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Olympia 2018: "Frustration und Hoffnungslosigkeit"

Ein Überblick ausgewählter Pressestimmen nach Pyeongchang:

Olympia 2018: Foto: © getty

"Die Pyeongchang Olympiade hatte ein bisschen von allem. Politisches Theater, unglaubliche sportliche Leistungen, der Grimm von Mutter Natur und mehr beim Doping erwischte Russen", titelt die "Japan Times".

Doch von der Erhöhung zu "Friedensspielen" bis zu Degradierung zur "Fußnote" - Internationale Medien bewerten die Olympischen Winterspiele ganz unterschiedlich.

Ein Überblick über ausgewählte Pressestimmen nach dem Ende des Großereignisses in Pyeongchang:

Frieden, Freunde und Aufregung

Insbesondere die heimischen Medien, gingen mit den Spielen nicht allzu hart ins Gericht.

Dem Südkoreanischen Blatt "Kangwon Domin Ilbo" gelingt es, selbst die mangelnde Nachhaltigkeit zu beschönigen: "Als Ergebnis der Expansion der Wintersport-Basis durch verschiedene Bauten und Infrastrukturmaßnahmen, wird es (Gangwon) zu einem globalen Winterreiseziel. Jede Arena wurde von den Athleten hoch gelobt, wodurch sich die Möglichkeiten verbessern, dass sie als Wintersportzentren dienen."

Auch der Begriff "Friedensspiele", im Bezug auf die Annäherung Nord- und Südkoreas, wird im Gastgeberland inflationär verwendet. Die Spiele hätten der Welt "Frieden, Freude und Aufregung" gebracht und waren ein "historischer Moment", erklärt die Tageszeitung "Seoul Shinmun".

"Nordkorea der eigentliche Sieger"

Die tschechische "Lidove noviny" hat vom Einschluss Nordkoreas einen gänzlich anderen Eindruck und findet, "in einem gewissen Sinne ist diesmal Nordkorea der eigentliche Sieger. Aufgedrängt hatte es sich in letzter Minute, und die südkoreanischen Veranstalter ließen sich unter dem Applaus der Welt auf eine entgegenkommende Geste ein."

Auch der "Independent" aus Großbritannien schreibt, die Veranstaltung wurde "durch die dauerhafte Präsenz des 500 Personen starken nordkoreanischen Cheerleader-Kommandos rot gefärbt" und "den semantischen Nonsens der 'Olympischen Athleten aus Russland' verdorben."

Der Umgang des IOCs mit dem russischen Dopingskandal beherrscht allgemein den Tenor der Berichterstattung auf der Insel. "Nach dem dreistesten, staatlich finanzierten Doping-Programm der Geschichte kommt Russland mit einem blauen Auge davon", resümiert der "Telegraph".

"Viel Kulisse und wenig Hintergrund"

In Deutschland spricht die "FAZ" von "vergifteten Spielen", während "Die Welt" hofft, dass die Winter-Olympiade nach Peking 2022 endlich wieder dort stattfindet "wo die Fans mit Expertise und Leidenschaft die Strecken säumen. An Sportstätten im echten Schnee. Orte mit Tradition, bestehenden Pisten, Loipen und Schanzen."

Die "NZZ" ist sich sicher, "Pyeongchang wird als Fußnote in die Liste der Olympiagastgeber eingehen. (...) Mit viel Kulisse und wenig Hintergrund."

Auch in den USA fällt das Resümee äußerst negativ aus. So fasst "Los Angeles Times" zusammen: "Die Olympischen Ringe standen bei der Abschlussfeier für Frustration, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit."


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