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Klapfer: Olympia-Bronze statt Karriere-Ende

Bronze-Kombinierer über Genugtuung, Hartnäckigkeit und Großschanze:

Klapfer: Olympia-Bronze statt Karriere-Ende Foto: © GEPA

Lukas Klapfer hatte nicht erst ein Mal mit seiner Karriere bereits abgeschlossen. Dass sich Hartnäckigkeit auszahlt, beweist der Steirer am Mittwoch mit Bronze im Einzel der Nordischen Kombination von der Normalschanze.

"Es ist schon ein bisserl eine Genugtuung", gibt Klapfer nach seinem bisher größten Erfolg zu. "Einige haben sich doch ziemlich geirrt."

Woran er am Weg zu Edelmetall gedacht hat und was die Medaille für die kommenden Wettkämpfe bedeutet, verrät der 32-Jährige im APA- Interview:

Frage: Herzliche Gratulation zur Bronzemedaille. Wie groß ist die Freude darüber?

Lukas Klapfer: Ja, ich weiß nicht, ich kann mich noch gar nicht so freuen, weil ich noch so fertig bin und mit den Tränen kämpfe. Es ist echt ein Wahnsinnstag.

Frage: Können Sie ein bisschen beschreiben, was in Ihnen vorgegangen ist, als Sie über die Ziellinie gefahren sind?

Klapfer: Ich habe davor schon ein bisschen abschließen können. Also in der letzten Abfahrt habe ich gewusst, jetzt kann mir nicht mehr viel passieren, wenn ich nicht blöd auf die Nase fliege. Pfuh, das war dann schon eine ziemliche Erleichterung. Ich war im Endeffekt froh, dass der Riiber hinter mir war und ich ihn noch abgehängt habe.

Frage: Sie haben im Verlauf Ihrer Karriere ja auch schon an ein vorzeitiges Ende gedacht und jetzt haben Sie Olympiabronze gewonnen. Zahlt es sich also doch aus, wenn man dranbleibt?

Klapfer: Nicht nur einmal. Ich habe mit meiner Karriere, glaube ich, schon vier Mal abgeschlossen gehabt in Gedanken. Auch nicht ich allein habe abgeschlossen gehabt, sondern auch andere. Und es ist schon ein bisserl eine Genugtuung, wenn man jetzt zeigt, dass sich das dranbleiben auszahlt und dass sich einige doch ziemlich geirrt haben.

Frage: Haben Sie in dem Moment auch an Ihre Familie gedacht?

Klapfer: Auf alle Fälle, die haben auch viele Entbehrungen, ich bin den ganzen Winter unterwegs. Und wenn sich das Ganze dann auszahlt, dann ist es umso schöner.

"Man sieht, dass sich doch ein bisserl dranbleiben und hartnäckig bleiben, im Endeffekt auszahlt."

Lukas Klapfer

Frage: Haben Sie irgendwo im Rennen daran gedacht, dass auch noch mehr drinnen ist?

Klapfer: Nein. Ich habe im Rennen gewusst, dass der Eric (Frenzel) heute eine Nummer zu groß ist. Ich habe mir gedacht, dass ich zwischendurch mit Eric von Watabe weggehen kann. Im Endeffekt haben wir schauen müssen, dass wir Rydzek auf Distanz halten. Watabe und Eric waren saustark, also muss ich mit Platz drei zufrieden sein.

Frage: Sie haben immer als Riesentalent gegolten und haben es nie ganz so umsetzen können. Wann haben Sie realisiert: diesmal bin ich ein Medaillenkandidat?

Klapfer: Angefangen hat es mit den zwei Stockerlplätzen. Da habe ich gewusst, jetzt bin ich in einer Verfassung, weil wirklich alle am Start waren und in guter Form sind. Und ich habe gewusst, ich bin läuferisch in einem Bereich, wo ich absolut mit den Schnellsten mitlaufen kann. Und auf der Schanze hat man gesehen, dass ich immer wieder vorne dabeisein kann, natürlich ein bisserl unkonstant. Ich habe mir auch da extrem schwergetan. Aber man sieht, dass sich doch ein bisserl dranbleiben und hartnäckig bleiben, im Endeffekt auszahlt.

Frage: Noch ein kleiner, wenn auch früher Ausblick auf die Großschanze?

Klapfer: Kann man noch nicht viel sagen, aber ich werde sicher konzentriert weiterarbeiten. Und der Sprung, den ich heute gemacht habe, 'Harakiri' und Hoffen, dass ein Aufwind im Hang ist, reicht mir auf der Großen auch.

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