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So gut ist Österreichs nächster Gegner Tschechien

Für das Eishockey-Nationalteam steht ein Test-Doppel gegen Tschechien an. LAOLA1-Experte Bernd Freimüller analysiert den Kader des sechsfachen Weltmeisters:

So gut ist Österreichs nächster Gegner Tschechien Foto: © GEPA

Testspiele sechs und sieben für das ÖEHV-Team: Nach Slowenien, Italien und Deutschland wartet mit Tschechien nun der größte Brocken.

Am Donnerstag steht in Wien das erste Duell an (18:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>), am Samstag dann in Brünn (16 Uhr im LIVE-Ticker >>>).

LAOLA1-Experte Bernd Freimüller wirft einen Blick auf das Team, das bereits mit einigen interessanten Namen aufwarten kann.

Reinbacher in Wien unter intensiver Beobachtung

Beim ÖEHV-Team ist noch etwas Improvisation angesagt: Einige Salzburger Meisterspieler stoßen erst am Donnerstag zum Aufgebot und sind noch kein Thema. Einzig David Kickert könnte im Wien-Spiel schon die Backup-Rolle hinter Bernhard Starkbaum einnehmen.

Aus dem jetzigen Aufgebot (vier Goalies, zehn Defender und zwölf Stürmer) muss Bader für das Spielblankett zwei Torhüter und zwei Verteidiger streichen. David Reinbacher wird aber fix bei beiden Spielen dabei sein, womit sich eine Scout-Kolonne nach Wien und Brünn begeben wird. Auch Red Wings-GM Steve Yzerman könnte durchaus beim Starbucks im Donauzentrum (zur Bekämpfung seines Jetlags) und danach beim Spiel in Kagran auftauchen, so er seinen Besuch nicht doch noch absagt.

Benjamin Baumgartner (nach einer Knieverletzung in Bern in Behandlung) und Peter Schneider (Handverletzung aus den ICE-Playoffs) sind noch mehr oder minder große Fragezeichen, ebenso wie Marco Rossi: Die Minnesota Wild liegen in den NHL-Playoffs gegen die Dallas Starts mit 2:3 im Rückstand, das nächste Spiel steigt Freitagnacht.

Bei einem Ausscheiden soll der Vorarlberger in Bälde zum Team stoßen, ansonsten ist er kein Thema mehr (Das sagt Teamchef Roger Bader >>>). Bader muss also noch einige Positionen jonglieren, nach den Spielen gegen Tschechien wird er weitere Erkenntnisse über so manche Streichkandidaten erhalten.

Tschechen mit limitierter NHL-Erfahrung

Auch der Kader der Tschechen befindet sich im fast täglichen Umbau. Mittwoch wurde bekannt, dass AHL-Defender Ronald Knot (Tucson) zum Aufgebot stoßen wird. Allerdings ist er in Wien ebenso wenig dabei wie sein Kollege aus Arizona, Goalie Karel Vejmelka.

Als NHL-Spieler können Martin Kaut (San Jose), Stanislav Svozil und David Jiricek (beide Columbus) durchgehen, allerdings mit größeren Vorbehalten: Erstrunden-Pick Kaut wurde heuer von Colorado zu den Sharks getradet, zeigte dort gegen Saisonende einige Lebenszeichen. Doch der kräftige Flügel könnte schon bald um das Überleben in der NHL kämpfen.

Defender Stanislav Svozil stieß gegen Saisonende von der WHL zu den Blue Jackets, spielte dort noch zwei Spiele. Der smarte Puckmover wird nächste Saison wohl in der AHL bei Cleveland auflaufen. In die andere Richtung wird es für David Jiricek gehen: Columbus gestand ihm heuer nur vier NHL-Spiele zu, er sollte in der AHL viel Eiszeit erhalten. Diese nutzte der 19-jährige auch zu 38 Saisonpunkten. Der Overall-Pick Nummer Sechs des letzten Drafts sollte mit seiner Physis und Schussstärke in den nächsten Jahren zum Rückgrat der Blue-Jackets-Defensive werden.

Finaler WM-Kader wird noch verstärkt

Doch diese NHL-Randerscheinungen (Jiricek könnte aber allemal den Eintritt wert sein) werden nicht die Spielträger des Teams von Kari Jalonen sein. Noch fehlen die Cracks der beiden Finalisten Trinec und Hradec Kralove, doch das WM-Team zeichnet sich bereits in Grundrissen ab.

Kapitän Roman Cervenka gehört schon seit Jahren zu den Top-Legionären in der Schweiz, seine Spielintelligenz ist herausragend. Filip Chlapik und Michael Spacek waren bei Ambri Teamkollegen von Dominic Zwerger, der gute Techniker Chlapik kehrt aber zu Sparta Prag zurück. Lukas Sedlak sollte unter den Extraliga-Stürmern der interessanteste sein – er zerriss heuer während der Saison seinen NHL-Vertrag bei den Flyers zugunsten einer Rückkehr nach Pardubice.

In der Defensive verfügt Jalonen über Leute wie Petr Zamorsky (Plzen), Tomas Kundratek (Kometa Brno), Jan Kostalek und Tomas Dvorak (beide Pardubice), die in ihren Klubteams Powerplay-Tätigkeiten gewohnt sind. Nicht so der hünenhafte David Nemecek (Sparta Praha), der wie Jiricek mit seiner Größe ein Faktor werden sollte.

Jalonen und Team-GM Martin Havlat werden in den nächsten Tagen und Wochen noch weitere AHL- und NHL-Spieler nominieren – ihr Kader für die beiden Testspiele in Wien und Brünn ist nicht mit Stars gespickt, mit interessanten Cracks aber allemal…


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