Österreich hat es sensationell ins Viertelfinale der Eishockey-Weltmeisterschaft in Schweden und Dänemark geschafft.
Die ÖEHV-Truppe setzte sich im letzten Spiel der Gruppenphase gegen Lettland nach einer furiosen Leistung mit 6:1 durch und schafft erstmals seit 1994 den Einzug unter die besten acht Nationen der Welt.
"Das ist ein ganz besonderer Erfolg. Als Nummer 13 der Weltrangliste in die Top acht zu kommen, ist vergleichbar mit der Schweiz, wenn sie Weltmeister wird. Das ist unser Weltmeister-Titel", unterstrich Teamchef Roger Bader die Bedeutung des Erfolgs.
Befreit aufgespielt
Die rot-weiß-rote Mannschaft spielte sich mit dem Viertelfinale vor Augen befreit auf, war vor dem Tor effizient und hielt das Spiel stets einfach und geradlinig.
"Es ist alles zusammengelaufen. Wir haben bei dieser Weltmeisterschaft sieben gute Spiele gespielt, haben von Tag zu Tag Kleinigkeiten verbessert. Dann verdient man sich auch das Spielglück", sagte Bader.
"Die Punkte, die uns stark machen, wollten wir umgesetzt sehen - und wenn wir das tun, war die Chance groß, dass wir belohnt werden."
Vor dem 1:0 von Dominic Zwerger hatte Lettland in Überzahl gute Tormöglichkeiten, Österreich konnte sich aber das gesamte Spiel über wieder auf Torhüter David Kickert verlassen. Der Niederösterreicher wurde für seine Top-Leistung zum besten Spieler gekürt.
Dazu warf die Mannschaft alles in die Waagschale. "Wir haben gut verteidigt, ein schönes Powerplay-Tor geschossen und zusätzlichen Einsatz gezeigt - was etwa ein Vinzenz Rohrer am Eis umsetzt, ist unglaublich", hob Bader den 20-jährigen "Duracell-Hasen" hervor.
Der nüchterne Schweizer bleibt nüchtern
Es wurden alle Grundprinzipien umgesetzt. Der Teamchef erklärte: "Die Punkte, die uns stark machen, wollten wir umgesetzt sehen - und wenn wir das tun, war die Chance groß, dass wir belohnt werden. Es war ein wirklich schönes Spiel."
Wie sieht es mit den Emotionen des sonst nüchternen Schweizers aus? "Ich muss professionell bleiben und nicht die Nüchternheit verlieren", lächelte Bader.
Er ergänzte: "Natürlich bin ich extrem happy. Doch ich bin während des Spiels dermaßen konzentriert und fokussiert, dass es nach dem Spiel etwas dauert, bis ich diese Ruhe bekomme. Erst wenn ich mich mit den Coaches hinsetze, wird das von mir abfallen."
Nicht ohne Ziel ins Viertelfinale
Am Donnerstag wird das ÖEHV-Team das erste Viertelfinale seit der WM 1994 in Norwegen bestreiten.
Der Gegner steht erst am späten Abend fest, auch der Spielort. Beendet Schweden die Gruppe A als Erster und Dänemark Gruppe B als Vierter, darf Österreich in Stockholm bleiben.
Dann würden die Viertelfinali innerhalb der Gruppen ausgetragen werden, die Bader-Mannen würden auf Schweden treffen. Ansonsten tritt man am Mittwochvormittag die Reise nach Herning an, wo der Sieger der Gruppe B warten würde.
"Natürlich geht man nicht ohne Ziel in ein Viertelfinale", betonte Bader. "Es ist logisch, dass wir gewinnen wollen. Wir werden Außenseiter sein und die Mannschaft, die uns gegenüber steht, wird eine Weltklasse-Mannschaft sein."
"Ich liebe diese Spieler, ich liebe diese Mannschaft. Was sie heute getan haben, werde ich mein Leben lang nicht vergessen."
Nichtsdestotrotz will man sich wieder von der besten Seite zeigen. Und: "Wir wollen genießen, performen - und gewinnen. Das war auch heute unser Motto."
"Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen"
Abschließend gab es noch eine Liebeserklärung des Teamchefs an seine Spieler.
"Wir haben eine irrsinnig gute Mannschaft. Ich liebe diese Spieler, ich liebe diese Mannschaft. Was sie heute getan haben, werde ich mein Leben lang nicht vergessen."