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Denifl und Seidl erklären verpasste WM-Medaille

Denifl rechtfertigt Führungsarbeit, Seidl muss nach verpasster Medaille etwas klarstellen:

Denifl und Seidl erklären verpasste WM-Medaille

Willi Denifl rechtfertigt nach dem glücklosen Großschanzen-Bewerb der Kombinierer seine Taktik beim Langlaufen.

Der 36-Jährige leistete in der Verfolgungsgruppe hinter dem Führenden Mario Seidl unfreiwillig mehr Führungsarbeit, als ihm lieb war. "Ich habe das so gemacht wie wir das davor abgesprochen haben, dass ich sie über die Gruppe nicht schnell mache. Es war halt der große Vorteil, dass ich einen guten Ski gehabt habe, ich bin immer vorbeigefahren, und die anderen wollten einfach nicht."

Denifl versichert, dass er erst dann sein Rennen gelaufen sei, als Seidl schon unmittelbar vor den Verfolgern war. "Auf einmal ist es schnell gegangen, in der letzten Runde war es zach."

Denifl: "Bin auf Sieg gelaufen"

Als sein Teamkollege Seidl eingeholt war, hatte der 36-jährige auf seine erste Einzel-Medaille Jagd gemacht. "Ich bin auf Sieg gelaufen, habe gefightet, aber es hat nicht gereicht", sagte der Tiroler. "Das war schwer, die anderen vier waren einfach stärker."

Beim Fünften, der wie Seidl zur Medaillenzeremonie für die Top 6 durfte, herrschte aber die Zufriedenheit vor. "Wenn du so knapp dran bist, möchtest du eine Medaille haben. Aber ich bin zufrieden, sogar in meinem Alter kann man sich noch steigern."

Seidl lag im Ziel 17,4 Sekunden hinter Sieger Rydzek und 3,4 hinter dem Bronzerang, Denifl fuhr 9,1 Sekunden hinter seinem Kollegen über die Linie (+26,5).

Seidl muss etwas klarstellen

Sprung-Sieger Seidl stellte nach der verpassten Medaille klar, der von außen entstandene Eindruck, dass er etwas müde gewirkt habe, war ein falscher: "Ich schaue generell nicht spritzig aus, aber ich probiere einfach ökonomisch zu laufen", erklärte der 24-jährige Salzburger.

"Ich weiß auch nicht genau. Es hat eigentlich alles gepasst, die Ski und das körperliche Befinden auch. Aber ich habe es einfach bei den tiefen Bedingungen nicht geschafft, dass ich allein vorne einen Zug erlaufe", konstatierte ein schwer enttäuschter Seidl im Ziel.

Er hätte einen Helfer gebraucht zum Abwechseln. "Dann wäre sicher viel möglich gewesen. Es ist brutal schade, dass es nicht gereicht hat."

Wer startet im Team-Sprint?

Trost in der Tatsache, dass er auch als Vierter neuerlich mitten in der Weltklasse gelandet ist, konnte Seidl vorerst keinen finden. "Ich hätte gerne die Medaille geholt, vor allem mit dem geilen Sprung und mit dieser Ausgangsposition. Es war einfach ein bisserl zu wenig in der Loipe."

Seidl hoffte nun wie alle anderen auf einen weiteren Einsatz im Team-Sprint am Freitag, für den allerdings nur zwei ÖSV-Athleten nominiert werden dürfen. Für Cheftrainer Christoph Eugen gilt es nun, aus seinem starken Team das stärkstmögliche Duo für den Bewerb herauszufiltern. "Das ist gar nicht so einfach. Es ist extrem wichtig, dass wir auch springerisch dabei sind." Zum Vorschlag Gruber/Seidl meinte Eugen nur: "Eine interessante Option".

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