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Feuz gewinnt Gold in der Abfahrt, Bronze an Mayer

Nach zwei Mal Gold (2014, 2018) holt Kärntner in China Bronze. Gold für die Schweiz:

Feuz gewinnt Gold in der Abfahrt, Bronze an Mayer Foto: © getty

Das Zuwarten hat sich gelohnt! Beim zweiten Anlauf für die Olympia-Abfahrt der Herren auf der für alle völlig neuen "Rock"-Piste in Yanqing präsentiert sich die bergige Region 180 km nördlich von Peking von ihrer schönsten Seite.

Nach der windbedingten Absage am Sonntag herrschen 24 Stunden später perfekte Bedingungen. Diese nutzt Beat Feuz am besten, der Schweizer krönt sich erstmals zum Olympiasieger, nur eine Zehntel vor dem Franzosen Johan Clarey. Matthias Mayer schnappt sich mit 0,16 Sekunden Rückstand Bronze. 

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Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr eröffnet das Spektakel mit einer sauberen Fahrt, kann seinen Lauf (1:43,45 Minuten) im Ziel, nachdem er hinter der Trainingsbestzeit zurück liegt, aber nur schwer einordnen.

Mit Nummer zwei stürzt Dominik Schwaiger ins Netz und verletzt sich am Arm. Das Rennen wird unterbrochen, der Deutsche muss im Akja abtransportiert werden. Dann springt Christof Innerhofer (Nr. 4) an einem Tor vorbei.

Mit Nummer 9 eröffnet anschließend Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer eine neue Zeitrechnung. Der Goldmedaillen-Gewinner in der Abfahrt 2014 in Sotchi liegt bei der ersten Zwischenzeit ohne sichtbaren Grund 0,5 Sekunden zurück. In der Folge zeigt der 31-Jährige aus Afritz am See dann aber eine starke Vorstellung und rast in 1:42,85 Minuten über die Ziellinie.

Der norwegische Mitfavorit Alexander Kilde und der Kanadier James Crowford - um 0,07 Sekunden - bleiben hinter dem Kärntner. Doch der erste Schweizer stößt Mayer von der höchsten Stufe des Podests. Beat Feuz wird seiner Favoritenrolle gerecht. Der Wahl-Tiroler, der mit seiner Familie (Frau Ex-ÖSV-Läuferin Katrin Triendl, zwei Kinder) in Oberperfuss nahe Innsbruck lebt, nimmt dem Österreicher 0,16 Sekunden ab.

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Danach fährt auch noch der Franzose Johan Clarey vor Mayer ins Klassement und sichert sich als 41-Jähriger die Silbernmedaille. Auffallend ist, dass alle drei Läufer auf dem Podest auf Head-Ski unterwegs sind. Und diesmal war auch Erfahrung Trumpf, das Abfahrts-Podium kommt auf satte 106 Jahre. 

Kriechmayr belegt am Ende Rang acht (+0,76) vor Max Franz (+0,83), der seine Top-Trainingszeiten wieder einmal nicht ins Rennen umsetzen kann. Debütant Daniel Hemetsberger schlägt sich bei einem Fehler mit dem eigenen Skistock die Nase blutig und landet mit 1,90 Rückstand im geschlagenen Feld auf dem 21. Rang.

Stimmen:

Matthias Mayer (Abfahrts-Bronze): "Das ist großartig, es war eine Superfahrt. Ich habe zwar oben bei den ersten Schritten Zeit verloren, es wäre noch ein bisschen etwas möglich gewesen, aber es nutzt nichts, dem nachzutrauern. Es war ein sehr enges Rennen. Ich möchte Beat und Johan gratulieren, ich bin sehr zufrieden mit dem dritten Platz. Im Ziel war es schon sehr zum Zittern, heute hat mich zum Glück keiner mehr abgefangen."

Beat Feuz (Abfahrts-Olympiasieger): "Nach der Nummer 30 habe ich den Anruf von Zuhause bekommen von meiner Freundin und meiner Tochter, da kamen alle Emotionen hoch. Mir geht die ganze Karriere durch den Kopf mit den Hochs und auch den Tiefs, die man alle durchbrechen muss. Den Sieg widme ich meiner Freundin, die mit zwei Kindern zuhause alles managt, dass ich am Start den Kopf freihabe und alles riskieren kann. Sonst wäre das nicht möglich gewesen für mich. Der Sieg in Kitz mit einer fehlerfreien Fahrt hat sicher geholfen, das konnte ich auch heute wieder umsetzen."

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Österreichs Olympia-Medaillen in der Abfahrt:

Medaille Olympia Läufer
GOLD (7):
1956 Cortina: Toni Sailer
1964 Innsbruck: Egon Zimmermann
1976 Innsbruck: Franz Klammer
1980 Lake Placid: Leonhard Stock
1992 Albertville: Patrick Ortlieb
2002 Salt Lake City: Fritz Strobl
2014 Sotschi: Matthias Mayer
SILBER (4):
1948 St. Moritz: Franz Gabl
1952 Oslo: Othmar Schneider
1980 Lake Placid: Peter Wirnsberger
2006 Turin: Michael Walchhofer
BRONZE (8): null null
1952 Oslo: Christian Pravda
1956 Cortina: Anderl Molterer
1972 Sapporo: Heini Messner
1984 Sarajevo: Anton Steiner
1992 Albertville: Günther Mader
1998 Nagano: Hannes Trinkl
2002 Salt Lake City: Stephan Eberharter
2022 Peking: Matthias Mayer

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