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Roger Bader: NHL-Draft belegt ÖEHV-Fortschritte

Fünf Österreicher in zwei Jahren gedraftet - der ÖEHV-Teamchef ist stolz:

Roger Bader: NHL-Draft belegt ÖEHV-Fortschritte Foto: © GEPA/getty

Mit Marco Kasper und Vinzenz Rohrer wurden beim NHL-Draft 2022 in Montreal zwei österreichische Zukunftshoffnungen gepickt.

Die Detroit Red Wings sicherten sich an der achten Stelle die Position des 18-jährigen Kasper, Rohrer wurde an der 75. Position von den Montreal Canadiens ausgewählt. Somit wurden alleine in den letzten zwei Jahren gleich fünf ÖEHV-Talente gedraftet - zuvor herrschte 14 Jahre lang Dürre.

Daher zeigt sich Österreichs Eishockey-Teamchef Roger Bader naturgemäß erfreut und sieht dies auch als Beleg für die Fortschritte, die man in den vergangenen Jahren gemacht hat. Im folgenden Interview spricht der Schweizer über den Draft und wie die Zukunft von Kasper und Rohrer aussehen könnte:

Frage: Roger, wie hast du den NHL-Draft 2022 erlebt?

Roger Bader: Ich bin sehr erfreut für beide und auch nicht überrascht. Obwohl ein Draft immer unberechenbar ist, habe ich bei Marco damit gerechnet, dass er unter den Top Ten stehen wird und habe dabei bereits mit Detroit spekuliert. Auch bei Vinzenz hat sich die Annahme, dass er in der dritten Runde gedraftet wird, erfüllt.

Frage: Wie geht es für die beiden nun weiter?

Bader: Es geht jetzt darum, den nächsten Schritt zu machen. So wie Marco vor dem Draft gesagt hat: 'Mein Ziel ist nicht gedraftet zu werden, sondern NHL zu spielen.' Wenn jemand in der ersten Runde gedraftet wird, bedeutet das, dass man ihm eine große NHL-Karriere zutraut und auch wenn jemand in der dritten Runde gedraftet wird, vor allem von so einer großen Franchise wie den Montreal Canadiens, sieht man das NHL-Potenzial. Es heißt jetzt, Fortschritte zu machen und zu hoffen, dass man die Chance bekommt. Wichtig ist, dass man auch einen Vertrag erhält. Der Draft bedeutet im ersten Schritt lediglich, dass die jeweilige Franchise die Rechte auf den Spieler besitzt.

Frage: Es wird bei Marco Kasper immer wieder spekuliert, dass Detroit ihn noch ein weiteres Jahr bei Rögle spielen lassen wird. Siehst du das ähnlich?

Bader: Das ist schwierig von außen zu beurteilen, wie die sportliche Leitung von Detroit denkt. Bei Rögle in der SHL würde er definitiv viel Eiszeit erhalten, es kann aber auch sein, dass sie ihn nach Nordamerika holen, damit er die Spielweise rasch kennenlernt. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen, wenn er noch eine weitere Saison bei Rögle spielt.

Frage: Was zeichnet sich bei Vinzenz Rohrer ab?

Bader: Hier bin ich selbst gespannt, was Montreal als bestes für ihn erachtet. Sie haben definitiv Pläne mit ihm. Mal sehen, wie diese konkret aussehen.

Frage: Wie schätzt du den diesjährigen Draft für das österreichische Eishockey ein?

Bader: Bis vor zwei Jahren mussten wir lange Zeit darauf warten, dass wieder ein Spieler beim NHL-Draft gepickt wird. In den vergangenen zwei Jahren waren es dafür gleich fünf (Anm: Marco Rossi, Thimo Nickl und Benjamin Baumgartner 2020, Marco Kasper und Vinzenz Rohrer 2022). Das zeigt, dass wir Fortschritte gemacht haben, sonst wäre das nicht möglich. Alle fünf haben auch zuvor den Schritt ins Ausland gemacht, um den letzten Schritt Richtung NHL-Draft zu machen. Bei der WM in Tampere waren wir das viertjüngste Team, auch das unterstreicht unseren Weg.

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