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Odermatt & Co.: Diesen Makel wurden sie (noch) nicht los

Erfolgreich, aber ohne Sieg. Das sind die produktivsten - aber gleichzeitig vielleicht auch glücklosesten - Skirennläufer der Weltcup-Geschichte pro Disziplin.

Odermatt & Co.: Diesen Makel wurden sie (noch) nicht los Foto: © GEPA

Marco Odermatt fährt den Ski-Weltcup seit mehreren Jahren in Grund und Boden!

Der 26-jährige Schweizer steuert auch in dieser Saison unaufhaltsam seinem dritten Gesamtweltcup-Sieg entgegen. Doch auch Odermatt ist nicht perfekt. Wenn man beim Nidwaldner einen Makel sucht, dann wird man mit dem noch immer fehlenden ersten Abfahrtssieg schnell fündig.

Trotz unzähliger Podestplätze hat es der Abfahrts-Weltmeister von 2023 noch nie geschafft, eine Weltcup-Abfahrt zu gewinnen. Am kommenden Donnerstag (ab 12:30 Uhr im LIVE-Ticker) wird Odermatt vor Heimpubikum in Wengen den nächsten Anlauf wagen.

Vor dem Speed-Wochenende am Lauberhorn hat sich LAOLA1 die Zeit genommen, auf die erfolgreichsten Läufer und Läuferinnen der Weltcup-Geschichte (ab 1967) zurückzublicken, denen ein erster Platz verwehrt blieb.

Dabei haben wir uns ausschließlich auf die vier Kern-Disziplinen (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom) konzentriert. Folgend angeführt sind die erfolgreichsten sieglosen fünf Skifahrer und Skifahrerinnen jeder Disziplin (gemessen an Weltcup-Podestplätzen) - unabhängig davon, ob ihnen in anderen Disziplinen Siege gelangen oder nicht.

Abfahrt - Männer

Läufer Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Marco Odermatt Schweiz 2016-heute 8 3 11
2. Johan Clarey Frankreich 2003-2023 6 4 10
Heinrich Messner Österreich 1967-1972 7 3 10
4. Mario Scheiber Österreich 2003-2012 6 2 8
5. Philippe Roux Schweiz 1972-1979 3 3 6

Marco Odermatt hat sich in dieser Statistik mittlerweile auf Platz eins katapultiert. Der zweite Rang Ende Dezember in Bormio brachte dem Schweizer die alleinige Führung. Wie lange sich der amtierende Abfahrts-Weltmeister von 2023 auf Rang eins hält, wird sich zeigen: Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, ehe sein erster Abfahrts-Sieg folgt.

Mittlerweile nicht mehr im Weltcup aktiv ist Johan Clarey. Der 42-jährige Franzose, 2022 Silber-Medaillengewinner in der Abfahrt bei den Olympischen Spielen, war einige Male knapp dran, ein Weltcupsieg war ihm jedoch nie vergönnt.

Heinrich Messner hat in seiner Karriere immerhin einen Weltcupsieg im Slalom gefeiert, dazu kommen zwei Olympische Bronzemedaillen 1968 im Riesenslalom und 1972 in der Abfahrt. Mario Scheiber hatte da weniger Glück, ein Weltcup-Sieg in einem Einzel-Rennen wollte ihm in seiner neun Jahre langen Weltcup-Karriere nicht gelingen. Gleiches gilt für Philippe Roux, der bei Franz Klammers Goldlauf in Innsbruck 1976 als Vierter neben dem Podest stand.

Abfahrt - Frauen

Läuferin Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Carole Merle Frankreich 1981-1994 8 1 9
Annie Famose Frankreich 1967-1972 5 4 9
3. Anna Veith Österreich 2006-2020 5 3 8
4. Breezy Johnson USA 2015-heute 3 4 7
5. Federica Brignone Italien 2007-heute 4 2 6
Florence Steurer Frankreich 1967-1972 2 4 6
Veronika Wallinger Österreich 1983-1994 1 5 6
Kira Weidle Deutschland 2016-heute 1 5 6

Mit Carole Merle liegt im Ranking der Abfahrerinnen auch eine Frau voran, die sich durchaus mit Marco Odermatt vergleichen lässt. Auch die Französin hatte ihre Vorzüge in Super-G und Riesentorlauf, das hinderte sie aber nicht daran, in der Abfahrt regelmäßg aufs Podium zu fahren - einzig ein Sieg wollte eben keiner gelingen. Deutlich besser lief es im Super-G, wo sie zwölf Weltcupsiege feierte und vier Mal die Disziplinen-Kugel holte. Auch im Riesentorlauf gewann sie zehn Rennen sowie zwei Kugeln. Dazu kommt WM-Gold im Riesentorlauf 1993.

Ihre Landsfrau Annie Famose holte ebenfalls WM-Gold, allerdings im Slalom (1966). Der Slalom war auch ihre erfolgreichste Disziplin, neben zwei Weltcupsiegen holte sie auch die Kristallkugel in der Weltcup-Premierensaison 1967. Florence Steurer war in der selben Ära unterwegs. Auch sie durfte sich immerhin über drei Siege im Slalom sowie einen im Riesentorlauf freuen.

Mit Anna Veith findet sich in dieser Liste auch die erfolgreichste österreichische Skifahrerin der vergangenen 15 Jahre wieder. Ein Abfahrtssieg war der Salzburgerin nie vergönnt, dafür holte sie Silber in der WM-Abfahrt 2015. Veiths Erfolge sind bekannt: Neben 15 Weltcupsiegen gewann sie unter anderem zwei Mal den Gesamtweltcup sowie Olympisches Gold 2014 im Super-G, ein Mal WM-Gold 2011 (Kombination) und zwei Mal 2015 (Super-G, RTL).

Mit Veronika Wallinger ist eine weitere Österreicherin in den Top-5 vertreten. Weltcupsieg konnte sie keinen feiern, immerhin durfte sie sich mit Olympia-Bronze 1992 vertrösten. Auch Breezy Johnson und Kira Weidle scheinen in dieser Liste auf, die beiden haben jedoch noch die Chance, sich selbst aus dem Ranking zu fahren.

Das darf auch Federica Brignone von sich behaupten. Die Gesamtweltcupsiegerin 2019/20 durfte in Super-G, Riesentorlauf und Kombination jedoch bereits über insgesamt 24 Weltcupsiege jubeln.

Super-G - Männer

Läufer Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Franz Heinzer Schweiz 1981-1994 4 2 6
Adrien Theaux Frankreich 2004-heute 4 2 6
Leonhard Stock Österreich 1976-1993 1 5 6
4. Mario Scheiber Österreich 2003-2012 3 2 5
5. Patrik Järbyn Schweden 1992-2012 1 2 3
Thomas Dreßen Deutschland 2015-heute 0 3 3

Im Super-G der Herren teilen sich drei Herren die Spitze, wobei zwei etwas öfter den zweiten Platz belegen konnten. Mit Franz Heinzer findet sich auch einer der erfolgreichsten Abfahrer aller Zeiten ganz oben in dieser Liste wieder. Ganze 15 Abfahrten konnte der Schweizer in seiner Karriere gewinnen – nur vier Leute konnten mehr Weltcup-Abfahrten für sich entscheiden (Franz Klammer, Peter Müller, Stephan Eberharter, Dominik Paris). Neben drei Abfahrtskugeln gewann er auch WM-Gold in der Abfahrt 1991. Kurios: Auch wenn es Heinzer nie schaffte, einen Super-G zu gewinnen, gelang ihm trotzdem das Kunststück, 1990/91 die kleine Kristallkugel für den Super-G einzuheimsen.

Gleichauf mit Heinzer findet sich Adrien Theaux wieder. Der 39-jährige Franzose konnte in seiner Karriere immerhin drei Abfahrten für sich entscheiden. Hinzu kommt WM-Bronze im Super-G 2015. Auch Leonhard Stock schaffte es im Super-G fünf Mal aufs Podium, ein Sieg blieb ihm aber verwehrt. Dennoch hat der Tiroler einen Platz in den österreichischen Sportgeschichtsbüchern sicher, eroberte er doch 1980 Olympia-Gold in der Abfahrt. Rund neun Jahre später feierte er auch seinen ersten Weltcupsieg - in der Abfahrt. Zwei weitere sollten folgen.

Mario Scheiber schafft es neben der Abfahrt auch im Super-G in die Top-5. Insgesamt erreichte er in seiner Karriere 13 Mal das Podium, gewinnen konnte er jedoch nie. Mit gerade mal drei Podestplätzen (was natürlich auch daran liegt, dass der Super-G erst 1982 in den Weltcup eingeführt wurde) schaffen es auch Patrik Järbyn und Thomas Dreßen unter die ersten Fünf. Auch Järbyn gewann nie ein Weltcup-Rennen, eroberte dafür aber WM-Silber im Super-G 1996 sowie WM-Bronze in der Abfahrt 2007. Dreßen entschied immerhin bereits fünf Weltcup-Abfahrten für sich - darunter auch die Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel.

Super-G - Frauen

Läuferin Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Tamara Tippler Österreich 2011-heute 4 5 9
2. Michaela Gerg Deutschland 1980-1996 3 3 6
3. Heidi Zurbriggen Schweiz 1984-1998 3 1 4
Marta Bassino Italien 2014-heute 2 2 4
5. Stephanie Venier Österreich 2013-heute 2 1 3
Mateja Svet Jugoslawien 1984-1990 1 2 3
Regina Häusl Deutschland 1991-2005 1 2 3
Tanja Schneider Österreich 1993-2004 1 2 3
Michelle Gisin Schweiz 2012-heute 1 2 3

Mit Tamara Tippler führt eine österreichische Rennläuferin dieses Ranking an, die derzeit aufgrund einer Babypause aussetzt. Die 32-jährige Steirerin stand bisher in keiner Disziplin am obersten Treppchen. Theoretisch bietet sich ihr aber selbstverständlich nach wie vor die Chance, diesen Makel in künftigen Rennen auszubessern.

An Nummer zwei findet sich Michaela Gerg wieder. Vier Weltcupsiege konnte die Deutsche in ihrer Karriere feiern, drei in der Abfahrt und einen im Riesentorlauf. Ihre einzige WM-Medaille holte sie 1989 aber kurioserweise im Super-G. Heidi Zurbriggen, Schwester des legendären Pirmin Zurbriggen, holte in ihrer Laufbahn drei Weltcupsiege in der Abfahrt, auch im Super-G war sie knapp dran, mehr als zweite Plätze schauten bei ihr aber nicht raus. 1996 holte sie immerhin WM-Silber im Super-G. 1997 legte sie WM-Silber in der Abfahrt nach.

Als Weltklasse-Riesentorläuferin wurde Marta Bassino bekannt. 2020/21 holte sich die Italienerin die kleine RTL-Kugel. Doch auch im Super-G konnte sie mit WM-Gold 2023 bereits einen großen Titel einfahren.

Mateja Svet trumpfte in ihrer Karriere vor allem in den technischen Disziplinen auf, gewann sieben Weltcuprennen (6 Riesentorlauf, 1 Slalom). Hinzu kommt neben der kleinen Kristallkugel für den Riesentorlauf 1987/88 unter anderem auch WM-Gold im Slalom 1989. Regina Häusl konnte immerhin ein Weltcuprennen in der Abfahrt gewinnen, dank ihrer Konstanz heimste sie zudem die kleine Kristallkugel in der Abfahrt 1999/2000 ein.

Tanja Schneider fuhr in ihrer Laufbahn leider nie einen Sieg ein. Neben drei Podestplätzen im Super-G schaffte sie es auch in der Abfahrt einmal aufs Stockerl. Stephanie Venier gewann bereits eine Weltcup-Abfahrt und wurde 2017 Vize-Weltmeisterin in der Königsdisziplin, im Super-G wartet sie noch auf den ersten Sieg. Michelle Gisin schaffte es bereits in jeder der vier Kern-Disziplinen mindestens drei Mal aufs Podium, gewinnen konnte sie bislang jedoch nur einen Slalom. Bei den Olympischen Spielen konnte sie dafür sowohl 2018 als auch 2022 Gold in der Kombination abstauben.

Riesenslalom - Männer

Läufer Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Hubert Strolz Österreich 1981-1994 11 7 18
2. Bojan Krizaj Jugoslawien 1976-1988 3 4 7
Andreas Schifferer Österreich 1994-2006 2 5 7
4. Peter Lüscher Schweiz 1975-1985 4 2 6
Jacques Lüthy Schweiz 1978-1985 3 3 6
Kjetil Jansrud Norwegen 2003-2022 3 3 6
Heinz Schilchegger Österreich 1996-2004 2 4 6

Sage und schreibe 18 Podestplätze fuhr Hubert Strolz, Vater von Doppel-Olympiasieger Johannes Strolz, in seiner 13 Jahre langen Weltcup-Karriere im Riesentorlauf ein, musste aber immer mindestens einem anderen Läufer den Vortritt lassen. Der Riesenslalom war seine stärkste Disziplin, in keiner anderen schaffte er es häufiger aufs Stockerl. Der einzige Weltcupsieg in seiner Karriere gelang ihm jedoch in der Kombination. In jener Disziplin schlug auch seine größte Stunde, als er sich 1988 zum Olympiasieger kürte.

Auch Bojan Krizaj war kein Stockerlplatz im Riesentorlauf vergönnt. Der ehemalige Jugoslawe war eher im Slalom beheimatet, wo er neben acht Weltcupsiegen auch die kleine Kristallkugel in der Saison 1986/87 einfahren konnte. Andreas Schifferer hatte seine Stärken hingegen mehr im Speedbereich. Neben sieben Siegen in der Abfahrt gewann er auch einen Super-G. Zu seinen weiteren Erfolgen zählen der Gewinn der kleinen Kristallkugel in der Abfahrt 1997/98 sowie Olympia-Bronze 2002 im Super-G. Im Riesentorlauf waren andere stets einen Tick besser, dafür holte er aber immerhin WM-Bronze 1997 im Riesenslalom.

Einen Sieg in der Abfahrt, einen im Super-G, einen im Slalom und drei in der Kombination konnte Peter Lüscher in seiner Karriere feiern - nur im Riesentorlauf ließ der Schweizer aus. Seine sechs Podestplätze können sich aber sehen lassen, genauso wie sein Gesamtweltcupsieg 1978/79. Sein Schweizer Landsmann Jacques Lüthy musste hingegen seine ganze Karriere lang auf einen Weltcupsieg warten. Immerhin holte er 1980 Olympia-Bronze im Slalom.

Technikspezialist Heinz Schilchegger konnte seinen einzigen Weltcupsieg 2000 in Park City im Slalom feiern, im Riesentorlauf blieb ihm ein Sieg jedoch verwehrt. Auch Kjetil Jansrud kam als Techniker in den Weltcup, entwickelte sich im Laufe der Zeit aber immer mehr zum Speedspezialisten. 23 Weltcupsiege konnte der Norweger in seiner Karriere insgesamt feiern. Neben Olympia-Gold im Super-G 2014, WM-Gold in der Abfahrt 2019 holte er auch vier kleine Kristallkugeln (1 Abfahrt, 3 Super-G).

Knapp außerhalb der Top-5 liegt mit Manuel Feller (0-3-2) auch ein aktiver ÖSV-Läufer.

Riesenslalom - Frauen

Läuferin Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Manuela Mölgg Italien 2000-2018 5 7 12
2. Perrine Pelen Frankreich 1976-1986 6 1 7
3. Allison Forsyth Kanada 1997-2008 4 1 5
Julia Mancuso USA 2000-2018 3 2 5
Sofia Goggia Italien 2011-heute 3 2 5

18 Jahre verbrachte Manuela Mölgg im Weltcup, einem Rennsieg fuhr sie jedoch stets hinterher. Am öftesten war die Südtirolerin im Riesentorlauf dran. Ganze zwölf Mal stand sie am Podium, nur das oberste Treppchen war ihr nie vergönnt - auch im Slalom (2 Podestplätze) nicht.

Das kann Perrine Pelen nicht von sich behaupten. Die Französin war eine der konstantesten Slalomläuferinnen der 70er und 80er Jahre. 15 Weltcupsiege gelangen Pelen in dieser Disziplin, dazu kommt der Gewinn der kleinen Kristallkugel 1979/80 sowie WM-Gold im Slalom 1985. Im Riesenslalom war hingegen nie ein Sieg für sie drin, immerhin eroberte sie bei zwei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen (1980, 1984) Bronze im "Riesen".

Allison Forsyth holte alle ihrer fünf Weltcup-Podestplätze im Riesentorlauf, weitere waren für die Kanadierin nicht drin. Dafür reichte es immerhin für WM-Bronze 2003 im Riesenslalom. WM-Bronze im Riesentorlauf gelang auch Sofia Goggia 2017. Die Italienerin dominiert seit Jahren das Geschehen in der Abfahrt. Zu 17 Weltcupsiegen in der Abfahrt gesellen sich Olympia-Gold 2018 sowie vier kleine Kristallkugeln. Auch im Super-G konnte sie bereits sechs Weltcupsiege feiern.

Einen ganz besonderen Sieg im Riesentorlauf feierte Julia Mancuso 2006 bei den Olympischen Spielen, als sie Gold errang. Weder davor noch danach schaffte es die US-Amerikanerin im Riesenslalom jedoch aufs oberste Treppchen. In den anderen Disziplinen kann sie das nicht von sich behaupten, insgesamt sieben Weltcupsiege (3x Abfahrt, 2x Super-G, 1x Kombination, 1x Parallel) gingen auf das Konto von Mancuso. Hinzu kommen etliche Silber- und Bronze-Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Ebenfalls keinen Sieg im Riesentorlauf, es aber knapp nicht in die Top-5 geschafft, haben ehemalige Ski-Größen wie Maria Höfl-Riesch (0-2-2) oder Renate Götschl (0-1-3).

Slalom - Männer

Läufer Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Paolo De Chiesa Italien 1974-1986 4 8 12
2. Hubert Strolz Österreich 1981-1994 2 5 7
3. Ted Ligety USA 2003-2021 2 4 6
4. Fritz Dopfer Deutschland 2007-2020 3 2 5
Thomas Grandi Kanada 1993-2009 2 3 5
Christian Orlainsky Österreich 1978-1988 1 4 5

Paolo De Chiesa heißt der Mann, der mit zwölf Slalom-Podestplätzen die Nummer eins in diesem Ranking einnimmt. Wer in Zeiten von Ingemar Stenmark aktiv ist, hat es jedoch von Natur aus schwer, Technikrennen zu gewinnen, das musste auch der Italiener am eigenen Leib erfahren. Ähnlich sieht die Sache bei Hubert Strolz aus, der seine beste Zeit im Slalom erlebte, als Alberto Tomba der große Dominator war. Ganz so viele Podestplätze wie im Riesentorlauf konnte der Vorarlberger im Slalom jedoch nicht erringen.

Stichwort Riesentorlauf: Mit Ted Ligety schafft es "Mr. Giant Slalom" höchstpersönlich auf Platz drei. Der US-Amerikaner, der jahrelang den Ton im Riesentorlauf angab, schaffte zu Beginn seiner Karriere zuerst im Slalom den Sprung an die absolute Weltspitze. Ein Sieg wollte dem jungen Ligety im Torlauf jedoch nicht gelingen, dafür explodierte er im Riesentorlauf so richtig. Mit 24 Riesenslalom-Weltcupsiegen ist er der dritterfolgreichste Riesentorläufer der Geschichte - einzig Ingemar Stenmark und Marcel Hirscher haben mehr Siege. Neben fünf kleinen "Riesen"-Kristallkugeln, die er holte, wurde er auch fünf Mal Weltmeister (3x RTL, 1x Super-G, 1x Kombination) und zwei Mal Olympiasieger (1x Kombination, 1x RTL). Im Slalom konnte er jedoch keine Medaille erringen.

Keinen Weltcupsieg zu bejubeln gab es in der Karriere von Fritz Dopfer. Der Deutsche mit österreichischer Mutter schaffte es neben fünf Podestplätzen im Slalom auch im Riesentorlauf vier Mal aufs Stockerl, nur ein Sieg war eben nicht drinnen. Bei der WM 2015 konnte er sich immerhin mit Silber im Slalom vertrösten. Vertrösten kann sich auch Thomas Grandi mit zwei Siegen, die er im Riesenslalom einfahren konnte. Im Slalom kann er nur von sich behaupten, ein paar Mal knapp dran gewesen zu sein.

Zumindest einen Weltcupsieg durfte auch Christian Orlainsky feiern. Der Vorarlberger gewann 1981 den Riesenslalom in Ebnat-Kappel, im Slalom blieb ihm diese Ehre jedoch verwehrt. Immerhin schaffte er es fünf Mal aufs Stockerl.

 

Slalom - Frauen

Läuferin Nation Aktiv von bis
  1. Platz
  1. Platz
Insgesamt
1. Malgorzata Mogore-Tlalka Polen/Frankreich 1981-1988 3 5 8
2. Bernadette Schild Österreich 2008-2021 2 5 7
3. Ingrid Salvenmoser Österreich 1983-2001 3 3 6
Monika Bergmann Deutschland 1996-2009 2 4 6
5. Isabelle Mir Frankreich 1967-1973 4 1 5

Keine andere Frau schaffte es im Slalom häufiger aufs Podium, ohne ein Rennen zu gewinnen, als Malgorzata Mogore-Tlalka. Die Polin, die nach ihrer Heirat mit einem Franzosen noch während ihrer Karriere einen Nationenwechsel vollzog, erklamm ganze acht Mal das Podest. Der Slalom war auch Mogore-Tlalkas stärkste Disziplin, denn nur hier reichte es zumindest für Podestplätze.

Gleiches kann auch Bernadette Schild von sich behaupten. Die kleine Schwester von Marlies Raich war eine solide Slalomläuferin, die es auch mehrmals aufs Stockerl schaffte, der aber gerade in Zeiten einer groß auffahrenden Mikaela Shiffrin nie der ganz große Wurf gelang.

Mit Monika Bergmann findet sich eine weitere Deutsche in den Top-5 wieder. Die Team-Weltmeisterin von 2005 hatte ihre stärkste Phase zwischen 2003 und 2005, für einen Sieg reichte es in dieser Zeit jedoch nicht. Auch Ingrid Salvenmoser beendete ihre Karriere ohne Weltcup-Sieg. Neben sechs Slalom-Podestplätzen kann die Tirolerin aber immerhin auf WM-Bronze im Slalom bei der Heim-WM 1991 in Saalbach-Hinterglemm verweisen.

Isabelle Mir war eine begnadete Abfahrerin, gewann im Anfangsstadium des Weltcups acht Abfahrten und zwei kleine Kristallkugeln in der Königsdisziplin. Die Französin war jedoch auch eine gute Allrounderin, stand im Riesentorlauf ein Mal am Siegertreppchen und erreichte auch im Slalom fünf Mal das Stockerl.

Übrigens relativ nah dran an den Top-5 befindet sich derzeit auch Katharina Truppe (0-0-4), der nur mehr ein Podestplatz auf Isabelle Mir fehlt.


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