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Streif 2018 "eine Katastrophe"

Massive Kritik nach erstem Kitz-Abfahrtstraining. Reichelt wie Skispringer:

Streif 2018 Foto: © GEPA

Die Streif in Kitzbühel hat ihrem Namen als schwierigste Abfahrt der Welt gleich im ersten Training für die Hahnenkamm-Abfahrt am Samstag (11:30 Uhr) alle Ehre gemacht.

Eisig, unruhig, schwierige Sichtverhältnisse, dazu zwei Sprünge, die den Läufern bereits beim ersten Probegalopp alles abverlangten.

Wengen-Sieger Beat Feuz äußerte nach dem Training massive Kritik. "Eine Katastrophe. Die Piste ist so für mich in keinem Zustand, wie man ein Rennen fahren darf. Sie müssen jetzt gut arbeiten, dass sich die Piste am Wochenende etwas anders präsentiert. Vor allem die Sprünge."

Von "katastrophal" war bei Österreichs Speed-Herren zwar nicht die Rede, aber auch sie hatten mit der Streif zu kämpfen.

"Wir hatten heuer schon coole Rennen, aber das hier ist eine andere Welt", sagte Max Franz. Vincent Kriechmayr meinte: "Die Streif hat ihre Zähne gezeigt."

Matthias Mayer kam zu der Erkenntnis: "Das erste Training war extrem und hat wieder einmal jedem ein bisserl den Atem genommen. Ob das sein muss, weiß ich nicht, aber man muss es hinnehmen. Es ist eine schwierige Abfahrt, das weiß jeder."

Die FIS hat auf die Läufer-Kritik reagiert>>>

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Streif überrascht die Läufer

Die Streif überraschte die Läufer gleich beim ersten Abtasten. Im Ziel waren sich alle einig: "Schwieriger als gedacht!" Der Eindruck nach der Besichtigung täuschte.

"Letztes Jahr hatte man bei der Besichtigung schon zu tun, damit man gesund runter kommt. Heuer hat es bei der Besichtigung sehr cool ausgeschaut, richtig lässig. Da haben wir uns sehr getäuscht", sagte Franz.

"Es ist sehr schnell und unruhig, da schüttelt es dich zwei Minuten ordentlich durch. Das Verhältnis zwischen Schneekontakt und Ski in der Luft ist 50:50. Es war echt zach."

Auch Kriechmayr hatte angesichts der "leichten Pistenpräparierung" nicht mit einem derartigen Ritt gleich im ersten Training gerechnet. "Bei der Besichtigung lacht das Herz, unterm Fahren lacht es nicht mehr. Ich hätte es mir leichter erwartet."

Reichelt: "Hätte Skispringer werden können"

Die Läufer hatten es auf der Streif mit stark wechselnden Sichtverhältnissen auf schnellen Schneebedingungen zu tun.

"Es war von der Sicht her brutal zach. Ich habe nur blaue Linien und Tore gesehen und nebenbei rote Netze, zwischendurch ein bisschen was Weißes. Das macht Skifahren ganz schön schwierig", sagte Hannes Reichelt, der die Piste in einem "super Zustand" sah. "Aber es ist brutal unruhig, es geht wirklich zur Sache. Deshalb nennt man sie auch die schwerste Abfahrt der Welt."

Vor allem die Sprünge in der Mausefalle und der Alten Schneise hatten es in sich. "Diese beiden Sprünge gehen sehr weit - da hätte ich fast Skispringer werden können", sagte Reichelt. Matthias Mayer schilderte: "Der Luftstand ist eher das Problem, der ist brutal. Man knallt richtig von oben runter."

Eine Frage der Sicherheit

FIS-Renndirektor Hannes Trinkl versicherte den im Zielraum diskutierenden Läufern rasch, dass man entsprechende Änderungen bei den zwei Sprüngen vornehmen werde.

"Ich bin auch der Meinung, dass es spektakulär sein sollte, aber wenn ein Sprung 50 statt 60 Meter weit geht, ist es auch ok", forderte auch Aksel Lund Svindal eine Entschärfung der beiden Sprünge.

Für Feuz geht es in erster Linie um die Sicherheit. Der Schweizer finde es schade, dass man bis zum Wengen-Wochenende davon spreche, dass die Sicherheit vorgehe, und dann komme man zur schwierigsten Strecke der Welt nach Kitzbühel und dann seien die Sprünge schlecht gebaut. "Die Sicherheit geht vor, und das ist Stand jetzt bei weitem nicht sicher."

Das soll sich bis zum zweiten Training am Donnerstag ändern, die entsprechenden Stellen entschärft werden. Wie sich die Piste bis zum Rennen am Samstag im Allgemeinen entwickeln wird, ist schwer abzusehen. Für Mittwoch ist in Kitzbühel Regen und Neuschnee vorhergesagt.

Das Ergebnis des ersten Abfahrts-Trainings in Kitzbühel >>>

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