news

Nordische Kombination: FIS von Olympia-Zukunft überzeugt

Der Renndirektor plädiert bei der noch jungen Frauensparte für Geduld und zieht eine Parallele zum Skispringen. Olympiateilnahme 2030 ist dennoch unsicher.

Nordische Kombination: FIS von Olympia-Zukunft überzeugt Foto: © GEPA

Der Internationale Ski-Verband (FIS) ist vom Weiterverbleib der gefährdeten Nordischen Kombination im Olympia-Programm überzeugt. Außerdem bekräftigte FIS-Renndirektor Lasse Ottesen in Seefeld seine Zuversicht, dass 2030 erstmals auch die Frauen bei den Winterspielen dabei sein werden.

"Wir arbeiten hart daran. Ich denke und hoffe, dass wir in den nächsten zwei Jahren weitere Fortschritte machen werden. Damit man 2026 eigentlich keine Diskussion darüber hat, und das IOC die Entscheidung trifft, dass die Damen ab 2030 zu Olympia gehören", sagte Ottesen zur APA.

Der rege Austausch mit dem IOC stimme ihn zuversichtlich. "Wir sind in einem guten Dialog mit dem IOC. Ich habe in Korea auch mit Präsident Bach gesprochen."

Zu wenig Leistungsdichte einer von vielen Kritikpunkten

Die Kombination steht auf der Kippe, weil es für das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu wenig internationale Leistungsdichte gibt. Die mangelnde Vielfalt an Formaten und niedrige TV-Einschaltquoten gelten als weitere Kritikpunkte.

Für 2026 wurde den Frauen der erstmalige Olympia-Status verwehrt und den Männern die Rute ins Fenster gestellt. Die Zulassung beider Geschlechter für 2030 macht das IOC von einer Weiterentwicklung der Sportart abhängig.

Daran versucht sich die FIS in Abstimmung mit den nationalen Verbänden beispielsweise mit neuen Formate und Förderprogrammen für kleinere Länder. "Es geht in die richtige Richtung", betonte Ottesen.

Sogar als "fantastisch" beurteilt er den Fortschritt der noch jungen Frauen-Sparte, die erst seit 2020/21 Weltcups austrägt und seit 2021 im WM-Programm steht.

"Wir sind auch kalendermäßig in einer guten Entwicklung. Nächste Saison sind drei oder vier neue Stationen der Plan, Val di Fiemme kommt dazu." Der Norweger wünscht sich außerdem eine Triple-Veranstaltung wie für die Männer in Seefeld.

Dass beim aktuellen Weltcup in Tirol gerade einmal 22 Frauen am Start waren, sei den eben beendeten Jugend-Winterspielen in Südkorea und den anstehenden Junioren-Weltmeisterschaften geschuldet. Nicht zuletzt wegen des fast durchwegs noch sehr jungen Alters der Athletinnen plädiert Ottesen für Geduld.

Keine neuen Formate geplant

"Wir brauchen etwas mehr Zeit. Auch im Skispringen hat es zehn Jahre gedauert, bis es 50 Damen waren. Ich denke, wir haben derzeit in gutes Paket mit 30 im Weltcup und 20, 25 im Kontinentalcup. Es werden Schritt für Schritt die nächsten Jahre mehr werden."

Ottesen setzt auch darauf, dass seine norwegischen Landsfrauen das Geschehen nicht mehr lange mit Doppel- oder sogar Dreifachsiegen dominieren. "Wir hoffen, dass auch andere Nationen bald Weltcupsiege haben werden." Noch mehr neue Formate wie den in dieser Saison eingeführten Kompakt-Wettkampf soll es mittelfristig nicht geben.

"Das Feedback für das Kompakt ist gut, das bleibt, glaube ich. Es werden Ideen und Vorschläge kommen, aber ich denke, man hat jetzt ein gutes Konzept, auch mit dem Mixed-Team", sagte Ottesen.


Kommentare