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Matej Svancer: Mario Kart, Schach und Nachrichten

Der Jungstar hofft im Slopestyle auf einen guten Flow.

Matej Svancer: Mario Kart, Schach und Nachrichten Foto: © getty

Österreichs Ski-Freestyler sind von Peking ins 180 Kilometer nördlich gelegene Zhangjiakou übersiedelt. Nachdem es im Big Air nicht mit der Final-Qualifkation geklappt hat, hat Matej Svancer im Slopestyle-Parcours eine neue Chance.

Der 17-Jährige hofft auf dem anspruchsvollen Kurs im Genting Snow Park zurück zum "Flow" zu finden.

Auf der gewaltigen Rampe in der Hauptstadt hatte der in Tschechien geborene 17-Jährige zum Favoritenkreis gezählt. Im Slopestyle ist das - zumindest den nackten Ergebnissen nach - anders: Die Ränge 17 und 14 schauten in bisher erst zwei Weltcup-Antreten in dieser Disziplin jeweils im Stubai heraus.

Platzierungstechnische Zielsetzungen sind Svancer weiter fremd, wie er im Interview erklärt.

Frage: Im Big Air waren sie nach Meinung Vieler Mitfavorit, in Erfüllung gingen die Erwartungen nicht. Nun ist man nach Zhangjiakou zum Slopestyle übersiedelt. Wie gefällt der Orts- und Disziplinenwechsel und wie lauten ihre sportlichen Erwartungen?

Matej Svancer: "Das Essen ist definitiv viel besser hier. Und der Kurs ist ziemlich cool zu fahren und flowig. Mein größtes Ziel ist mein Traum-Trick, den würde ich gerne in den Slopesyle rein stellen. Sonst habe ich keine größeren Ziele. Ich möchte das Ganze genießen, es ist doch ein sehr cooler Park. Ich nehme mir als einziges vor, die ganze Zeit Spaß zu haben und einen guten Flow zu finden."

Frage: Vor dem Big Air gab es Nachrichten in Sozialen Medien, durch die sie sich unter Druck gesetzt gefühlt haben. Gibt es diese jetzt wieder beziehungsweise was haben Sie daraus gelernt?

Svancer: "Es waren ziemlich viele Nachrichten, die ich nicht ganz erwartet hätte. Das einzige was ich gelernt habe ist, wenn so viel auf einmal kommt, ein bisschen auszuschalten und auf das Fahren und das Wesentliche zu konzentrieren. Ich war schon überrascht. Aber jetzt geht es wieder gut."

Frage: Hat man Sie als junger Athlet darauf vorbereitet, dass Olympia eine ganz andere Welt sein kann? Besonders beim ersten Mal?

Svancer: "Nein, ich habe überhaupt mit keinem drüber geredet. Ich war auch ein bisschen überrascht und habe sicher daraus gelernt. Olympia ist ganz anders als alle anderen Wettbewerbe. Es kann auch witzig sein. Aber unterm Strich ist es für alle anstrengend."

"Mir ist das so unangenehm, in der Kälte zu fahren, weil ich immer mit Hoodie fahre und absolut keine Jacken ausstehen kann"

Frage: Was gefällt ihnen an ihren ersten Spielen bisher am Besten?

Svancer: "Ganz cool ist das Nintendo spielen, definitiv. Mario Kart Deluxe, da geht echt nichts drüber. Ich spiele auch viel Schach, meist online. Das Essen ist auch sehr gut. Das Beste ist aber, die ganzen Menschen wieder zu treffen oder neue kennenzulernen. Ich finde es sehr cool mit den ganzen großen Ridern zu fahren, die triffst du unter dem Jahr ja nicht so oft. Das hier ist der Sport, wo man mit den größten Stars zusammen auf der größten Bühne der Welt auftreten kann."

Frage: Wie gehen sie mit der Kälte um?

Svancer: "Ich finde die gar nicht so übertrieben arg. Aber persönlich hasse ich Kälte über alles. Mir ist das so unangenehm, in der Kälte zu fahren, weil ich immer mit Hoodie fahre und absolut keine Jacken ausstehen kann. Der Schnee ist halt anders und definitiv gewöhnungsbedürftig."

Frage: Sie und ihre Teamkolleginnen betonen immer, wie sehr beim Wettkampf die Freude und der Spaß im Vordergrund stehen und nicht Medaillen oder ein bestimmtes Ergebnis. Warum?

Svancer: "Wenn das Ergebnis im Vordergrund steht, wird es nie kommen. Zumindest ist das bei mir so. Immer wenn ich mir sowas vorgenommen habe, ist es nie richtig gelungen. Ohne Spaß werden die Tricks nie so perfekt dastehen oder wird kein richtiger Flow kommen. Auch die Körpersprache wird anders aussehen. Wenn man keinen Spaß hat, endet es meist nicht sehr gut."

Frage: Wenn sie einmal auf den Skiern keinen Spaß mehr haben, dann....?

Svancer: "... sollte ich es eigentlich lassen. Dann geht es rein ums Geld. Ich will den Menschen aber zeigen, wie cool Skifahren ist und das Ganze auch noch mit Spaß. Wenn Geld oder Zwang ins Spiel kommen, wird es nie so natürlich rüberkommen."


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