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Skicross: Österreichische Routine der Schlüssel?

Olympia nur für eine Fahrerin Neuland. Es gilt aber, eine schwedische Favoritin zu schlagen:

Skicross: Österreichische Routine der Schlüssel? Foto: © GEPA

Der Tiroler Andreas Matt hat 2010 in Vancouver die bisher einzige olympische Skicross-Medaille für Österreich geholt.

Damals in Kanada ebenfalls schon dabei gewesen sind Katrin Ofner und Andrea Limbacher, diese beiden nehmen nun am Donnerstag in Secret Garden im Großraum Zhangjiakou ihre bereits vierten Olympischen Spiele in Angriff. Ergänzt wird das rot-weiß-rote Frauen-Team mit der Olympia-Debütantin Christina Födermayr. Top-Favoritin auf den Titel ist Sandra Näslund.

Die Schwedin hat in dieser Saison nur eines von elf Weltcup-Rennen nicht gewonnen und entschied auch alle Qualifikationen für sich. Triumphiert hat die 25-Jährige auch im November beim Saison-Auftakt auf dem Olympia-Kurs. "Momentan ist Sandra eine Klasse für sich", sagt Ofner. "Sie zeigt immer die Leistung, egal auf welcher Strecke. Sie ist durch die Bank schnell."

In den Heats vor dem Finale sei sie aber schon schneller gewesen als die Skandinavierin. "Das gibt das gute Gefühl, dass ich sie schlagen kann. Aber ich muss von Lauf zu Lauf richtig gut starten und meinen Job erledigen." Ofner machte nach der Ankunft am Samstag ein paar mehr Schwierigkeiten auf dem Kurs aus als noch im November. "Dass ist das, was ich mir gewünscht habe, dass sie ein Schäuferl zulegen. Das ist passiert."

Die niedrigen Temperaturen hätten den Schnee recht langsam gemacht. Besonders wichtig sei es daher, die Elemente gut zu treffen und das funktioniere nur über schnelles Skifahren. Um dafür das beste Material zu haben, wird seit Sonntag bei Skitests getüftelt. "Von der Abstimmung her sind wir gut aufgestellt. Die Entwicklungsabteilung ist permanent am Ski testen. Ich hoffe, dass unsere Serviceleute zaubern werden", meinte die 31-Jährige.

Limbacher kennt die Tücken

Die für das Training zuletzt in Fieberbrunn gut nachgebaute Startsektion liege ihr, verriet die Steirerin. Limbacher hingegen kam in den Trainings noch nicht so damit zurecht. In den Mittwoch-Trainingsläufen wollte sie noch tüfteln, wie sie besser ins Rennen kommen könnte. "Es sind sehr viele Hohlkellen, wo es vom Timing und vom Speed passen muss. Wenn du etwas nicht erwischt, dann zieht es dir ziemlich viel vom Tempo", wusste die Oberösterreicherin.

Sonst sei die Strecke aber nach ihrem Geschmack. "Sie ist einladend für Überholmanöver, was mich positiv stimmt. Es ist alles drinnen, was man als Skicrosser haben will - technische Passagen, Sprünge, große Wellen."

Weltmeisterin war Limbacher 2015 schon, bei Olympia war ein 13. Rang ihr Maximum. Das soll sich ändern. "Ich würde gerne einmal etwas mit heimnehmen. Ich hatte bisher eine gute Saison, in der ich mich gesteigert und Sicherheit gewonnen habe."

Als Junge bei den Routiniers

Födermayr ist erst 20 Jahre alt und hat erst wenig Rennen in der Elite bestritten. Im November zog sie sich im Pitztal bei einem Trainingssturz einen Kreuzbandriss zu. "Wir haben uns gegen eine Operation entschieden und es konservativ probiert, Es war keine Garantie, dass das aufgeht. In der Reha hat sich das aber gut stabilisiert", gab die Oberösterreicherin Einblick. "Ich fahre mit einer Karbon-Schiene."

Vor drei Wochen in Idre in Schweden hat Födermayr ihren ersten Auslands-Weltcup bestritten, nun ist sie gleich bei den Spielen im Einsatz. Bisher war sie meist im Training besser als im Wettkampf. Das soll bei den Spielen anders sein: "Ich nehme mir vor, dass ich meine Trainingsleistung ins Rennen umsetze und das zeigen kann, was ich drauf habe", gab sie sich motiviert. "Ich möchte angreifen und habe ein recht gutes Gefühl dabei."

Der Kurs sei "richtig cool und schaut geil aus." Nervosität mache sie für gewöhnlich schneller. "Dann fahre ich normalerweise recht gut und ambitioniert. Ich habe ein bisschen weniger Druck als die Favoriten oder Oldies bei uns im Team und deswegen glaube ich, dass das ein Vorteil sein kann."

Von Ofner und Limbacher schaue sich Födermayr viel ab. "Wenn wir die Videoanalyse haben, ist es nicht schlecht, wenn man zwei routinierte Fahrerinnen im Team hat."

Die Konkurrenz beginnt um 4:30 Uhr MEZ mit dem Seeding. Alle kommen da weiter, allerdings wird die Reihenfolge für die Startgate-Wahl bestimmt. Um 7:00 Uhr beginnen die Achtelfinali, um die Medaillen geht es um 8:15 Uhr. Das Männer-Rennen mit den Österreichern Robert Winkler, Adam Kappacher, Johannes Rohrweck und Tristan Takats ist für Freitag angesetzt.

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