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Das sind die ÖEHV-Auftaktgegner

LAOLA1-Experte Freimüller über das Aufgebot der Schweiz und Russland:

Das sind die ÖEHV-Auftaktgegner Foto: © GEPA

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Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2018 in Dänemark geht los!

Das ÖEHV-Nationalteam will den Klassenerhalt schaffen, die ersten Hürden auf dem Weg sind binnen 24 Stunden Auftaktgegner Schweiz und Russland. Während die Eidgenossen zwar stärker einzuschätzen, aber nicht unschlagbar sind, wartet mit dem Olympia-Goldmedaillengewinner der erste richtige "Brocken".

LAOLA1-Scout Bernd Freimüller wird die Truppen aller ÖEHV-Gegner analysieren und beginnt mit den ersten beiden Kontrahenten:

Schweiz (Sa, 12:15 Uhr - LIVE-Ticker)

Auch wenn es ÖEHV-Teamchef Roger Bader stets dementiert: Natürlich ist das WM-Auftaktspiel gegen die Schweiz ein ganz besonderes für ihn. Schließlich steht er im ersten A-WM-Spiel als verantwortlicher Head Coach gleich seiner Heimat gegenüber. Er, Dominic Zwerger, Stefan Ulmer und Patrick Obrist (alle NL-Legionäre) werden sicher im Mittelpunkt des Medieninteresses in unserem Nachbarland stehen.

Die Schweiz selbst sucht nach dem enttäuschenden Olympia-Turnier (nicht einmal das Viertelfinale erreicht) einen neuen Anfang. Jonas Hiller, Tobias Stephan und Felicien Du Bois beendeten ihre Teamkarriere, Andres Ambühl und Eric Blum nahmen sich auch eine Auszeit von der "Nati".

Alles nichts Neues, es schmerzt aber, dass New-Jersey-Youngster Nico Hischier aufgrund einer Handverletzung keine Freigabe erhielt. Ebenfalls aus Nordamerika nicht dabei: Defender Luca Sbisa, ohnehin nur ein seltener Gast im Nationalteam, Denis Malgin (Florida) und Christoph Bertschy (Binghamton, nächstes Jahr Lausanne). Head Coach Patrick Fischer hofft noch auf Star-Defender Roman Josi und Stürmer Kevin Fiala (beide mit Nashville im Einsatz). Auch für Flügel Timo Meier (San Jose) steht noch ein Türchen offen.

Mit Reto Berra rückt jedenfalls der wahrscheinliche Nummer-1-Goalie ein, er unterschrieb nach seinem Comeback-Versuch in Nordamerika in Fribourg für nächste Saison. In der lange etwas schwach aussehenden Defensive stehen mit Jonas Siegenthaler (Hershey), Dean Kukan (Cleveland) und Mirco Müller (New Jersey) jetzt doch drei Übersee-Legionäre, dazu kommt noch der spielstarke Raphael Diaz (Zug).

Im Angriff freue ich mich besonders auf einen Mann: Sven Andrighetto habe ich vor Jahren bei Hamilton in der AHL groß aufspielen sehen. Nach einem Trade von Montreal zu Colorado dürfte der kleine Edeltechniker nun auch in der NHL Fuß gefasst haben. Nino Niederreiter (18 Tore heuer für Minnesota) kommt trotz einiger Wehwehchen zur WM, seine kantige Größe wird dem Team sicher gut tun. Noah Rod (zuletzt bei San Jose Barracuda in der AHL) gilt als hartnäckiger Kämpfer. Zuletzt in der NLA top in Form: Gregory Hofmann, dessen Speed und Schuss auch bei der WM Trumpfasse sein könnten.

Trotz einiger Absagen und Ausfälle (Bandenhobel Thomas Rüfenacht verletzte sich beim letzten Testspiel): Die Tiefe im Schweizer Team ist in den letzten Jahren stark angestiegen und die Top-Leute spielen auf einem anderen Niveau als die der Österreicher. Die Favoritenrolle im Auftaktspiel ist klar verteilt, aber das war sie in Prag vor drei Jahren auch...

Russland (So., 12:15 Uhr - LIVE-Ticker)

Die großen Namen fehlen diesmal, trotzdem sollte ein Olympiasieger auch zum Favoritenkreis eines WM-Turniers weniger Monate später gehören. Allerdings: Nach Pyeongchang machte GoldCach Olegs Znaroks Platz für Ilya Vorobyov, gehört aber weiter zum Teamstab.

Vorobyov verzichtete auf Spieler von KHL-Sieger AK Bars Kazan, was ihm natürlich einige Kritik einbrachte, er setzt dagegen vor allem auf eine Kombination von St. Petersburg und ZSKA Moskau. Ebenfalls nicht dabei: Ilya Kovalchuk, der sich auf sein NHL-Comeback mit den Rangers vorbereitet, Vladimir Tarasenko (Schulteroperation), Alexander Radulov (allgemeine Unlust), Artemi Panarin (Knie) und Star-Goalie Sergei Bobrovsky. Olympia-Held Nikita Gusev ist im Kader, aber zu WM-Beginn noch wegen einer undefinierten Krankheit out.

Zu den Anwesenden: Pavel Datsyuk stellte sich auch mit 39 Jahren noch zur Verfügung, aus der NHL rückten mit Verteidiger Nikita Zaitsev (Toronto), dem großgewachsenen Center Artem Anisimov (Chicago), Ex-Grabner-Teamkollegen Pavel Buchnevich (Rangers), Nikita Soshnikov (St. Louis) sowie Evgeny Dadonov und Maxim Mamin (beide Florida) sechs Spieler ein. Davon sollte Zaitsev der Leader einer "Blue-Collar"-Defensive sein, Dadonov war heuer mit seinen 65 Punkten einer der Leistungsträger bei den Panthers.

Vorobiev muss auf ein Kollektiv bauen, dass wohl eher weniger spielerische Highlights liefern wird. Auch fraglich: Ist Goalie Vasily Koshechkin wirklich ein Mann, mit dem man eine WM erfolgreich bestreiten kann? Olympia-Gold gewannen die Russen eher trotz und nicht wegen ihm.

Von den jüngeren Semestern darf man sich auf Winger Kirill Kaprizov freuen, den Minnesota schon gut gebrauchen könnte. Er sollte einem Roster Offensivkraft geben, den dieser dringend notwendig hat. Ebenfalls interessant: Defender Alexei Bereglazov, der allerdings heuer sein Abenteuer in Nordamerika abbrach, als er bei den Rangers über das Farmteam in Hartford nicht hinauskam.

Große Vorfreude auf das Turnier herrscht nicht gerade, doch eine Team-Orientierung vor einer Ansammlung von Einzelkönnern hat Team Russland noch nie geschadet...

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