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Vienna Capitals: "Mit nur einem Tor drei Punkte"

Wiener übten sich in Minimalismus, müssen jetzt aber auch auswärts liefern:

Als Leckerbissen wird die Begegnung der Vienna Capitals gegen die Graz99ers nicht in die Annalen der bet-at-home ICE Hockey League eingehen.

Ein Treffer reichte den Wienern schließlich zum 1:0-Sieg über die Steirer (Spielbericht >>>), womit einmal mehr die Heimstärke unter Beweis gestellt wurde. 15 Partien absolvierten die Caps in der STEFFL Arena in Wien-Kagran, beeindruckende zwölf Siege wurden eingefahren.

Mit einer ähnlichen Auswärtsstatistik wäre in der Tabelle weit mehr als der derzeit fünfte Platz möglich, in der Fremde reichte es bislang allerdings nur zu sieben Siegen in 18 Spielen - zwei davon gar nur in der Overtime bzw. im Shootout.

Sascha Bauer freute sich nach dem Spiel zwar über den knappen Erfolg, meinte aber auch: "Auswärts sollte uns das auch einmal gelingen."

"Wir müssen unsere Chancen besser verwerten"

"Wir sind gut reingekommen, haben viel besser als beim 0:3 in Graz gespielt", berief sich der Stürmer auf die klare Niederlage Mitte November. "Wir haben das System gut umgesetzt und deshalb auch den Sieg eingefahren." Head Coach Dave Barr pflichtete seinem Schützling bei: "Meine Mannschaft machte größtenteils einen recht guten Job."

"Wir haben Graz nach außen gedrängt und so verhältnismäßig wenige Chancen vor unserem Tor zugelassen. Unser Goalie Bernhard Starkbaum machte seine Arbeit gut, war bei den Rebounds hellwach und verhinderte so auch Nachschuss-Möglichkeiten", verteilte der Kanadier ein Lob an die gesamte Defensiv-Abteilung.

Essenziell waren die Auftritte der Special Teams: "Unser Unterzahlspiel funktionierte mehrheitlich sehr gut. Das gab uns viel Energie. Natürlich ist es schön, wenn du im Powerplay triffst und du dir mit nur einem Tor die drei Punkte holst", so Barr.

(Artikel wird unterhalb dem VIDEO fortgesetzt)

Die Highlights der Partie: 

Soll das erklärte Ziel, ein Platz unter den Top sechs und die damit verbundene Fix-Teilnahme an den Playoffs, erreicht werden, gilt es besonders an der Chancenverwertung zu arbeiten: "Wir müssen unsere Chancen besser verwerten und auch schneller agieren", sieht Barr weiter Verbesserungsbedarf in der Offensive.

Das belegen auch die Statistiken: Mit 88 erzielten Toren weisen die Capitals deutlich den schlechtesten Wert aller Top-6-Teams auf. Nur Olimpija Ljubljana hat, bei drei Spielen weniger, weniger als 100 Tore erzielt - nämlich 98. Dafür stellen die Wiener die zweitbeste Defensive der gesamten Liga, kassierten nur 26 ihrer 82 Gegentore zuhause.

Allerdings liegt genau hier der Hund begraben: 56 Gegentore in der Fremde sind schlichtweg zu viel. Wenn die Offensive dann mit bislang 38 Treffern ebenfalls nicht überperformt, wird es mit einem Sieg außerhalb der eigenen vier Wände ganz schwer.

Glücklicherweise steht für die Vienna Capitals nun ein Heim-Doppel gegen den HC Bozen (14. Jänner, 19:15 Uhr im LIVE-Ticker) und den KAC (18. Jänner, 19:15 Uhr im LIVE-Ticker) an, erst am 21. Jänner steht für die Donaustädter die nächste Auswärtsreise an.

Graz: "Hatten nicht eine richtig gute Torchance"

Apropos Auswärtsreise: Mit einer solchen hatten die Graz99ers bis Samstagmittag nicht gerechnet. Ursprünglich war eine Heimpartie gegen den HC Innsbruck geplant, wie so oft in den vergangenen Tagen sorgte Omikron für eine Planänderung.

Somit mussten sich die Murstädter nicht nur kurzfristig auf einen neuen Gegner einstellen, sondern auch auf eine etwas mehr als zweistündige Busfahrt in die Hauptstadt. Ein Tagesausflug, der mit hängenden Köpfen beendet wurde. 

Nach acht Siegen in Folge setzte es nun die dritte Niederlage am Stück, die Playoff-Ambitionen erhielten einen weiteren Dämpfer. Einen frühen Powerplay-Treffer von James Sheppard konnten die 99ers nicht mehr wettmachen, zumindest ließ die Defensive nicht mehr als dieses eine Tor zu.

Für Head Coach Jens Gustafsson ein Schritt in die richtige Richtung: "Defensiv haben wir im Vergleich zu den letzten zwei Spielen definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben nicht mehr so viel Zeit in unserer eigenen Zone verbracht, die Scheibe auch schneller in die Offensive gespielt."

Dafür behagte dem Schweden die Performance seiner Stürmer nicht: "Aber ich vermisse etwas in der Offensive, wir haben nicht den Willen, um zum Tor zu gehen. Die Statistik belegt das auch, wir hatten nur 19 Torschüsse in 60 Minuten."

"Nur zehn davon kamen von unseren Stürmern, der Rest von den Verteidigern. Da fehlt es uns derzeit. Wir hatten im gesamten Spiel nicht eine richtig gute Torchance", bemängelte Gustafsson.


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