news

Feuz und Clarey nach Gold und Silber emotional

Feuz denkt nach Abfahrts-Gold an die Familie, Clarey an seinen toten Freund.

Feuz und Clarey nach Gold und Silber emotional Foto: © GEPA

Dass Beat Feuz einer der weltbesten Abfahrer ist, ist unbestritten. Nun darf sich der Schweizer auch Olympiasieger in der "Königsdisziplin" nennen. 

Der Eidgenosse feiert vier Tage vor seinem 35. Geburtstag nach Silber (Super-G) und Bronze (Abfahrt) vor vier Jahren in Südkorea in Peking sein erstes Olympia-Gold.

Feuz ist damit der vierte Schweizer Abfahrts-Olympiasieger. Er folgt Bernhard Russi (1972), Pirmin Zurbriggen (1988) und Didier Defago (2010) nach. Der Emmentaler, der mit Freundin Kathrin Triendl und seinen zwei Töchtern in Tirol lebt, hat damit als Abfahrer alles erreicht: vier kleine Kristallkugeln, WM-Titel 2017 in St. Moritz sowie je drei Siege in Wengen und Kitzbühel.

Feuz: "Einer der coolsten Momente meiner Karriere"

In der Stunde des Erfolges sind seine Gedanken bei seiner Familie. Unmittelbar nach dem Rennen telefoniert er noch im Zielraum mit seiner Familie und kann die Tränen kaum zurückhalten.

"Den Sieg widme ich meiner Freundin, die mit zwei Kindern zuhause alles managt, dass ich am Start den Kopf freihabe und alles riskieren darf und kann", sagt Feuz. "Es ist einer der coolsten Momente meiner Karriere."

Clarey widmet Silber-Medaille verstorbenem Freund

Auch der Zweitplatzierte Johan Clarey denkt nach seinem Erfolg an einen ganz besonderen Menschen. 

Der 41-jährige Franzose widmet seine Silber-Medaille seinem Landsmann David Poisson, der 2017 beim Abfahrtstraining in Kanada tödlich verunglückt ist. "Er ist immer noch in meinem Herzen und in meinem Kopf. Das war das Erste, woran ich gedacht habe, als ich die Ziellinie überquert habe", erklärt der Franzose emotional im Ziel.

Clarey hat nicht nur Silber, sondern auch einen "Titel" gewonnen. Er ist nun ältester Gewinner einer Medaille im alpinen Skilauf bei Winterspielen.

Grundsätzlich habe er ohnehin in seinem Leben immer alles später gemacht. "Ich habe doppelt so lange gebraucht, um gehen oder sprechen zu lernen", erzählt er nach dem ersten Edelmetallgewinn bei Winterspielen. So sei das auch in seiner Sportkarriere gewesen.

Den Altersrekord hielt bisher der US-Amerikaner Bode Miller, der bei seinem Super-G-Bronze 2014 exakt 36 Jahre und 127 Tage war. Clarey schlug ihn mit 41 Jahren und 29 Tagen um Welten. Er werde nun nachdenken, wie es weitergehe, meint Clarey, der das Wort Karriereende noch nicht in den Mund nimmt. "Als ich 35 wurde, habe ich zu mir gesagt, ich nehme es nun Jahr für Jahr. Dann habe ich eine WM-Medaille gewonnen und nun auch eine bei Olympia. Ich bin sehr glücklich damit."

Schon nach dem Podestplatz kürzlich in Kitzbühel sei er zuversichtlich gewesen. "Aber du musst die Superchampions wie Beat Feuz und Matthias Mayer schlagen. Ich musste pushen." 

Kommentare