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Lamparter nach Team-Bronze: "Mit stumpfen Waffen gekämpft"

Bei der dritten Riiber-Goldenen landen Österreichs Kombinierer 0,3 Sekunden hinter Deutschland. Wieso Lamparter sich nach Bronze als "chancenlos" sieht:

Lamparter nach Team-Bronze: Foto: © GEPA

So ganz zufrieden war Johannes Lamparter trotz der Bronze-Medaille im WM-Teambewerb der Nordischen Kombination nicht.

"Wir haben uns schon klar mehr über eine Medaille gefreut, aber es tut gut", sagt er im ORF-Interview.

Er freue sich zwar über die Medaille, so Lamparter. Muss aber auch zugeben: "Vom Gefühl her habe ich ein bisschen mit stumpfen Waffen gekämpft. Ich habe probiert, das Ganze von vorne zu gestalten. Aber ich war chancenlos. Sie waren ausgerasteter, die besseren Sprinter."

Denn bis kurz vor Schluss sah es für die ÖSV-Kombinierer sogar noch besser aus: Lamparter hatte sich im Schluss-Part an Jarl Magnus Riiber und Julian Schmid herangearbeitet, dann Führungsarbeit geleistet - nur, um im Finish doch noch das Nachsehen zu haben. "Ich habe probiert, meine Stärken auszuspielen. Es war leider nicht mehr drinnen als Bronze", sagt der 21-Jährige.

"Keine Raketen gehabt"

Was auch daran gelegen haben dürfte, dass die Skier dieses Mal nicht ganz so schnell waren. "Im Einzel und im Mixed haben wir Raketen gehabt, heute war es leider nicht so." 

Der Weltcup-Gesamtführende Lamparter und Stefan Rettenegger hatten schon am Sonntag im Mixed Bronze geholt. Platz drei im Teambewerb bedeutet für Österreichs Kombinierer zum vierten Mal en suite die Bronzene im Teambewerb bei der WM.

Der in der ersten WM-Woche als ÖSV-Ersatzmann fungierende Lukas Greiderer zeigt sich zufriedener: "Ich bin mega-froh, dass sich das mit der Bronze-Medaille ausgegangen ist."

Für Martin Fritz war es die überhaupt erste Medaille bei einem Großereignis, und das vor den Augen seiner Familie: "Mir taugt es, dass ich mit der Medaille dastehe", sagt der Wahl-Kärntner.

Auf Platz zwei in die Loipe

Die ÖSV-Starter büßten ohne den nach einer Erkrankung noch nicht fitten Franz-Josef Rehrl im Springen 20 Sekunden auf Norwegen ein. Bei diesem glänzte Riiber mit einem Schanzenrekord von 139 m. Drei Sekunden dahinter gingen die Deutschen in die Loipe, wobei Martin Fritz recht rasch Eric Frenzel aus den Augen verlor.

Der Steirer übergab mit 28,0 Sek. Rückstand an Lukas Greiderer. Das Spitzen-Duo ließ den Tiroler bis auf einige Sekunden herankommen, verschärfte dann aber wieder das Tempo. Zur Halbzeit lag das ÖSV-Team so 32,22 Sek. zurück.

Rettenegger kam wieder näher heran (+23,6), übergab aber nur als Vierter an Lamparter, da der Franzose Laurent Muhlethaler über sich hinauswuchs. "Schade, dass ich die Lücke nicht habe schließen können", meint Rettenegger danach.

Das gelang aber Lamparter recht rasch, auch da sich Riiber und Schmid zeitweise ein Steher-Rennen lieferten. Am Ende stand die erfolgreiche Titelverteidigung von Olympiasieger Norwegen. Schlussläufer Riiber räumte die dritte Goldene im dritten Bewerb und sein insgesamt schon siebentes WM-Gold ab.

Im Kampf um Platz zwei wurde es fast noch spannend: Schmid stellte vor der Ziellinie ab und übersah fast den heranstürmenden Lamparter, mit einem Abstand von 0,3 Sek. wurde es um Silber noch recht knapp.

Letzte Chance Großchanze

Der ÖSV darf sich damit bislang über fünf Medaillen bei den den nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2023 freuen, bei zwei Silbernen folgte nun die dritte in Bronze.

Am Samstag im Großschanzen-Einzel gibt es die letzte Chance bei den Titelkämpfen in Planica. Lamparter wird da als Titelverteidiger antreten, Rot-weiß-rot dadurch fünf Startplätze haben.

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