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Marco Schwarz gesteht Fehler nach Verletzung ein

Marco Schwarz fand auch bei Olympia nicht in die Spur. Darum läuft es nicht:

Marco Schwarz gesteht Fehler nach Verletzung ein Foto: © GEPA

Für die am leistungsstärksten eingestuften ÖSV-Techniker Marco Schwarz und Manuel Feller sind die olympischen Rennen in Yanqing enttäuschend verlaufen.

Der Kärntner Schwarz schrieb zwar in drei Bewerben an und es scheint sogar ein fünfter Kombi-Rang auf, der ist ob der schwachen Slalom-Performance und verpassten Medaille aber kein Trost. 

Lächeln sah man Schwarz nur im Abfahrts-Zielraum, denn die für die Kombi benötigte Speed-Disziplin klappte überraschend gut. In seinen Paraderennen - Platz 14 im Riesentorelauf, 17 im Slalom - jedoch fand der 26-Jährige den Flow nicht, der ihn in der Vorsaison in Cortina d'Ampezzo zu WM-Kombi-Gold, WM-Riesentorlauf-Bronze und der Slalomkugel carven ließ.

Zumindest der zweite Slalomdurchgang am Mittwoch, in dem er die fünftschnellste Zeit markierte, gab etwas Hoffnung. "Wenn ich zurzeit eine etwas breitere Brust hätte, hätte ich noch mehr Gas geben können. Es war eine sehr abenteuerliche Zeit, skifahrerisch sehr schlecht. Ich freue mich auf daheim. Akkus aufladen."

Schwarz: "Habe vielleicht zu früh angefangen"

Schuld an der aktuelle Misere hat der am 3. November erlittene Einriss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk. Fünfeinhalb Wochen später gab Schwarz bereits wieder sein Comeback in Val d'Isere.

Und kam nun zur Erkenntnis: "Die Verletzung hat mich sauber reingerissen. Ich habe gestern im Videostudium noch einmal geschaut, bei den Rechtsschwüngen, wo der linke Fuß der Außenski ist, da kippe ich immer rein und kriege es nicht auf Zug. Das ist sicher eine Folge daraus, dass ich vielleicht zu früh angefangen habe, dass ich es nicht zu hundert Prozent ausheilen habe lassen. Aber damals habe ich mich fit gefühlt. Im Nachhinein gesehen hätte ich mir vielleicht noch ein, zwei Wochen geben sollen", erklärt Schwarz.

Schwarz kämpfte in Yanqing Tag für Tag für das Gefühl, probierte auch auf dem Materialsektor viel, aber so gut, dass er gesagt hätte, er fahre um die Goldmedaillen mit, sei es im Training nicht gelaufen. "Es ist auch ein bisserl eine Kopfsache, dass ich nicht hundertprozentig frei bin. Dann denkt man zu viel, das ist im Skifahren überhaupt nicht gut."

"Es ist zäh, wenn du bei jedem Lauf eine drüber kriegst"

Durch diese Phase müsse er durch und werde daraus lernen. "Wenn es mal so katastrophal in die Hose geht, lernt man andere Sachen wieder schätzen. Es ist halt zäh zurzeit, wenn du bei jedem Lauf eine drüber kriegst. Es wird immer noch zäher, aber ich werde mich bemühen, aus dem Strudel wieder rauszukommen." Sein Servicemann habe ihm gesagt: "Die Berge, wenn sie hoch sind, sind sie schön, aber das Tal muss nicht so tief sein."

Slalom-Coach Marko Pfeifer merkte an, dass für Schwarz auch die Bedingungen in China schwierig gewesen seien. "Die Kombi war sicher seine größte Chance. Mit einer Kombimedaille wäre es im Kopf auch etwas leichter geworden. Es ist die ganze Saison schon der Wurm drinnen, man muss echt schauen, dass das Wurschtigkeitsgefühl noch mehr kommt und er sich hoffentlich mit Saisonende ein bissl steigert."

Es sei schon öfters gewesen, dass bei Topathleten eine Saison danebengehe. "Ich bin mir ganz sicher, dass wir 'Blacky' nächstes Jahr wieder oben dabei haben."

Feller scherzt: "Viele werden nicht überrascht sein"

Für Manuel Feller ging es ohne Zählbares in Riesentorlauf und Slalom zurück in die Heimat. Nach dem Saisonverlauf mit sieben Rängen in den Top Fünf hatte der Tiroler eine Medaille ins Visier genommen.

"Viele werden nicht überrascht sein, das habe ich schon öfter gemacht", war er noch zum Scherzen aufgelegt. "Die Ausfälle stören mich weniger, als dass es mir vom Gefühl her viel geraubt hat. Das Selbstvertrauen ist jetzt nicht mehr so auf hundert Prozent. Aber ich war schon öfter in meiner Karriere von einem Tag auf den anderen wieder da."

Er freue sich jetzt auf seine Familie, seine zwei Kinder, er werde regenerieren und mit Training Selbstvertrauen tanken. "Und dann fokussieren wir uns darauf, dass wir einen gescheiten Zielsprint hinlegen."

Auf dem Programm stehen für ihn noch Rennen in Garmisch-Partenkirchen, Flachau, Kranjska Gora und Courchevel/Meribel.

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