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Felix Leitner: "Ich gehöre wieder zu den Lebenden"

Aufholjagd in der Verfolgung! Felix Leitner feiert bei Olympia eine "Wiederauferstehung".

Felix Leitner: Foto: © getty

Totgesagte leben länger. "Ich bin froh, dass ich wieder zu den Lebenden gehöre und nicht zu denen, die auf der Strecke wegsterben", sagte Biathlet Felix Leitner nach einer geglückten Aufholjagd in der Verfolgung.

Der Tiroler hat Unerwartetes geschafft: Bei Neuschnee verbesserte er sich mit nur einem Fehlschuss von der 46. an die zehnte Stelle. Simon Eder (37.) erging es umgekehrt. Gleichbleibend das Siegerbild: Quentin Fillon Maillet ist Doppel-Olympiasieger.

Breit grinsend ließ sich der Franzose als Nachfolger seines zurückgetretenen Landsmanns Martin Fourcade mit goldener Sonnenbrille ablichten. Fillon Maillets Ausbeute in China ist formidabel: Gold im Einzel, Gold in der Verfolgung, Silber im Sprint und Silber in der Mixed-Staffel. Im Massenstart und der Männer-Staffel am Dienstag scheinen zwei weitere Medaillen möglich.

Fillon Maillet setzte seine Weltcup-Serie in diesem Bewerb fort und holte ohne Fehlschuss seinen fünften Sieg in Folge. Als Zweiter des Sprints setzte sich der 29-Jährige diesmal vor dem Sprint-Dritten Tarjei Boe (NOR/+28,6) durch. Bronze sicherte sich der vom elften Rang nach vorne gelaufene Eduard Latypov (ROC/+35,3/1).

Leitner: "Ich habe mich gefürchtet vor dem Rennen"

Das war aber nichts im Vergleich zur Aufholaktion von Leitner, der 19 von 20 Schüssen versenkte, die bisher größte Verbesserung in einem olympischen Männer-Bewerb schaffte und seine bösen Geister abschüttelte. Denn nach schwachen Vor-Ergebnissen und turbulenten Tagen infolge seiner Materialkritik war es um Leitners Selbstvertrauen nicht gut bestellt gewesen. "Ich habe mich gefürchtet vor dem Rennen", gab der 25-Jährige im Anschluss zu.

Er habe das Rennen nach einer unruhigen Nacht aber dann einfach passieren lassen. "Ich bin hineingeschlüpft." Der Respekt vor der Loipen-Aufgabe war groß. "Ich habe gewusst, ich muss jeden Extra-Meter vermeiden." Das schaffte er fast perfekt mit nur einer Strafrunde. "So macht es dann schon wieder Spaß." Nachsatz: "Materialtechnisch waren wir sicher sehr konkurrenzfähig." Mit 3:08 Minuten Rückstand fehlten aber doch rund zweieinhalb Minuten auf Edelmetall.

Während sich Leitner über Material freute, sagte Simon Eder nach einem gewaltigen Nackenschlag: "Es ist heute nicht viel möglich gewesen außer ins Ziel laufen." Als 18. mit rund eineinhalb Minuten Rückstand gestartet, musste der Routinier fünf Strafrunden drehen und beendete das harte Rennen als 37. (+5:11,2). "Ich habe schon in der ersten Runde gesehen, dass es an diesem Tag nicht hinhaut."

Drei Minuten verlor Eder auf die Schnellsten in der Loipe, die Ursache dafür müsse einer Analyse unterzogen werden. Er wolle dies nun "mit dem Papa" besprechen, meinte der Sohn des früheren Trainers Alfred Eder, denn: "So was wie heute macht keinen Spaß mehr."

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