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Diese WM-Entscheidungen muss Roger Bader noch treffen

Zwei Testspiele gegen die Slowakei bilden den Abschluss der WM-Vorbereitung. Im ÖEHV-Team sind einige Stellen schon vergeben, ein paar aber noch offen:

Diese WM-Entscheidungen muss Roger Bader noch treffen Foto: © GEPA

Letztes Camp vor der A-WM: Am Donnerstag trifft das ÖEHV-Team in Kapfenberg auf die Slowakei (18:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) , das Rückspiel steigt zwei Tage später in Trencin (16 Uhr im LIVE-Ticker >>>).

Auf beiden Seiten stehen noch einige Kaderentscheidungen an. LAOLA1-Experte Bernd Freimüller gibt einen Einblick:

Bader muss noch mindestens drei Cracks streichen

Teamchef Roger Bader hat in Kapfenberg noch 25 Skater und 3 Goalies aufgeboten. Während die Torhüterposition (Bernhard Starkbaum, David Kickert, David Madlener) schon vergeben ist, müssen noch drei weitere Spieler gestrichen werden.

Oder - im besten Falle - vier: Peter Schneider ist noch nicht mit von der Partie, er kuriert seine Handverletzung in Salzburg aus. Es könnte zu einem Wettlauf mit der Zeit werden - Bader hofft noch auf den Scharfschützen, weiß aber auch: "Eine WM ist kein Platz, wo man verletzte Spieler aufbauen kann."

In der Abwehr dürften Dominique Heinrich, Bernd Wolf, Thimo Nickl, David Maier, Steven Strong und Kilian Zündel gesetzt sein, David Reinbacher, der auch in den nächsten beiden Spielen im Blickfeld der Scouts stehen wird, natürlich ebenfalls. Um die letzten beiden Plätze (wenn neun Defender mitfahren) kämpfen Nico Brunner, Philipp Wimmer und College-Crack Luis Lindner, der gegenüber dem letzten Jahr körperlich zugelegt hat, aber immer noch ein relatives Leichtgewicht ist.

Wer bekommt die freien Plätze im Angriff?

Im Angriff sollte die Centerachse mit Benjamin Nissner, Marco Rossi, Lukas Haudum und Oliver Achermann gegeben sein, wobei Ali Wukovits auch jederzeit in die Mitte rücken kann, falls Haudum am Flügel gebraucht wird (was vor allem bei einem Schneider-Ausfall so kommen würde). Dazu kommen noch Manuel Ganahl, Dominic Zwerger, Mario und Paul Huber sowie Thomas Raffl, Schneider natürlich auch, so fit.

Die restlichen zwei Plätze (bei 13 Stürmern) dürften sich Lucas Thaler (kann auf eine ausgezeichnete Saison zurückblicken), Florian Baltram, Nico Feldner, Simeon Schwinger und AlpsHL-Crack Henrik Neubauer ausmachen.

Das ist keine reine Geschmacks-, sondern auch eine Philosophiefrage. Fehlt es noch an Größe (Feldner)? Speed und Schussblocken (Schwinger)? Speed und möglicher Abschlussfähigkeit (Neubauer)? Oder kann die Vielseitigkeit von Florian Baltram, der Center und Flügel spielen kann, diesmal eine Rolle spielen?

Feldner und Neubauer wären eher Spieler, die Scorernebenleute und PP-Zeit bräuchten, defensiv aber ihre Probleme haben, Schwinger dagegen ein PK-Spezialist für die vierte Linie. Baltram und Thaler liegen da irgendwo dazwischen.

Torhüter bereiten auch der Slowakei Sorgen

In die in den letzten Jahren renovierte Eishalle in Kapfenberg, wo das ÖEHV-Team erstmals ein Camp bestreitet, reist mit der Slowakei ein Gegner, der mit dem jetzigen Aufgebot unter dem der Tschechen liegt, was auch die beiden 3:4-Niederlagen gegen Deutschland in der letzten Woche bewiesen.

Der mittlerweile 72-jährige Teamchef Craig Ramsay bekommt natürlich auch laufend neue Spieler dazu, zuletzt etwa mit Libor Hudacek von neuen (alten) tschechischen Meister Trinec eine Schussmaschine.

Auf der Goalieposition ist Hoffen angesagt - alle drei Torhüter im derzeitigen Aufgebot kommen aus der eigenen Liga, wobei Samuel Hlavaj in Bratislava sogar nur der Backup war. Dominik Riecicky (vom Meister Kosice) und Stanislav Skorvanek (Michalovce) haben noch nie eine WM bestritten.  

In der Defensive sieht es auch nicht brillant aus - Jungstar Simon Nemec wird noch in den AHL-Playoffs benötigt, Martin Marincin (Trinec) sagte ebenso ab wie Martin Fehervary (Washington), der natürlich der Leader wäre.

Aus dem derzeitigen Aufgebot kann der 20-jährige Samuel Knazko immerhin auf sein heuriges NHL-Debüt mit Columbus verweisen, Mislav Rosandic (Hradec Kralove) ist ein guter Puckmover, Martin Gernat (Lausanne) ein Mann mit Größe und PP-Spezialist. Der wenig vertrauenserweckende Rest kommt aus den beiden Extraligen.

Die Offensive als Prunkstück

Im Angriff sieht es dagegen weit besser aus. Peter Cehlarik und Marek Hrivik sind ein in Leksands, aber auch auf internationalem Niveau erprobtes Offensivduo. Aus Übersee kommen Pavol Regenda (Anaheim) und Milos Kelemen (Arizona), beide gute AHL-Cracks, die heuer auch in der NHL zum Einsatz kamen.

Ebenso aus der AHL gekommen: Der 20-jährige Flügel Martin Chromiak. Dazu noch der immer etwas launische Ex-NHLer Richard Panik (jetzt Lausanne), der schnelle Adrian Holesinsky (Plzen) und Hudacek, da zeichnen sich schon drei gute Linien ab, die dann mit Extraligamaterial aufgestockt werden können.

Im Gegensatz zur Vorwoche, als Österreich gegen Tschechien meist ins eigene Drittel gedrängt war und nur dank David Kickert im zweiten Spiel ein knappes Ergebnis einfuhren (1:2 nach dem 0:6 in Wien), sollten die beiden Spiele gegen die Slowakei doch etwas ausgeglichener über die Bühne gehen…


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