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David Maier im Auge der Hurricanes

Der ÖEHV-Verteidiger steht im Rookie-Camp von Carolina am Prüfstand.

David Maier im Auge der Hurricanes

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Als zum letzten Mal ein Österreicher das Trikot der Carolina Hurricanes überzog, war der 13. Geburtstag von David Maier erst wenige Wochen vorbei.

Andreas Nödl absolvierte am 24. Februar 2013 sein 195. und gleichzeitig letztes Spiel in der NHL. Über sechs Jahre danach wird mit Maier wieder ein ÖEHV-Crack das Jersey mit dem Wirbelsturm auf der Brust tragen.

Der Kärntner wurde von den "Canes" zum Rookie-Camp (offiziell: Prospects Showcase) von 7. bis 10. September eingeladen.

"Es wird für mich eine super Erfahrung sein. Ich werde viel mitnehmen können", versichert der in St. Veit an der Glan geborene Verteidiger im LAOLA1-Interview.

Das Camp findet in Nashville statt, Maier und seine Kollegen duellieren sich dort mit den Rookie-Teams der Washington Capitals (7.9.), Tampa Bay Lightning (8.9.) und den dort heimischen Predators (10.9.).


Welchen Stellenwert ein Rookie-Camp in der NHL hat, erklärt LAOLA1-Experte Bernd Freimüller:


"Ich möchte mich aufdrängen"

Für den Rechtsschützen kam die Einladung völlig überraschend. "Mein Agent (Serge Payer, Anm.) hat mich im Sommer angerufen und darüber informiert, dass Carolina mich gerne einladen würde", berichtet Maier.

Während er bezüglich organisatorischer Dinge (Flug, Ausrüstung, etc.) bereits mit der Franchise aus dem Süd-Osten der Staaten in Verbindung steht, führte er mit den Coaches noch keine Gespräche.

Für die drei Spiele hat Maier ein klares Ziel: "Ich möchte mich selbst aufdrängen!". Der Kärntner ist einer von zwölf Gastspielern, zusätzlich besteht das Team aus acht Draft-Picks der Hurricanes und zwei Free Agents. Allesamt unbekannte Gesichter für Maier, der sich lediglich bei den Neo-Drummondville-Legionären Thimo Nickl und Fabian Hochegger über deren Teamkollegen Thomas Pelletier erkundigte.

Die beiden Ex-KACler und auch OHL-Konkurrent Marco Rossi sind für das ÖEHV-Talent vor allem abends regelmäßige Gesprächspartner. "Wenn daheim alle schlafen, tut es manchmal schon gut, einen Freund anrufen zu können", meint der Kärntner.

Gespräche mit Vancouver - Trennung von North Bay

Für Maier sind diese Tage nicht nur wegen des NHL-Camps aufregend, er bestreitet gerade die Vorbereitung mit seinem neuen OHL-Team Peterborough Petes. "Ich fühle mich sehr wohl und kann mich besser entfalten in diesem System", beschreibt er die ersten Eindrücke.

Maier (rechts) im Dress von North Bay
Foto: © getty

Maier spielte vergangene Saison in seinem ersten Nordamerika-Jahr bei North Bay Battalion, nachdem er zuvor drei Jahre in Schweden im Nachwuchs von Södertälje ausgebildet wurde. Während es zu Saisonbeginn gut lief, tat sich der Youngster nach der Weihnachtspause bedeutend schwerer, da seine Offensivqualitäten nicht mehr so gefragt waren. Der Abschied wurde darum auch von beiden Seiten goutiert.

Über den Leistungsabfall zeigt der Verteidiger sich vor allem deshalb enttäuscht, weil er ihm die Chance auf einen möglichen NHL-Draft nahm. "Bis zum Jahreswechsel hatte ich schon die Hoffnung darauf und habe auch Chancen gesehen", sagt Maier. Es gab sogar schon erste Gespräche mit den Vancouver Canucks, die auf die Leistungen des Österreichers aufmerksam wurden. 16 Scorerpunkte (3 Tore/13 Assists) in 26 Spielen bis zum 31. Dezember sprachen für sich. In den restlichen 23 Grunddurchgangsspielen ließ er dann nur mehr drei Assists folgen.

Theoretisch kann der ÖEHV-Export auch nächstes Jahr im NHL-Draft noch gezogen werden, dafür benötige Maier allerdings "eine Hammer-Saison", wie er selbst sagt. Denn eigentlich sind bereits die späten 2001er (wie Marco Rossi) und die 2002er dran. Er selbst ist am 12. Jänner 2001 geboren.

Große Enttäuschung nach Baders Cut

Neben seiner Performance bei den Petes könnte ihm ein möglicher Einsatz bei der B-WM für das Österreichische Nationalteam helfen. Maier debütierte bereits vergangene Saison unter Roger Bader, wurde aber noch vor der WM in der Slowakei aus dem Kader gestrichen.

"Rückblickend bin ich zufrieden, wie ich mich präsentiert habe. Aber die ersten ein, zwei Tage nach dem Cut war ich schon sehr enttäuscht", gibt er zu.

Für den Debütanten waren die Einsätze im Team die ersten überhaupt im Senioren-Eishockey. Vor allem die Duelle mit den deutschen NHL-Stars Leon Draisaitl und Dominik Kahun blieben ihm in besonderer Erinnerung.

Weitere könnte er ab 24. April bei der B-WM in Ljubljana sammeln - eines seiner großen Saisonziele. Seine Teilnahme würde sich zeitlich ausgehen, wenn die Petes die Playoffs verpassen oder in diesen früh scheitern würden.

Besondere Beziehung zu den Blackhawks

Im Moment liegt Maiers Fokus aber klar auf seiner Aufgabe im Rookie-Camp der Carolina Hurricanes. Für das Team aus Raleigh habe er kein besonderes Faible, vielmehr sei er Fan von allen 31 NHL-Klubs.

Die Chicago Blackhawks hätten es ihm allerdings besonders angetan. "Als Kind habe ich ein T-Shirt von Chicago bekommen und das Logo sehr cool gefunden. Seit damals sind die Blackhawks mein Lieblingsteam", erinnert sich Maier zurück.

Und wer weiß: Sollten seine Leistungen mit dem Hurricane auf der Brust stimmen, legt er damit vielleicht den Grundstein, um eines Tages den Indianer zu tragen.

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