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Best of Kitz 2020: Held mit Hymnen-Schwäche

Die Helden, Highlights und Aufreger in Kitzbühel 2020:

Best of Kitz 2020: Held mit Hymnen-Schwäche Foto: © GEPA

Die 80. Hahnenkamm-Rennen sind geschlagen. 

5 Tage, 3 Rennen, 86.000 Zuschauer: Die Jubiläums-Ausgabe in Kitzbühel hatte wieder jede Menge Spektakuläres und Faszinierendes zu bieten. 

Über allem stand der rot-weiß-rote Doppelsieg in der Abfahrt auf der Streif durch Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr. „Zwei Österreicher in Kitzbühel am Podest, das ist schon geil“, sagten selbst die Norweger. 

Aber auch Pensionisten und "Piefke" sorgten rund um das Streif-Spektakel für Aufsehen. 

LAOLA1 blickt auf die Helden, Highlights und Aufreger in Kitzbühel 2020 zurück:

Goldene Gams und Gesangsschwächen

Auf keinen trifft die Bezeichnung „Held“ am Hahnenkamm-Wochenende so zu wie auf Matthias Mayer. Der Kärntner sorgte mit seinem Sieg für den ersten österreichischen Abfahrts-Erfolg auf der Streif seit 2014, noch gekrönt von Platz zwei durch Vincent Kriechmayr. Nach zweimaligem Olympia-Gold bestieg der 29-Jährige den Abfahrts-Olymp. "Das fällt schon auf, dass ich mir die guten Rennen ein bisschen aussuche zum Gewinnen“, hatte „Mothl“ gut lachen. Weniger gut scheinen Mayers Gesangskünste zu sein. „Skifahren kann er besser als singen“, meinte der Zweitplatzierte Beat Feuz nach der von Mayer inbrünstig gesungenen österreichischen Hymne bei der Siegerehrung. „I kann a nix dafür“, so Mayers “Entschuldigung“.

 

Elch-Entschuldigung

Apropos Entschuldigung: So eine hatte Kjetil Jansrud nach seinem Sieg im Super-G parat. "Ein bisschen muss ich mich bei den Österreichern entschuldigen. In Kitzbühel zu gewinnen ist etwas Besonderes, aber es tut mir ein bisschen leid für Matthias. Er ist sehr gut gefahren und schon oft am Podest gestanden. Er hätte es auch verdient“, sagte der Norweger - ohne zu wissen, dass Mayer schon am nächsten Tag ganz oben stehen wird. Für Jansrud war es sein erster Weltcupsieg nach 14 Monaten und der zweite in Kitzbühel nach der Abfahrt 2015. „Kitzbühel ist wie eine Droge. Die Aufmerksamkeit, die Menge, der Jubel - das ist etwas, das du niemals wieder vergessen wirst.“

 

WM-Erfolg

"Wir haben es so angelegt, dass wir die Rennen in Kitzbühel und Schladming als WM betrachten", erklärte ÖSV-Slalom-Trainer Marko Pfeifer vor dem Rennen am Sonntag. Zwar ist es kein Dreifach-Erfolg wie bei der vergangenen WM in Aare geworden, das ÖSV-Slalom-Team präsentierte sich dennoch stark. Marco Schwarz fehlten am Ende nur zwölf Hundertstel auf den Sieg, mit Michael Matt (6.) und Adrian Pertl (8.) landeten zwei weitere Österreicher auf Spitzenplätzen. Manuel Feller (13.) und Fabio Gstrein (16.) sorgten dafür, dass keine andere Nation so oft in den Top 20 vertreten war wie Rot-Weiß-Rot. 

 

Pisten-Perfektion

Ein Riesen-Kompliment gebührt der Pistencrew in Kitzbühel. Selten haben die Rennläufer nach einem ersten Training so über die Bedingungen auf der Streif geschwärmt. Selten gab es auch so wenige Stürze, die allesamt halbwegs glimpflich ausgingen. Auch der Ganslernhang präsentierte sich in perfektem Zustand, wie Adrian Pertl bewiesen hat. Der Kärntner fuhr mit Startnummer 73 auf Rang acht - und bedankte sich danach artig für die gute Piste. 

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Der ewige Zweite?

2, Ausfall nach Zwischenbestzeit, 2, 2, 2 - Die letzten Ergebnisse von Beat Feuz in der Abfahrt in Kitzbühel sind…naja…eh gut. Aber eben nicht das, was sich der Schweizer vorstellt. „Man hat den Traum zu gewinnen, das ist klar“, sagte er nach seinem vierten zweiten Platz auf der Streif. Nach dem Ausfall von Vorjahressieger Dominik Paris galt Feuz diesmal als Topfavorit auf den Sieg. Statt der goldenen Gams gab es Galgenhumor: Auf die Frage, ob es okay ist, dass Matthias Mayer gewonnen hat, antwortet Feuz: „Für mich nicht, für die Leute hier schon.“

 

Striedingers böse Überraschung

Im Vorjahr sorgte Otmar Striedinger mit Platz drei in der Abfahrt noch für die große Überraschung, in diesem Jahr erlebte der Kärntner auf der Streif eine doppelt böse Überraschung. Zuerst der Sturz im Super-G, dann der Abflug in der Abfahrt. Ein Wochenende zum Vergessen für Striedinger. Das einzig Positive: Der 28-Jährige klagte nach seinem Abfahrts-Sturz zwar über Kopf- und Nackenschmerzen, eine schwere Verletzung trug er zum Glück aber nicht davon. 

 

Ein Österreicher als bester Deutscher

Der Sport schreibt oft verrückte Geschichten. Im Vorjahr reiste Romed Baumann nach zwei völlig verpatzten Trainings vorzeitig aus Kitzbühel ab, die sportliche Zukunft des damaligen ÖSV-Läufers war aufgrund ausbleibender Ergebnisse ungewiss. Weil Baumann in Österreichs Speed-Team keine Berücksichtigung mehr fand, entschied sich der Doppelstaatsbürger für einen Nationenwechsel nach Deutschland. Am Samstag belegte der gebürtige Tiroler in der Abfahrt Rang sieben - und war damit bester Deutscher. 

 

Italienische Achterbahn

Die italienischen Herren erlebten in der Hahnenkamm-Woche eine wahre Achterbahnfahrt. Noch vor dem ersten offiziellen Abfahrtstraining riss sich Topfavorit Dominik Paris das Kreuzband und schockte damit den ganzen Ski-Zirkus. Einer seiner Teamkollegen feierte im Super-G hingegen sein Comeback nach Kreuzbandriss: Christof Innerhofer strahlte nach dem Super-G mit der Sonne um die Wette. Lachen konnte auch Peter Fill, obwohl der 37-Jährige in seiner letzten Abfahrt auf der Streif ausschied und danach seinen Rücktritt nach den Rennen in Garmisch verkündete. 

 

Pensionistenrennen

Genau vor einem Jahr verkündete Aksel Lund Svindal in Kitzbühel seinen Rücktritt nach der WM in Are. Bei seiner Rückkehr in der Gamsstadt wagte sich Svindal erneut auf die Streif, diesmal aber nicht im Renntempo. Vor der Abfahrt gab es gemeinsam mit der ebenfalls nach der WM im Februar 2019 zurückgetretenen Lindsey Vonn und TV-Doctor Patrick Dempsey eine Streckenbesichtigung. Am Ende war diese Svindal und Vonn wohl doch zu gemütlich, weshalb sich die beiden im Flachstück der Streif ein kurzes Pensionistenrennen lieferten. Svindal verpasste dabei seinen vierten Kitzbühel-Sieg knapp. 

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