aber das ist eben nicht leicht“. Deshalb versucht er, sich bei seinen Konkurrenten abzuschauen, „was sie schnell macht oder nicht schnell macht. Ich versuche, mich davon inspirieren zu lassen“.

Der Unterschied zu Hirscher

Einer davon ist freilich Marcel Hirscher. Ein Vorbild sei der siebenfache Gesamtweltcup-Sieger aber nicht. 

"Ich kann nicht fahren wie Marcel, er ist kleiner und wirklich kräftig. Er ist beeindruckend, weil seine Füße so schnell von einer Seite auf die andere gehen. Das kann ich nicht machen. Ich muss mit meinen Qualitäten schnell sein“, sagt der 1,91-Meter-Mann. 

Hirscher sei für ihn allerdings die Nummer eins im Slalom. "Er ist der Konstanteste über alle Rennen", meint Noel. "Wenn er eine nicht so gute Performance in einem Lauf hat, wird er im nächsten Lauf oder am nächsten Tag der Schnellste sein, weil er sich nicht damit abfinden kann, Fünfter oder Sechster zu sein."

Über die Nummer-eins-Position im Slalom lässt sich laut dem Weltcup-Führenden Hirscher, der in dieser Saison vier Torläufe gewonnen hat, streiten. Er geht sogar so weit und sagt: "Wenn Clement so weitermacht, kann er im Februar Weltmeister werden.“

So weit will Noel noch nicht vorausblicken. "Ich will nicht zu weit in die Zukunft schauen", sagt er, "ich denke nur an das Jetzt und genieße den Moment."

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