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Mario Stecher nennt Ziele für Heim-WM

Stecher sind beim Event in Seefeld nicht nur Medaillen wichtig.

Mario Stecher nennt Ziele für Heim-WM Foto: © GEPA

Mario Stecher wünscht sich für die Heim-WM der Nordischen Kombination in Seefeld (19.2. bis 3.3.) eine gewisse Nachhaltigkeit: "Es muss gelingen, in der Bevölkerung Begeisterung für den nordischen Skisport zu entfachen", erklärt Österreichs Sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination der "APA".

Der 41-jährige hält bei den Titelkämpfen vier Medaillen in seinen zwei Sparten für möglich: "Wichtig wird sein, dass er nicht alles zerreißen will. Seine normale Leistung ist ausreichend, um mit den Besten mitzuspringen und der Beste zu sein."

Frage: Sind die WM-Vorbereitungen erledigt, kann sich der Sportliche Leiter wenige Tage vor dem Start schon zurücklehnen?

Mario Stecher: "Nein, die Arbeit läuft auf Hochtouren. Es gibt schwierige Entscheidungen mit der Nominierung im Skispringen, ich bin in Willingen dabei. Auch während der WM ist mit Trainings und Wettkämpfen das Programm sehr dicht, dazu ist fast jeden Tag ein Empfang. Das wird keine leichte, aber eine schöne Zeit, ich freue mich darauf. Es liegt unglaublich viel Schnee, die WM beginnt bei schönem Wetter. Tirol wird sich von der besten Seite präsentieren."

Frage: Ihre Bestellung erfolgte recht knapp vor der WM, zu knapp für eine Heim-WM?

Stecher: "Ich habe mich gefreut, die Aufgabe anzunehmen, also war es der richtige Zeitpunkt. Ich bin mit dem großen Ziel gekommen, in allen Sparten erfolgreich zu sein. In der Kombination ist es bisher sehr gut gelaufen, im Springen gibt es gute Ansätze, die Damen haben sich gut entwickelt. Es ist eine sehr große Herausforderung, der ich mich stellen will."

Frage: Wie stufen Sie die Entwicklung der im vergangenen Olympia-Winter stark kritisierten Skispringer ein?

Stecher: "Es ist sehr viel passiert in der heurigen Saison. Vor der Tournee waren die Erwartungen nicht allzu groß, aber dann gab es recht gute Leistungen, nicht nur von Stefan Kraft. Auch die letzten Vorstellungen von Michael Hayböck, der in die Spur gefunden hat, von Daniel Huber, der beständig in die Top Ten springt, und von Philipp Aschenwald waren eine gute Werbung für die WM."

Frage: Die ÖSV-Erfolge werden sicher zu einer tollen Stimmung beitragen.

Stecher: "Veranstaltungen positiv zu transportieren, das hat man gelernt in Tirol. Wichtig ist aber die Nachhaltigkeit. Es muss gelingen, in der Bevölkerung Begeisterung für den nordischen Skisport zu entfachen. Der Langlauf ist als Gesundheitssport im Winter das Pendant zum Radsport, da kann Seefeld einen wichtigen Beitrag leisten."

Frage: Wollen Sie sich auf ein Medaillenziel für Ihre Sparten Skispringen und Kombination festlegen?

Stecher: "Vier Medaillen sind möglich. Im Springen bei Damen und Herren je eine und in der Kombination zwei. Das könnte ich mir gut vorstellen. Im Skispringen ist viel drinnen, es kann aber schnell gehen und man ist nur Fünfter. Es muss an diesem Tag alles passen. Bis zur WM ein starkes Springer-Team zu stellen, war das Ziel und das scheint gelungen."

Frage: Stefan Kraft ist in beiden Skisprung-Einzelbewerben Titelverteidiger. Wie schätzen Sie seine Chancen ein?

Stecher: "Stefan Kraft bringt Woche für Woche Spitzenleistungen, er hat in jedem Bewerb eine Medaillenchance. Wichtig wird sein, dass er nicht alles zerreißen will. Seine normale Leistung ist ausreichend, um mit den Besten mitzuspringen und der Beste zu sein. Damit kann er locker in die Wettkämpfe gehen."

Frage: Sie haben als Aktiver 1999 in Ramsau selbst eine Heim-WM erlebt. Wie groß ist der Heimvorteil?

Stecher: "Man kennt alles, es wird keine Überraschungen geben. Es ist einzigartig, sich vor heimischem Publikum zu präsentieren. Das löst Euphorie aus, da kann man noch bessere Leistungen bringen. Die Schanzen und Strecken sind aber natürlich allen Athleten bekannt, daher ist das nicht so ein großer Vorteil."

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