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Lamparter will sich "Reserven lassen"

Kampfansage an Riiber! So plant der ÖSV-Jungstar seine "Road to Peking":

Lamparter will sich Foto: © GEPA

Nach einem Jahr mit zwei WM-Titeln, WM-Bronze, Junioren-WM-Gold, Rang sechs im Gesamtweltcup sowie als Österreichs Aufsteiger der Saison ist Kombinierer Johannes Lamparter 2022 für den nächsten Schritt bereit.

Ein Jahr mit Olympia als absoluten Höhepunkt, bis dahin geht es im Wochen-Rhythmus um Weltcup-Punkte sowie um das Finden bzw. Stabilisieren der Form für die Spiele.

Nach bisher neun Saison-Wettkämpfen stehen nun noch zehn bis zum Abflug nach Peking auf dem Programm.

Lamparter denkt an Pausen

Der gemeinsam mit Freunden und seiner Familie in das neue Jahr gerutschte Lamparter ist sich aber nicht sicher, ob er das volle Jänner-Programm absolvieren werde.

Wackelkandidat ist zum Auftakt in Val di Fiemme am Freitag der überhaupt erste Mixed-Team-Weltcup. "Es ist sicher ein cooler Wettkampf. Ich kenne das vom Sommer-Grand-Prix oder der Junioren-WM", sagte Lamparter der APA. "Aber man muss darauf blicken, dass noch zwei Wettkämpfe danach sind."

Mixed-Bewerb als Schub für die Damen

Diese für Samstag und Sonntag angesetzten Einzel-Bewerbe haben für ihn Priorität. Man werde spätestens nach dem provisorischen Wertungsdurchgang am Donnerstag zu einer Entscheidung kommen, welche beiden Athleten den Männer-Part des ÖSV-Quartetts übernehmen.

Eines wusste Lamparter aber schon zu Wochenbeginn: "Die Sportart bei den Damen braucht eine Entwicklung und solche Wettkämpfe helfen dabei. Es ist cool, wenn zwei Teams zu einem zusammenwachsen."

Lässt Lamparter eine Weltcup-Station aus?

Er persönlich habe schon zum Saisonauftakt in Ruka erkannt, dass drei Wettkämpfe an einem Wochenende fordernd sind. "Das ist eine große Challenge."

In weiterer Folge sei auch möglich, dass das Antreten bei einem Wettkampf-Wochenende vor dem Triple Ende Jänner in Seefeld gestrichen werde.

Kandidaten dafür sind demnach Klingenthal und Planica. Wobei Klingenthal ohnehin wackelt -  ein für dieses Wochenende angesetzt gewesener Continental Cup wurde wegen zu wenig Schnees abgesagt.

Die weiten Sprünge sind zurück

Nach den mehr als zwei Wochen Pause seit dem Ramsau-Weltcup sei er nun wieder voller Energie, wie Lamparter verriet. Neben der Erholung sei auch das Training nach Weihnachten nicht zu kurz gekommen.

"Wir waren zum Großteil in Innsbruck und in Seefeld. Wir haben gut auf der Schanze trainiert, haben aber auch die eine oder andere Langlauf-Einheit gemacht und in den Kraftbereich investiert." Mit dem Laufen in den Weltcups sei er zufrieden gewesen, mit dem Springen zuletzt aber weniger.

"Da hatte ich in Otepää mit ein bisschen Windpech das Gefühl verloren, das habe ich mir wieder erarbeitet. Ich habe meine Fehler gespürt, die sind jetzt wieder heraußen", erklärte der 20-Jährige.

Schon in den ersten zwei Sprung-Einheiten nach Ramsau sei der Spaß am Springen wieder da gewesen. "Das habe ich in Ramsau vermisst, jetzt waren wieder weite Sprünge dabei."

Er tue sich aber mit Selbstvertrauen auf mehreren Chancen leichter. "Wir werden sehen, wo ich international stehe."

Kampfansage an Riiber

Als gefestigter Zweiter des Gesamt-Weltcups hat sich Lamparter als erster Verfolger von Dominator Jarl-Magnus Riiber etabliert.

Der Norweger ist in dieser Saison in Wettkämpfen noch unbesiegt, noch im Jänner könnte er sich zum erfolgreichsten Weltcup-Athleten in der Kombination machen.

"Ich glaube schon, dass er schlagbar ist", gab sich Lamparter jedoch selbstbewusst. "Er hat auch immer ein Glück auf der Schanze und seine besten Sprünge im Wettkampf gehabt."

Für Olympia "Reserven lassen"

Für sich selbst gelte die Devise, vor Olympia noch nicht alle Karten auszuspielen. "Noch ein bisschen Reserven lassen und schauen, dass wir sie dann auspacken. Ziel Nummer eins ist, 100-prozentig fit zu sein bei den Spielen. Ich möchte wieder zurück auf das Podest, da will ich hin."

Der Abflug nach Peking ist für 4. Februar gebucht, bei den Spielen geht es am 9. Februar mit dem Normalschanzen-Bewerb los. Drei zweite Plätze hat Lamparter in der Olympia-Saison schon geholt.

"War ein Tag, wo ich alles perfektioniert habe"

Ein weiterer auf der Olympia-Anlage in Zhangjiakou wäre wohl ein ähnlicher Höhepunkt in Lamparters noch jungen Sportlerleben wie seine WM-Titel, speziell der im Einzel.

"Das war mein Highlight 2021. So einen Tag erwischen, wo ich alles perfektioniert habe und alles funktioniert hat. Das war unglaublich", blickte Lamparter noch einmal in das alte Jahr zurück.

"Ich habe an dem Tag gehofft, dass er nicht aufhört. Ich erinnere mich gerne zurück, das hat Spaß gemacht."

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