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Beat Feuz: Mit Flügeln auf der Streif

Der "Kugelblitz" und Marco Odermatt lassen die Schweiz jubeln.

Beat Feuz: Mit Flügeln auf der Streif Foto: © GEPA

Ein ganzes Jahr ohne Weltcup-Sieg wollte sich Beat Feuz dann doch nicht zumuten.

Einen Tag bevor sich sein bisher letzter Coup jährte, ließ der Schweizer "Kugelblitz" seinen dritten Erfolg auf der legendären Hahnenkamm-Abfahrt vor seinem Landsmann Marco Odermatt folgen. Öfter gewonnen haben die Traditions-Abfahrt nur sein Landsmann Didier Cuche (5) und Franz Klammer (4). Rekordsieger in Kitzbühel >>>

"Wenn man am Sonntag mit einem Sieg heimreisen kann, dann gibt es sicher Schlechteres", sagt ein von Baby-Euphorie befeuerter Feuz.

Genau vor einer Woche hat er mit der Geburt von Töchterchen Luisa "das schönste Ereignis, das es gibt" zum zweiten Mal erlebt. "So etwas beflügelt einen. Ich habe versucht, die Flügel auf die Streif mitzunehmen. Am Freitag hat es nicht ganz geglückt", verweist der nun 16-fache Weltcupsieger auf Platz acht im ersten Hahnenkamm-Rennen 2022, "aber heute dafür doppelt."

Die schönen Lebensereignisse abseits der Piste würden ihn aktuell natürlich beschäftigen. Aber: "Ich habe da einen guten Mix: Sobald ich unten bin, wenn ich zuhause bin, gibt es nichts Wichtigeres als die Familie", sagt Feuz, dessen Lebensgefährtin die ehemalige österreichische Rennläuferin Katrin Triendl ist. "Aber wenn man am Start steht, die letzten fünf bis zehn Minuten, da muss man sich aufs Skifahren konzentrieren, sonst wird das gefährlich. Die Streif runter natürlich doppelt."

Dass sich in seinen Fahrten zuletzt auch ein paar Fehler eingeschlichen hatten, räumt Feuz ohne Umschweife ein. "Heute war die Fahrt solide. Es war kein großer Fehler dabei, aber trotzdem weiß man nie so genau, ob der Speed auch da ist." Auch so kann man offenbar Kitzbühel-Sieger werden.

Odermatt: "Es ist wunderschön"

Die Eidgenossen feierten durch Feuz und Odermatt den ersten Mehrfach-Erfolg in Kitzbühel seit 30 Jahren. Damals hatten Franz Heinzer, Daniel Mahrer und Xaiver Gigandet alles abgeräumt.

Odermatt übertrieb es bei seinem spielerisch-verwegenen Ritt, indem er ohne Driftschwung an der Hausbergkante nur mit Mühe im Kurs blieb. Feuz nahm dem überlegenen Gesamtweltcup-Führenden am letzten Teilstück die entscheidenden Hundertstel ab. "Klar will man in Kitzbühel zurückschlagen, wenn der Vinc in Wengen gewonnen hat. Mit Odermatt und mir hat das heute gut funktioniert", sagt Feuz.

Odermatt brauchte "schon etwas Mut", um seinen ersten Abfahrts-Podestplatz auf der Streif einzufahren. "Es ist wunderschön und richtig richtig cool."

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